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Fotos (von rechts nach links): comons.wikimedia, Erim Giresunlu, Lisa Beller

Bei seiner Eröffnungsrede zum ersten Köln-Leuven Tag an der Universität zu Köln sprach Professor Danny Pieters (Prorektor für International Policy der KU Leuven) im vergangenen Jahr auch über die tief verwurzelte Verbindung zwischen beiden Universitäten: so wurde die KU Leuven nicht nur nach dem Vorbild der Universität zu Köln errichtet, sondern unter ihren Gründungsvätern waren auch einige Kölner Wissenschaftler. Professor Pieters enthüllte weitere interessante Fakten, die uns dazu veranlassten, ihm einige weitere Fragen zu stellen…

Interview von Nina Maria Kohl


Blick auf das Hauptgebäude der Universität zu Köln vom Grüngürtel der Stadt. Foto: Axel Schulten / KölnTourismus GmbH

Herr Prorektor Pieters, bei Ihrem letzten Aufenthalt in Köln erwähnten Sie, dass Sie sich seit langem eng mit der Stadt und der Universität verbunden fühlen. Erlauben Sie mir zunächst die Frage, wie und wann diese Verbundenheit entstanden ist?

Im Wintersemester 1979 war ich als Student der Universität zu Köln in einem bilateralen Austauschprogramm eingeschrieben, das bereits zwischen der KU Leuven und der Universität zu Köln bestand. Ich hatte gerade mein Studium der Rechtswissenschaften an der KU Leuven abgeschlossen und arbeitete an meiner Promotion in Köln. Mir wurde auch die Ehre zuteil, Bandinhaber einer Studentenorganisation (KDStV Rheinland) zu werden. Dies war ein Erlebnis, das ich niemals vergessen werde …

Professor Dr. Danny Pieters

Mir wurde auch die Ehre zuteil, Bandinhaber einer Studentenorganisation (KDStV Rheinland) zu werden. Dies war ein Erlebnis, das ich niemals vergessen werde …

Professor Dr. Danny Pieters, Vice Rector for International Policy, KU Leuven

Die Rechtswissenschaftliche Fakultät der KU Leuven.
Foto: KU Leuven - Rob Stevens

Die Universität zu Köln hat die KU Leuven zum internationalen Netzwerkpartner erklärt und möchte starke Forschungsnetzwerke mit der KU Leuven entwickeln. Wie ergänzen sich die KU Leuven und die Universität zu Köln, warum passen sie zusammen?

Beide Universitäten sind Volluniversitäten und haben gemeinsame Wertvorstellungen. Sie konzentrieren sich auf exzellente Forschung und Bildung und sich dem Wohl der Gesellschaft verpflichtet. Wir untersuchen gerade, in welchen Bereichen wir gemeinsam Projektanträge für Horizon 2020 verwirklichen können, die wir allein nicht umsetzen könnten. Ein weiterer großer Vorteil erwächst aus der Tatsache, dass wir in benachbarten Ländern sitzen: Für ForscherInnen und Studierende, für die es schwierig ist, ohne ihre Familien für einen längeren Zeitraum ins Ausland zu gehen, kann die Kooperation die Möglichkeit eröffnen, von internationalen Erfahrungen zu profitieren, ohne lange Reisen und weite Entfernungen in Kauf nehmen zu müssen. Vielleicht wird sich die Radboud University Nijmegen, ein Partner unserer beider Universitäten, dieser Initiative künftig auch anschließen können.


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  • Foto:Erim Giresunlu

Im vergangenen Jahr fand der erste Köln-Leuven Tag an der Universität zu Köln statt. Eine weitere Veranstaltung dieser Art wird Ende des Jahres an der KU Leuven stattfinden. Worum geht es bei diesen Veranstaltungen?

Die Köln-Leuven Tage zielen darauf ab, eine gemeinsame Plattform für den Austausch von einigen aktuellen Forschungsschwerpunkten zu bilden, damit die ForscherInnen voneinander lernen können. Noch wichtiger ist es, die Studierenden und ForscherInnen beider Universitäten zusammen zu bringen: Aus diesen Kontakten können alle möglichen gemeinsamen Initiativen entstehen. Und nicht zuletzt geht es bei diesen Veranstaltungen auch darum, Spaß miteinander zu haben. Das ist der Grund, warum wir die Organisation dieser Treffen etwas unkonventionell gestalten. Bereits im November 2015, als Studierende aus Leuven und Köln zum ersten Mal zusammen kamen, hatten wir ein Science Speed Dating und ein Science Slam mit einem gemeinsamen informellem Abschluss am Ende des Tages organisiert. Die Atmosphäre war großartig und die TeilnehmerInnen sind wirklich intensiv ins Gespräch gekommen. Ich freue mich schon sehr auf das kommende akademische Netzwerktreffen in Leuven, für das wir wieder einen ziemlich ungewöhnlichen Rahmen vorgesehen haben.

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen und uns einen Einblick gewährt haben, Herr Prorektor Pieters.


Die KU Leuven ist die größte und bekannteste Universität in Belgien. Schließlich haben sich die KU Leuven und die Universität zu Köln in 2013 nach jahrzehntelanger Kooperation und gemeinsamen Austauschprogrammen auf eine formelle internationale Netzwerkpartnerschaft geeinigt. Dies ist die engste Kooperationsform, die an Universität zu Köln existiert, und beide Partner haben seitdem noch intensiver in Forschungs- und Bildungsprogrammen kooperiert.

Professor Gudrun Gersmann,

Wir freuen uns sehr, dass die langjährigen guten  Beziehungen zwischen der KU Leuven und der Universität zu Köln durch das neu gegründete „Wissenschaftliche Institut Ostbelgien“ in Zukunft noch verstärkt werden.

Professor Gudrun Gersmann,, Prorektorin für Internationales

Foto: Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft

Es war daher ein besonders freudiges Ereignis, als am 23. Mai Vertreter der KU Leuven, der Universität zu Köln und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG) gemeinsam einen Kooperationsvertrag in der belgischen Stadt Eupen unterzeichneten. Dieser Vertrag zielt darauf ab, ein gemeinschaftliches ‘Wissenschaftliches Institut Ostbelgien’ zu gründen. Es wird als Anlaufstelle und Plattform für Anfragen von Forschern und aus dem Privatsektor dienen.