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Ein Semester in Thailand

Als StudentIn der Universität zu Köln hat man viele Möglichkeiten, auch an einer Partneruniversität zu studieren. Olivia studiert Business Administration an der Wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät, kurz WiSo. Als WiSo- StudentIn hat man auch die Möglichkeit in anderen Studiengängen ein Semester oder länger an der namhaften Chulalongkorn University in Thailand zu studieren: Bachelor Studierende in BWL, Wirtschaftspädagogik,  Gesundheitsökonomie,  Information Systems , VWL mit Nebenfach BWL und Master Studierende in BWL, VWL, Wirtschaftspädagogik,  Gesundheitsökonomie und Information Systems.

Mein Auslandssemester in Thailand

In meinem 6. Semester im Bachelor Betriebswirtschaftslehre wollte ich gerne noch ein bisschen Auslandsluft schnuppern. Meine Freunde steckten mich mit ihrer Freude auf ihren Trip an und manche waren schon da und sandten so viele Bilder und Eindrücke, so dass ich diese Erfahrung auch gerne mitnehmen wollte. Mein Englisch sollte aufpoliert werden und ich wollte gerne in die Sonne. Auch wollte ich in eine neue Kultur einzutauchen und viel reisen. Meine Wahl fiel letztlich auf Thailand, was all meine Vorstellungen kombinierte.

Die Universität

Foto: Olivia Schalesi

Ich studierte ein Semester an der ältesten und prestigereichsten Universität Thailands - der Chulalongkorn University. Es ist eine neue Partneruniversität der UzK und ich war sozusagen ein Versuchskaninchen im WS 2014/2015, denn ich ging als erste Bachelorstudentin in den Austausch. Besonders ist, dass dort auch der König Thailands studierte; alle Thais bewundern dich, sobald sie erfahren, dass du dort studierst. Erkennen können es die Menschen an der Schuluniform, die man trägt. Das hat meine ganze Studienzeit noch aufregender gestaltet, denn ich war tatsächlich stolz, ein Teil der Gemeinschaft zu sein. Auch der Campus repräsentiert den Status der Universität: Es ist ein riesiges, durch Shuttlebusse verbundenes grünes Areal, mit offenen Gebäuden, leckeren Kantinen und einer großen Sportanlage.

Foto: Olivia Schalesi

Die Betreuung während der Bewerbungsphase und des Semesters ist hervorragend. Die Universität ist sehr gut organisiert und man hat einen festen Ansprechpartner. Das Studium an der Chula erinnerte mich mehr an meine Schulzeit als an die Arbeitsweise an der UzK. Die Klassen sind mit ca. 60 Studierenden sehr übersichtlich und es gibt eine Anwesenheitspflicht (80%). 

Ich besuchte das BBA Programm der Wirtschaftsfakultät, in dem ausschließlich in englischer Sprache unterrichtet wird. Die Chula bietet ein umfangreiches Kursangebot an, in dem jeder interessante Fächer für sich findet. Ich wählte Kurse aus Marketing, Finance und VWL, die bereits alle problemlos angerechnet wurden. Die Kurse selbst sind interaktiver gestaltet als an der UzK. Gruppenarbeit, Reports, Präsentationen und Diskussionen standen oft an der Tagesordnung, was euch aber nicht abschrecken sollte. Hier konnte ich meine Fremdsprachenkenntnisse ordentlich verbessern und in direkten Kontakt zu den thailändischen Studenten treten. Dabei fiel mir auf, dass Thais zum Teil sehr schüchtern sind, Konfrontationen meiden und sich in Gruppen sehr wohl fühlen. Was uns etwas amüsierte, war die Unpünktlichkeit vieler Thais. Nicht selten kamen sie bis zu 40 Minuten später in den Unterricht. 

Insgesamt kann ich sagen, dass die Uni es uns sehr leicht gemacht hat, uns einzuleben. Ein Auslandssemester hat aber noch so viel mehr zu bieten, als das Studieren allein. 

Niemals verloren

Foto: Olivia Schalesi

Mein Wunsch war es, in eine neue Kultur einzutauchen. Dieser Wunsch wurde auch erfüllt. Die wenigsten Thais sprechen Englisch, was das Einkaufen, Taxi fahren oder Nach-dem-Weg-fragen immer zu einem kleinen Abenteuer machte. Die Menschen sind allerdings so liebenswürdig und hilfsbereit, dass niemand Sorge haben muss, verloren zu gehen. Mit einem Handy in der Hand und GPS habe ich so einige Wege bestritten und es funktionierte immer.

Ein weiterer Pluspunkt des Landes ist der günstige Wechselkurs. Selbst als Student konnte man es sich ohne Bauchschmerz gut gehen lassen und vieles unternehmen. Beispielsweise kostete ein warmes Gericht umgerechnet 50 Cent und eine Massage 4 Euro. Dass hat dazu geführt, dass wir viele Höhepunkte einbauen konnten, z.B. den Besuch eines Kochkurses, Musicals oder eine toll geführte Fahrradtour durch die Stadt. 

Home Sweet Home

Foto: Olivia Schalesi

Ich hatte nicht eine Sekunde das Bedürfnis, schnell wieder nach Hause zu fahren. Das Reisen, die neuen Freunde, der Unialltag und die vielen kleinen Erkundungen ließen mich am Tagesende immer glücklich ins Bett fallen. Die Zeit verflog buchstäblich. Manche von uns internationalen Studenten sehnten sich schon nach einem gutbürgerlichen Essen oder dem Ende des Feilschens. Ich reiste in das Land mit dem Bedürfnis, etwas komplett anderes als zu Hause zu erleben und vermisste Deutschland daher nicht wirklich. Was ich allerdings als anstrengend empfand und mich mit Sehnsucht an die geordneten Verhältnisse meines Heimatlandes denken ließ, waren der Verkehr und das Transportsystem in Bangkok. Die Straßen Bangkoks sind oft überlastet, sodass wir oft sehr lange für selbst kurze Strecken benötigten.

Was ich aus meiner Zeit in Thailand mitnehme

Foto: Olivia Schalesi

Definitiv bunte Erinnerungen von meinen Reisen und den vielen Menschen, die mich begleitet haben. Da die Uni nur an drei Tagen in der Woche stattfand, blieb genug Zeit zum Erkunden und Reisen. Wir verbrachten unsere Zeit auf Inseln und an Traumstränden, erkundeten die Umgebung auf Motorrollern und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Wir probierten die köstlichsten Speisen, frische Früchte und exotische Drinks. Wir ließen es uns gut gehen bei Thaimassagen und Maniküren. Wir besuchten urige Märkte und moderne Rooftopbars. In meiner Zeit war ein wunderschönes Festival im Norden von Thailand, wo tausende Laternen in den Himmel aufsteigen gelassen wurden. Es sind unvergessliche Erinnerungen, die ich mitnehmen konnte und die meine Studienzeit wirklich bereichert haben. Daher kann ich euch nur empfehlen, so eine tolle Chance in eure Studienzeit einzubauen.