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Foto: Erim Giresunlu

 

Advanced Talents Days

Karrierewege im In- und Ausland

Am 12. und 13. November 2015 fanden an der Universität zu Köln in Kooperation mit der RWTH Aachen University die ersten Advanced Talents Days statt - eine interaktive Veranstaltung, die sich ausschließlich an NachwuchswissenschaftlerInnen (advanced talents) richtet. Im Fokus dieser und kommender Advanced Talents Days stehen die Information und die Beratung der advanced talents rund um Fragen zu Karrieremöglickeiten im In- und Ausland. Im Anschluss fand der erste Köln-Leuven-Tag statt, der den advanced talents Gelegenheit zum Austausch und Netzwerken gab.

Ein Bericht von Nina Maria Kohl.


Auf dem Weg zur Professur

Dr. Hubert Detmer referiert über Wege zur Professur.
Foto: Nina Maria Kohl

„Es ist total trivial, total trivial – aber nicht banal: Sie müssen sich höchstpersönlich um Ihr Netzwerk kümmern. Das ist der Trend der Zeit. Seien Sie etwas couragierter, als Sie eigentlich sein wollen“, auffordernd blickt Herr Dr. Hubert Detmer vom Deutschen Hochschulverband (DHV) in die Gesichter der jungen WissenschaftlerInnen vor ihm. Dr. Detmer referiert zum Thema Karrierewege zur Professur. Anschließend treten er und seine Kollegin, Frau Dr. Ulrike Preissler, in einen lebhaften Dialog mit den TeilnehmerInnen, die sich an diesem stürmischen Novembertag im Seminargebäude der Universität zu Köln zu den ersten Advanced Talents Days eingefunden haben. 

Schulterschluss der Exzellenzuniversitäten

Prof. Dr. Doris Klee, Prorektorin für Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs der RWTH Aachen (2.v.l.) und Prof. Dr. Gudrun Gersmann, Prorektorin für Internationales der Uni Köln (2.v.r.). Foto: Erim Giresunlu

Die Prorektorin für Internationales der Universität zu Köln Frau Professorin Gudrun Gersmann und die Prorektorin für Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs der RWTH Aachen Frau Professorin Doris Klee haben diese Veranstaltung gemeinsam ins Leben gerufen. Beiden Universitäten liegt diese Gruppe der sogenannten advanced talents seit Langem sehr am Herzen:  „Wir, die Universität zu Köln, die RWTH Aachen und die KU Leuven, haben unsere Verantwortung erkannt, unseren NachwuchswissenschaftlerInnen in einer schwierigen Phase ihrer Karriere ein besonderes Beratungs- und Informationsangebot machen zu müssen. Ich bin sehr stolz darauf, dass sich zu diesem Zweck die beiden Exzellenz-Universitäten in Nordrhein-Westfalen in einer Vorreiterrolle zusammengeschlossen haben und ihren advanced talents mit dieser Veranstaltung erstmalig eine gemeinsame, dialogische Plattform zum Thema nationale und internationale Karrierewege anbieten konnten. Besonders hat es mich natürlich gefreut, dass sich unser Partner, die KU Leuven, intensiv an der Veranstaltung beteiligt hat. Dieses Engagement ermöglicht es uns, einen Austausch über internationale Fördermodelle zu etablieren und uns mit der KU Leuven als einen grenznahen Verbund aufzustellen“, erklärt Frau Professorin Gersmann.

Advanced talents schätzen das Veranstaltungsformat

Dr. Amelie Bernzen ist ein "advanced talent".
Foto: Erim Giresunlu

Das dialogische Format der Veranstaltung kommt bei den advanced talents sehr gut an. Noch bis in die Mittagspause hinein, sind Herr Dr. Detmer und Frau Dr. Preissler mit der Beantwortung individueller Fragen der TeilnehmerInnen beschäftigt. In einer ruhigeren Ecke des Seminarraums lässt sich Frau Dr. Amelie Bernzen, eine Teilnehmerin, seufzend auf einen Stuhl sinken und probiert genüsslich die kleinen Köstlichkeiten, die sie sich vom Buffet geholt hat. Frau Dr. Bernzen ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Geographischen Institut der Universität zu Köln und im neunten Monat schwanger. „Für mich kommt diese Veranstaltung wie gerufen“, sagt sie. „Meine Stelle wird durch Mittel der Deutschen Forschungsgesellschaft finanziert und ich habe einen befristeten Vertrag. Natürlich habe ich mich vorher schon beraten lassen, aber hier wurden noch einige wichtige juristische Details zu den Auswirkungen der Elternzeit auf meine Beschäftigung erklärt, die mir nicht so bewusst waren“.

Junior-Professorinnen Anja Richert (l.) und Linda Hildebrand (r.) von der RWTH Aachen. Foto: Nina Maria Kohl

Die Junior-Professorinnen Linda Hildebrand und Anja Richert von der RWTH Aachen schätzen das Veranstaltungsformat ebenfalls. „Man steckt in einer Qualifizierungsphase und hat eine befristete Stelle, da ist die Unsicherheit groß und der Informations- und Beratungsbedarf entsprechend hoch. Solche Veranstaltungen wie die Advanced Talents Days sind daher extrem wichtig und hilfreich“, erklärt Frau Professorin Hildebrand während der Mittagspause am zweiten Veranstaltungstag. „Auch die internationale Komponente der Veranstaltung finde ich spannend – die Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung, insbesondere mit Universitäten des „Dreiländerecks“ gefällt mir als RWTH Aachenerin besonders gut“, ergänzt Frau Professorin Richert.

Erster Köln-Leuven Tag

Der Nachmittag des zweiten Veranstaltungstages steht ganz im Zeichen des ‚Netzwerkens‘ und sich ‚Kennen-lernens‘. Dieses etwas andere Format der universitären Kooperation wird eingangs vom Prorektor für International Policy der KU Leuven Professor Danny Pieters erläutert: „Der heutige und die kommenden Köln-Leuven Tage sollen Menschen und Forschung zusammenbringen. Wir werden das auf unkonventionelle Weise, vielleicht sogar sehr unkonventionelle Weise tun, so wie heute zum Beispiel mit unserem Science Speed Dating oder dem Science Slam. Wir wollen Spaß haben am Austausch und nicht zuletzt an der gemeinsamen Forschung“. 

Prof. Danny Pieters, Prorektor für International Policy der KU Leuven.
Foto: Erim Giresunlu
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    Sascha Förster arbeitet am Kölner Institut für Medienkultur und Theater und moderierte den Science Slam.
    Foto: Erim Giresunlu
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    Gute Laune macht sich breit. Advanced Talents wählen den Gewinner des Science Slam. Foto: Erim Giresunlu Foto:Erim Giresunlu
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    Allen TeilnehmerInnen des Science Slam gebührt tosender Applaus. Foto: Erim Giresunlu

Und Spaß haben die TeilnehmerInnen auf jeden Fall: während des Science Speed Dating und dem anschließenden Science Slam wird der Ton im Neuen Senatssaal zunehmend lebendiger, unterhaltsamer und fast schon freundschaftlich. Sascha Förster, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kölner Institut für Medienkultur und Theater, führt wir ein geübter Moderator durch die Veranstaltung und animiert das Publikum zu tosenden Beifällen, die bis in die langen Flure des Hauptgebäudes zu hören sind.

Steven Coesemans (2.v.l.) im Gespräch mit anderen NachwuchswissenschaftlerInnen.
Foto: Nina Maria Kohl

Steven Coesemans ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der KU Leuven und begeistert vom Science Speed Dating: „Es ist immer sehr erfrischend, auf neue Leute zu stoßen, die in einem verwandten oder auch einem ganz anderen Feld forschen. Wir haben uns gerade über verschiedene Forschungsmethoden ausgetauscht, das war sehr hilfreich für meine Arbeit“, berichtet  Herr Coesemans, bevor er sich im Dozentenzimmer zum abschließenden Get-Together einfindet und mit alten wie neuen FreundInnen und KollegInnen den Tag ausklingen lässt.