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Alte Schriften – neue Medien: Ägyptologie digital publiziert

 
University College London (UCL), University of Pennsylvania, Oxford…Kathryn Piquette ist Ägyptologin und ist gefragt auf der internationalen Forschungsbühne: die akademische Ivy League internationaler Universitäten heißt Frau Piquette gerne in ihren Forschungsgruppen aufgrund ihrer akademischen Leistungen und Know Hows in der Erforschung von altägyptischen Schriften und Bildwerken willkommen. Die Nachwuchswissenschaftlerin untersucht, wie Materialien, Techniken und assoziierte Praktiken linguistische und nicht-linguistische Bedeutungen mit der Hilfe der Reflectance Transformation Imaging (RTI) Methode erforscht werden können. Ihr eBook „An Archaeology of Art and Writing: Early Egyptian labels in context“ wird 2017 mit Unterstützung von MAP, kurz für Modern Academic Publishing, die digitale Publikationsplattform der Uni Köln, die 2017 gelauncht wurde, digital publiziert. Frau Piquettes Entwicklung von RTI an der Uni Köln, ihre internationale Forschung sowie ihre Publikation von Forschungsdaten in den Jahren 2013 bis 2016 an der Kölner Universität waren gute Gründe für die Unterstützung durch MAP als Pilot Projekt. 

 

Foto: Kathryn Piquette

Frau Piquette, können Sie uns Ihre Forschung kurz vorstellen?

Meine Forschung konzentriert sich auf die Kunst der alten Ägypter und das Verfassen aus Sicht von archäologischen und sozialen Theorien aus der Praxis. Ich interessiere mich für Fragen bezüglich des Einflusses von Materialien, körperlichen Bewegungen und sensorischer Wahrnehmung in der Produktion und des Gebrauchs von symbolischen Bedeutungen.

Die Untersuchung dieser Fragen hängt häufig von guten Bilddaten ab, daher arbeite ich auch daran, diverse fortgeschrittene digitale imaging Techniken, wie zum Beispiel das Reflecting Transformation Imaging, multispektrales Imaging, oder decorrelation stretch weiterzuentwickeln und die Implementierung dieser Techniken voranzutreiben.

 
 
Sie arbeiten an alten Schriften und untersuchen die Kommunikation, als diese noch in den Kinderschuhen steckte. Wenn die alten Ägypter doch damals schon geahnt hätten, wie sich Kommunikation und Sprache über die kommenden Jahrhunderte entwickeln würde… Was fasziniert Sie an der Art, wie die alten Ägypter kommunizierten?

Alte Schriften und andere Arten von Markierungen, im Speziellen die der alten Ägypter, sind Forschung, die mich begeistert. Besonders wenn man sich mal überlegt welche Materialen und Techniken damals zur Verfügung standen.

Als WissenschaftlerInnen konzentrieren wir uns häufig auf die linguistischen und symbolischen Bedeutungen kodiert in Zeichen und Symbolen. Was mich im Speziellen begeistert, ist die Frage nach der semantischen Bedeutung, die auch immer eng mit der physischen Ausdrucksweise, der Umgebung und den sozialen Bedingungen, unter denen Schriften entstanden und gelesen wurden, verbunden sind, und wie diese manchmal absichtlich versteckt wurden.
 

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Foto: Kathryn Piquette
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Foto: Kathryn Piquette

 

Wie wird das digitale Publizieren dir in deiner akademischen Laufbahn weiterhelfen?

Das digitale Publizieren mit MAP ist für mich eine wichtige Möglichkeit, meine Karriere zu fördern, weil ich so mehr Visibilität mit meiner Forschung erreiche. Meine Veröffentlichung ist online schlichtweg einfacher zu finden. Mit der Öffnung für WissenschaftlerInnen, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit, agiert MAP als wichtiges Vehikel, um meine Leserschaft und meine Zitationen zu erhöhen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Unterstützung in Bezug auf die Datenbank, auf die mein eBook fußt. So werden Kooperationshürden abgebaut und die Kommunikation mit anderen ForscherInnen aller Disziplinen angeregt, die möglicherweise die Nutzung meiner Forschungsergebnisse für weitere Studien beschleunigt.
 
 

 
 
Dürfen wir Sie nach Ihren persönlichen Wurzeln fragen und wie Sie zur Ägyptologie gelangt sind?

Mein tiefgehendes Interesse an Archäologie und Ägyptologie wurde schon in meiner Kindheit geweckt. Ich bin im amerikanischen Südwesten groß geworden. Allerdings hatte meine Familie keine finanziellen Rücklagen, so dass mein Ziel, an einer Universität zu studieren, meine Familie vor eine große finanzielle Herausforderung stellte.

Aber ich habe ein Teilstipendium erhalten und konnte im amerikanischen Geheimdienst des Militärs Geld dazuverdienen als Übersetzerin für Arabisch. Danach habe ich an der Ostküste der USA studiert und bin dann irgendwann nach Europa gekommen. Und das ist seither mein Zuhause.
 
 

Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für das Interview mit uns genommen haben. Viel Erfolg für Ihre Publikation mit MAP!