"Ich bin sehr sprachbegeistert und will noch weitere Sprachen lernen; am liebsten Arabisch oder Schwedisch und auf jeden Fall noch eine weitere Gebärdensprache!"Foto: privat
Was studieren Sie? Sind Sie zufrieden mit Ihrer Wahl?
Ich studiere Gebärdensprachdolmetschen im 2. Fachsemester und bin total zufrieden damit. Ich bin fasziniert von der Gebärdensprache an sich und mag es auch total, dass das Studium dadurch so einen hohen praktischen Anteil hat. Ich wollte schon immer „was mit Sprachen“ machen und habe schon vorher als Laie gedolmetscht. Die Kombination mit der Gebärdensprache ist für mich also optimal.
Seit wann erhalten Sie die Förderung durch das Sozialstipendium?
Ich werde seit dem WS 2020/21 gefördert und auch sehr froh darüber.
Was hat sich dadurch für Sie verändert bzw. welche Chancen versprechen Sie sich durch das Sozialstipendium?
Durch das Stipendium kann ich entspannter an mein Studium herangehen und bin nicht darauf angewiesen viel zu arbeiten. Es nimmt mir einige Sorgen, zum Beispiel wenn ich an Dinge wie Miete etc denke – so kann ich mich auf mein Studium und die Dinge, die mir wirklich wichtig sind konzentrieren.
Welche Pläne haben Sie für Ihre berufliche und private Zukunft?
Ich möchte gerne später auf Konzerten und Konferenzen dolmetschen um so möglichst vielen gehörlosen Menschen Zugang zu ermöglichen. Das kann ich mir die unterschiedlichsten Kontexten vorstellen, am liebsten aber im medizinischen und christlichen Bereich. Ich kann mir auch vorstellen mit einer weiteren Gebärdensprache außerhalb Deutschlands zu arbeiten und zu leben.
Da ich auch die Qualifikation als Rettungssanitäterin gemacht habe, sehe ich mich auch im Rettungsdienst und bin gespannt wie sich beides kombinieren lässt.
Ansonsten habe ich vor meinen Weg als Christin weiter zu gehen und dabei meine Begabungen zu entwickeln und für andere da zu sein. Mein Wunsch ist es, immer ein offenes Haus für jedermann zu haben und dankbar zu sein.
Haben Sie neben dem Studium Zeit für andere Aktivitäten (freiwilliges Engagement, Hobbies)?
Ja, das habe ich. Zum einen mache ich viel Musik und will mein Können da vertiefen; außerdem verbringe ich (soweit derzeit möglich) Zeit mit engen Freunden, fotografiere oder treibe Sport. Dass ich dafür Zeit habe, macht mich sehr dankbar.
Generell bin ich auch sehr sprachbegeistert und will noch weitere Sprachen lernen; am liebsten Arabisch oder Schwedisch und auf jeden Fall noch eine weitere Gebärdensprache.
Was hat sich in Ihrem Studienalltag durch die Corona-Pandemie verändert? Was waren und sind die größten Herausforderungen?
Es fällt mir nicht leicht, mich im Online-Unterricht immer zu konzentrieren. Unser Studiengang unterschiedet sich dahingehend auch von anderen, da wir im gebärdenspachlichen Unterricht ständig auf den Bildschirm schauen müssen; zudem lernen wir eine Sprache, die von Interaktion lebt – das online umzusetzen ist sehr herausfordernd. Daher bin ich dankbar für jede Möglichkeit in Präsenz mit anderen üben zu können.
Als Studienanfängerin in einer für mich ganz neuen Stadt würde ich natürlich auch gern neue Kontakte knüpfen, was durch die Pandemie natürlich erschwert wird. Das fällt mir nicht leicht, aber ich will dankbar sein für die Kontakte und Freunde die ich habe und dort meine Zeit investieren.