Der Jenny Gusyk „Gleichstellungspreis“ in Höhe von 3.000 Euro ging an Prodekanin Professorin Dr. Elke Kalbe und das Team des Prodekanats für Akademische Entwicklung und Chancengerechtigkeit der Medizinischen Fakultät mit Viola Kelb, Dr. Vanessa Ramotzky, Kübra Yilamz und Lucas Jungbluth. Ausgezeichnet wurde unter anderem die Einrichtung des Netzwerks Antidiskriminierung, das über sogenannte „Vertrauensteams“, bestehend aus 15 Peer-Berater*innen, Unterstützung bei Diskriminierung bietet. Zudem informiert Prodekanin Kalbe die Fakultät regelmäßig über Diskriminierung und Anlaufstellen und sensibilisiert insbesondere Personen mit Leitungsfunktion mit Hilfe von anonymen Fallbesprechungen. Der Preis wurde verliehen, da das Projekt als best practice Modell dient und das damit verbundene Engagement auf die Fakultäten der Universität vorbildhaft ausstrahlen kann.
Der Jenny Gusyk Preis „Familienbewusste Führung & Leitung“ in Höhe von 1.000 Euro wurde an Professor Dr. Matthias Grünke, Lehrstuhlinhaber Konzeption und Evaluation schulischer Förderung im Förderschwerpunkt Lernen an der Humanwissenschaftlichen Fakultät, verliehen. Professor Grünke wird für die vorbildliche Unterstützung seiner Studierenden ausgezeichnet. Aufgrund ihrer vielfältigen Lebenslagen, Herkünfte und Bedarfe – vielfach mit Familienverantwortung – haben viele Studierende mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen, um erfolgreich ihren Master im Förderschullehramt zu absolvieren. Auch in seinem Lehrstuhlteam sorgt Professor Grünke als Leitungskraft für einen sensiblen, unterstützenden Umgang und befördert ein Arbeiten auf Augenhöhe. Dazu gehört für ihn insbesondere, Verantwortung füreinander zu übernehmen und etwa auch familiär bedingte Engpässe im Team abzufedern.
Der Jenny Gusyk „Nachwuchspreis“ in Höhe von 1.000 Euro ging in diesem Jahr an zwei herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten im Bereich Gender und Queer Studies. Die Preise sind mit jeweils 500 Euro dotiert. In diesem Jahr ausgezeichnet wurden Ian Boes für die Masterarbeit "Re/Wind: Hauntologische Videospiele, raumzeitliche Explorationen und materialisierte Virtualität" und Egzona Gashi für die Masterarbeit "Zwischen Verletzungsoffenheit und Verletzungsmacht: Frauen als Objekte und Subjekte kriegerischer und militärischer Gewalt". Ian Boes analysierte, wie durch unser Eintauchen in digitale Spielwelten (hier am Beispiel des Videospiels The Rewinder) Fragen des Erlebens und Seins in Bezug auf Raum und Zeit, Körper und Imagination aufgebrochen und neu verhandelt werden können. Der Ausgangspunkt für Egzona Gashis Arbeit ist das Handeln internationaler Politik und essentialistischer Vorstellungen von Geschlecht. Unter Beachtung von sexueller Gewalt als kriegerisches Mittel zeigt die Arbeit die Komplexität weiblicher Subjektivierungsweisen auf und plädiert sowohl für eine Dekonstruktion naturalisierter und patriarchaler Geschlechtervorstellungen als auch für Narrative, die Frauen als politische, handlungsfähige Subjekte sichtbar machen.
Die Preise wurden im Rahmen des jährlich stattfindenden GenderForum der Universität zu Köln am 27.11. verliehen. Darüber hinaus bot es allen Interessierten einen Einblick in die Entwicklungen der Gleichstellungsarbeit an der Universität. Professorin Dr. Susanne Zank wurde als neue Prorektorin für Chancengerechtigkeit und Antidiskriminierung begrüßt. Fokusthema der Veranstaltung war in diesem Jahr „Intersektionale Gleichstellungsarbeit“.
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