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Auszeichnungen und Ehrenämter

Dr. Wouter Jolie

Privatdozent Dr. Wouter Jolie vom II. Physikalischen Institut der Universität zu Köln hat heute von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. den Gaede-Preis für Vakuumwissenschaft und -technik erhalten. Der Preis wurde ihm in Würdigung seiner herausragenden Beiträge zur Erforschung von Korrelationsphänomenen in niedrigdimensionalen Quantensystemen verliehen.

Wouter Jolie untersucht durch Tieftemperatur-Rastertunnelspektroskopie die elektronische Struktur und Korrelationsphänomene in zweidimensionalen Materialien, die er in situ mittels Molekularstrahlepitaxie herstellt. Er hat insbesondere bahnbrechende Arbeiten zur Tomonaga-Luttinger-Flüssigkeit und zur experimentellen Überprüfung des Anderson-Modells geleistet, in dem er eindimensionale Quantenkäfige erforscht hat, die durch Zwillingsgrenzen in zweidimensionalen Halbleitern gebildet werden.

Wouter Jolie studierte Physik an der Universität zu Köln und wurde dort 2017 promoviert. Als Feodor-Lynen-Stipendiat war er zwei Jahre an der Radboud Universität Nijmegen tätig. Zurück in Köln war er zunächst Post-Doc, ab 2022 Nachwuchsgruppenleiter und ab 2024 Projektleiter im Sonderforschungsbereich 1238 „Kontrolle und Dynamik von Quantenmaterialien“. Wouter Jolie hat sich im Juli 2024 in Köln habilitiert.
Die Auszeichnung wird im März 2025 während der DPG-Frühjahrstagung in Regensburg verliehen.

Der Gaede-Preis, 1985 von Dr. Manfred Dunkel gestiftet, wird durch die Gaede-Stiftung finanziert und von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. (DPG) vergeben. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von bis zu 10.000 Euro, einem durch Leybold gestifteten Modell der ersten Molekularluftpumpe von Prof. Wolfgang Gaede und einer Urkunde.
 

Dr. Andreas Pfützner

Dr. Andreas Pfützner, Martin-Buber-Institut für Judaistik, wurde für seine Forschung zur Geschichte des Antisemitismus in Rumänien, „Die rumänisch-jüdische Frage: Europäische Perspektiven auf die Entstehung einer Anomalie (ca.1772-1870)“, den Österreichischen Staatspreis für Geschichtswissenschaften im Bereich Nachwuchs verliehen. 
Der alle zwei Jahre vergebene Preis fördert die wissenschaftliche Exzellenz in den Geschichtswissenschaften, den Forschungsstandort und Forschungsschwerpunkt Österreich, den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie die Wissenschaftskommunikation.

Dr. Jannik Stemler

Dr. Jannik Stemler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Europäischen Exzellenzzentrum für Pilzerkrankungen an der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln, ist Anfang 2024 zum Fellow der ECMM (European Confederation of Medical Mycology) Academy ernannt worden. Die ECMM versteht sich als Dachorganisation der europäischen mykologischen Institute und fördert die internationale Zusammenarbeit von Wissenschaftler*innen in diesem Bereich. Academy Fellows sind anerkannte Mykolog*innen mit herausragender Expertise in der medizinischen Mykologie. 

Dr. Jannik Stemler arbeitet im Team von Professor Dr. Oliver Cornely in der klinischen Prüfung neuer Antimykotika und Impfstoffe mit. Dabei ist er stellvertretender Leiter mehrerer Studien und arbeitet aktiv an der Erstellung von Leitlinien.

Karoline Spiess

Karoline Spiess, Therapeutische Leitung in der Kinder- und Jugendreha der UniReha, ist auf dem 33. Reha-Kolloquium Mitte März in Bremen mit dem erstmals vergebenen Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Rehabilitation und Prävention ausgezeichnet worden.

Sie erhielt den mit 2.000 Euro dotierten Preis, überreicht vom 1. Vorsitzenden Florian Knöfel, für ihre Promotionsarbeit zum Thema »Messung von Therapiezielen in der Kinder- und Jugendrehabilitation vor dem Hintergrund der International Classification of Function, Disability and Health«.

Die Promotion umfasst eine systematische Übersichtsarbeit zu dem Thema »valide und reliable Messverfahren zu Messung von Partizipation bei Kindern und Jugendlichen«, eine Expertenbefragung unter allen Rehabilitationseinrichtungen für Kinder und Jugendliche in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu dem Thema »Messung von Partizipation im Rehabilitationsalltag« sowie eine prospektive Studie in der Kinder- und Jugendreha der UniReha mit der Frage, in wie weit ein Rehabilitationskonzept Einfluss auf die Gesundheit und Lebensqualität bei sowohl den Kindern und Jugendlichen als auch deren Eltern hat.  

Professorin Dr. Rita Schmutzler

Professorin Dr. Rita Schmutzler, Leiterin des Zentrums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs der Uniklinik Köln, ist Anfang Mai bei einer Feierstunde im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) mit dem Wilhelm-Warner-Preis 2023 ausgezeichnet worden. 

Professorin Schmutzler erhielt die Auszeichnung für ihr Lebenswerk im Bereich der Forschung und Versorgung bei familiär genetisch bedingtem Mamma- und Ovarialkarzinom. Ihr wurde zu Beginn der Forschungskarriere in den 1990er Jahren die Bearbeitung eines Nischenthemas nachgesagt. Heute ist bekannt, dass viele Krebserkrankungen genetisch bedingte und damit erbliche Ursachen haben können. Die Wissenschaftlerin beschäftigt sich mit der Aufdeckung genetischer Ursachen beim Mamma- und Ovarialkarzinom und vor allem mit der Frage, wie Ergebnisse von genetischen Screens einzuordnen sind. Zudem konnte eine risikoadaptierte Prävention bei Krebserkrankungen innerhalb einer Familie als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen etabliert werden.

Mit dem Wilhelm-Warner-Preis werden jedes Jahr namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich der Krebsforschung ausgezeichnet. Die Stiftung geht auf den Hamburger Gastronom Wilhelm Warner zurück, der 1960 an einem Krebsleiden verstarb, und wurde im Jahre 1961 in Hamburg gegründet.

Dr. Anna Kron

Für ihre Verdienste im »nationalen Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs« (nNGM) ist Dr. Anna Kron im Rahmen des Vision Zero Summits 2024 in Berlin mit dem Vision Zero Innovationspreis ausgezeichnet worden. Vision Zero e.V. ist ein Zusammenschluss namhafter Vertreter aus Wissenschaft, Medizin, Medien, Stiftungen, Verbänden und forschender Industrie. Er will dazu beitragen, die Prävention und Früherkennung von Krebserkrankungen nachhaltig zu verbessern. Ziel ist es, die Zahl der vermeidbaren krebsbedingten Todesfälle drastisch zu senken, idealerweise gegen null (zero) zu bringen. 

Das nNGM, das seit 2018 von der Deutschen Krebshilfe gefördert wird, ist ein bundesweites Netzwerk zur Implementierung personalisierter Lungenkrebsdiagnostik und -therapie, an dem mittlerweile 29 nNGM-Zentren und über 500 regionale Netzwerkpartner (kommunale Krankenhäuser und Praxen) teilnehmen und das mit steigender Tendenz aktuell rund 20.000 Patienten mit Lungenkrebs erfasst. Die nNGM-Zentren leisten die bundesweit vereinheitlichte Durchführung einer breiten molekularen Diagnostik, Empfehlung und Beratung, die Zuweisung zu klinischen Studien und die zentrale Evaluation, während die Mehrzahl der Patienten heimatnah bei den regionalen Partnern behandelt werden kann.

Das nNGM hat sich seit seiner Gründung 2018 zur weltweit größten Lungenkrebsinitiative entwickelt. Es entstand aus dem Kölner »Netzwerk Genomische Medizin«, das sich seit 2010 erfolgreich für die Implementierung personalisierter Therapien in der Versorgung von Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs einsetzt.

Professor Dr. Carsten Kobe

Professor Dr. Carsten Kobe, Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Uniklinik Köln, ist im Rahmen der 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin mit dem Preis für den bestbewertesten Abstract ausgezeichnet worden. In der Arbeit »Ergebnisse der PET-adaptierten Phase-II-Studie HD 21 der deutschen Hodgkin Studiengruppe (GHSG)« wird eine PET-basierte Behandlung von Lymphompatienten untersucht. Im Vergleich zu anderen Studien ist es in der vorgestellten Arbeit gelungen, auf Basis der PET bei der überwiegenden Mehrheit auf Teile der Chemotherapie und auf die Bestrahlung zu verzichten.

Die Nuklearmedizin ist an der Uniklinik Köln ein wichtiger Partner in den interdisziplinären Tumorkonferenzen, da sie mit der PET-CT-Diagnostik ein hervorragendes Werkzeug für das Management der Lymphome anbieten kann.

Dr. Christoph Hüser

Dr. Christoph Hüser, Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie im Schwerpunkt Klinische Notfall- und Akutmedizin der Uniklinik Köln, ist zusammen mit seinem Kollegen Raimund H. Lülsdorff, Assistenzarzt für Unfallchirurgie an der BG- und Uniklinik Bergmannsheil in Bochum, mit dem Hans-Werner-Feder Preis 2024 der Deutschen Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin e.V. ausgezeichnet worden. Der Preis wird für besonders innovative Projekte verliehen, die die Arbeit in der Notfallmedizin positiv verändern. Die beiden Mediziner erhalten den mit 1.000 Euro dotierten Preis für ihr Projekt ToxDocs.de.

Auf ToxDocs.de veröffentlichen sie deutschsprachige Review-artige Übersichtsartikel zu Intoxikationen und bieten außerdem eine PDF-Datei mit Pocket-Cards an, die eine kurze Übersicht zu den wichtigsten Fakten der jeweiligen Toxine bieten. Diese können lokal gespeichert werden und sind so auch offline zum Beispiel auf dem Handy im Rettungsdienst verfügbar. Die Artikel dieses Blogs werden im Sinne des FOAM-Gedanken (»free open access medical education«) kostenlos zur Verfügung gestellt und sind bei Rettungsdienst, Notfall- und Intensivmedizinern in Deutschland hoch angesehen.

Die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) ist ein diagnostisches Untersuchungsverfahren, bei dem mit Hilfe von schwach radioaktiv markierten Substanzen verschiedene Stoffwechselvorgänge des Körpers sichtbar gemacht werden können.

Dr. Christian U. Hübbers

Priv.-Doz. Dr. Christian U. Hübbers, AG Molekulare Kopf-Hals-Onkologie der HNO-Klinik der Uniklinik Köln, wurde mit dem mit 20.000 Euro dotierten Stiftungspreis für seine Arbeiten zu »Neue Ziele für altbekannte Medikamente – NSAIDs bei Kopf-Hals-Tumoren«ausgezeichnet.

Etwa 650.000 Patientinnen und Patienten erkranken pro Jahr weltweit neu an Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereiches. In den kommenden Jahren wird mit einer stetigen Zunahme gerechnet, so dass wir bis 2030 von ca. einer Million Neuerkrankungen ausgehen können. Neben einer häufig großen Belastung für die betroffenen Personen durch funktionelle und ästhetische Einschränkungen ist auch die Wahrscheinlichkeit für ein Therapieversagen sehr hoch, so dass weiterhin etwa 350.000 Menschen jährlich an dieser Erkrankung sterben. Die Etablierung prognostischer Marker als Grundlage einer personalisierten Therapie wird insbesondere durch die anatomische und molekulare Heterogenität dieser Tumoren erschwert.

Kölner Forschende rund um die Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde & Kopf- und Halschirurgie, des Instituts für Pathologie und des Instituts für Virologie waren in der Vergangenheit maßgeblich daran beteiligt, mit Humanen Papillomviren (HPV) neben Alkohol- und Tabakkonsum einen unabhängigen Risikofaktor für die Entstehung eines Kopf-Hals-Tumors nachzuweisen. Insbesondere die Optimierung der Therapie dieser HPV-positiven Tumoren steht im Zentrum der weiteren Forschungstätigkeiten.

Dr. Tristan Lerbs

Anlässlich ihres 38. Kuratoriumstreffens hat die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals  zwei Kölner Forscher mit Forschungspreisen geehrt. Dr. Tristan Lerbs, Institut für Pathologie der Uniklinik Köln, wurde mit dem Alexander Karl Preis 2024 ausgezeichnet. Für seine Arbeiten zum »Einfluss von Tetraspaninen auf das lokale Immunmilieu in Kopf-Hals-Karzinomen«erhält er eine Förderung von 25.000 Euro. Die sogenannten Tetraspanine sind eine bestimmte Gruppe von Eiweißen, die sich möglicherweise in Zukunft für eine Therapie eignen.

Dr. Natalie Herold

Dr. Natalie Herold vom Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs der Uniklinik Köln ist auf der 43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie e.V. (DGS) mit dem Vortragspreis im Bereich Translationale Forschung ausgezeichnet worden. Sie erhält den Preis für ihren Beitrag zum Thema »Untersuchung des Brustkrebs-Kandidatengens MAP3K1 in 8,164 Indexpatientinnen am FBREK Zentrum Köln«.

Das Gen MAP3K1 wurde in einer Meta-Analyse von großen Whole-Exome-Sequenzierungsdatensätzen als neues Kandidatengen für Brustkrebs (BC) identifiziert. Über das Register HerediCaRe des Deutschen Konsortiums konnten die betroffenen Familien des Kölner Zentrums identifiziert und in Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzt*innen in den kooperierenden Brustzentren kontaktiert werden. Die Arbeit ist ein Beispiel für das gelungene Wissen-generierende Versorgungskonzept im Deutschen Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs. Dadurch wird die Bewertung auch seltener Genveränderungen möglich, um Zusammenhänge mit der Tumorentwicklung zu erfassen und personalisierte risikoadaptierte Präventionsempfehlungen zu entwickeln.

Professor Dr. Dr. Emmanouil Fokas

Professor Dr. Dr. Emmanouil Fokas, Direktor der Klinik für Radioonkologie, Cyberknife und Strahlentherapie der Uniklinik Köln, ist auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) in Kassel mit dem renommierten Preis für Klinische Radioonkologie geehrt worden. Diese höchste Ehrung in der Strahlentherapie, die von der DEGRO in Zusammenarbeit mit der Cabillic-Engenhart-Stiftung verliehen wird, ist mit 25.000 Euro dotiert und würdigt herausragende Leistungen auf dem Gebiet der klinischen Radioonkologie.

Zusätzlich zu seiner Forschungsarbeit bietet Professor Fokas gemeinsam mit seinem Team Beratungsgespräche für Patient*innen mit Rektumkarzinom an. In diesen Gesprächen werden die verschiedenen neoadjuvanten Behandlungsoptionen ausführlich erläutert und individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt. Nach dieser neoadjuvanten Therapieoptionen kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Operation vermieden und der Organerhalt ermöglicht werden. Dadurch haben sich die Behandlungsoptionen für Patient*innen mit Rektumkarzinom erheblich erweitert.

Professor Dr. Gereon R. Fink

Professor Dr. Gereon R. Fink ist in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen worden. Mit der Aufnahme in die Leopoldina wird als einer der meistzitierten deutschen Neurowissenschaftler für herausragende wissenschaftliche Leistungen in den Neurowissenschaften geehrt. Professor Fink ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Universitätsklinikum Köln, Professor für Neurologie der Universität zu Köln und seit 2019 Dekan der Medizinischen Fakultät. 

Gereon R. Fink hat sich international einen Namen als kognitiver Neurowissenschaftler gemacht. Seine Arbeiten haben unter anderem das Verständnis von Störungen der Motorik und Kognition nach einem Schlaganfall sowie deren Verbesserung im Rahmen der Rehabilitation entscheidend gefördert. Zudem hat er bedeutende Impulse zur Untersuchung von höheren Hirnfunktionen mittels Positronen-Emissions-Tomographie und funktioneller Kernspintomographie geliefert. Seine jüngsten wissenschaftlichen Arbeiten befassen sich mit neuen Therapieansätze (Tiefe Hirnstimulation, transkranielle Magnetstimulation, transkranielle Gleichstromstimulation) zur Verbesserung gestörter Hirnfunktionen.

Mit ihren rund 1.600 Mitgliedern aus über 30 Ländern ist die Leopoldina eine klassische Gelehrtengesellschaft. Seit Gründung der Akademie 1652 wurden mehr als 7.000 Persönlichkeiten in ihre Reihen aufgenommen. Dazu gehörten unter anderem Marie Curie, Charles Darwin, Albert Einstein, Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt, Justus von Liebig und Max Planck. 

Professor Dr. Christoph Ernst

Professor Dr. Christoph Ernst vom Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät ist für das Rise Up!-Programm der Boehringer Ingelheim Stiftung ausgewählt worden. Das Forschungsprogramm richtet sich an herausragende und ungewöhnlich kreative Grundlagenforschende aus der Biologie, Chemie und Medizin, die zum ersten Mal eine W2-Professur an einer deutschen Universität angenommen haben.

Mit der Förderung der Boehringer Ingelheim Stiftung in Höhe von 555.950 Euro wird Ernst die Rolle von intermediären Stoffwechselprodukten bei der Abwehr mikrobieller Infektionen durch das angeborene Immunsystem erforschen. Erkenntnisse aus diesen Studien könnten zu neuen antimikrobiellen Strategien gegen ein breites Spektrum von Mikroorganismen führen, die aufgrund antimikrobieller Resistenzen schwer zu behandeln sind.

Professorin Dr. Sabine Eming

Professorin Dr. Sabine Eming, Klinik für Dermatologie und Venerologie, ist im Rahmen der SID Jahrestagung 2024 für fünf Jahre in den Geschäftsführenden Vorstand der International Society for Investigative Dermatology (ISID) gewählt worden. In ihrer Funktion als ISID Secretary wird sie somit federführend an der zukünftigen Entwicklung der Fachgesellschaft und der Ausrichtung der ISID Tagung 2028 beteiligt sein. Aufgabe und Ziel der ISID ist es, globale Strukturen zu schaffen, um die Zusammenarbeit von Dermatologen und Wissenschaftlern auf internationaler Ebene zu fördern und zu erleichtern.

Professor Dr. Bernd Böttiger

Professor Dr. Bernd Böttiger, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Uniklinik Köln, ist in der General Assembly Versammlung des European Resuscitation Council (ERC) im Juni in Brüssel von Vertreter*innen aus 32 Ländern mit überwältigender Mehrheit für eine weitere Amtszeit zum Schatzmeister und Präsidiumsmitglied des ERC gewählt worden.

Für weitere zwei Jahre wird er den Posten übernehmen, den er bereits seit 2020 innehat. Zuvor war er beim ERC als Director Science and Research und von 2008 bis 2012 als Vorstandsvorsitzender Teil des Boards. Seine oberste Priorität für den ERC ist auch in Zukunft die Steigerung der Laienreanimationsraten und somit ein deutlicher Anstieg der Überlebensraten beim Herz-Kreislaufstillstand durch wissenschaftliche, politische und öffentlichkeitswirksame Aktivitäten. 

Professor Böttiger hat seit Jahren einen persönlichen und wissenschaftlichen Schwerpunkt auf die Bereiche Herz-Kreislaufstillstand und kardiopulmonale Reanimation gelegt. Dabei liegen ihm insbesondere die Themen Laienreanimation und die Schulausbildung in Wiederbelebung sehr am Herzen, da hierdurch das Überleben verdreifacht werden kann. Beispiele für seine bisherigen weltweiten Initiativen und Aktivitäten sind das Projekt »KIDS SAVE LIVES« und die Etablierung des jährlichen »World Restart a Heart Day«.

Der ERC ist der weltweit größte Verband aus 32 nationalen Wiederbelebungsräten, die sich für den Standard einheitlicher Reanimationsleitlinien und -trainings in Europa und darüber hinaus einsetzen. Jeder Wiederbelebungsrat initiiert und begleitet die Umsetzung der Leitlinien, die Reanimationsschulungen und die Qualitätskontrolle in seinem jeweiligen Land. Professor Böttiger ist seit 2012 Vorstandsvorsitzender des Deutschen Wiederbelebungsrates (German Resuscitation Council, GRC). Das Ziel des ERC ist es, menschliches Leben zu sichern, indem allen Menschen eine qualitativ hochwertige Reanimation zur Verfügung gestellt wird.

 

Dr. Othman Al-Sawaf

Dr. Othman Al-Sawaf, Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie an der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, erhält eine Förderung des renommierten Emmy-Noether-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Seine Forschungsarbeit zum Thema »Integrierte Modellierung der Plastizität, Evolution und Prognose von Krebs« wird in den nächsten sechs Jahren mit insgesamt circa 2,8 Millionen Euro gefördert.

Das in der Klinik I für Innere Medizin und am Alternsforschungs-Exzellenzcluster Cellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases (CECAD) der Universität zu Köln angegliederte Integrated Cancer Research Laboratory hat das Ziel, die Anpassungsfähigkeit und Evolution von Krebs in verschiedenen klinischen und therapeutischen Kontexten zu erforschen. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei neben anderen Krebserkrankungen die chronische lymphatische Leukämie (CLL), die häufigste Leukämie in Deutschland.

Die Arbeitsgruppe versucht mittels neuer technischer und künstlicher Intelligenz-basierter Verfahren die Plastizität von Krebs und Tumor-Wirt (tumor host) vielschichtig zu charakterisieren. Dies umfasst die genetische wie auch funktionelle Analyse von Tumor- und Blutproben aus verschiedenen klinischen Studien. Durch Integration von multimodalen Methoden sollen schließlich Modelle entwickelt werden, um frühzeitig sonst heterogene Krebserkrankungen besser zu klassifizieren und eine Grundlage für maßgeschneiderte Behandlungsoptionen zu schaffen.

Professorin Dr. Indra Spiecker gen. Döhmann

Professorin Dr. Indra Spiecker gen. Döhmann, LL.M., Direktorin des Instituts für Digitalisierung, wurde als Mitglied für das Wissenschaftskomitee für den 11. Deutsch-Brasilianischen Dialog über Wissenschaft, Forschung und Innovation (Mai 2025) am Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus São Paulo ausgewählt. 

Dr. Benjamin Nußberger

Die Deutsche Gesellschaft für Vereinte Nationen e.V. hat Dr. Benjamin Nußberger für seine Dissertation »Interstate Assistance to the Use of Force« den DGNV-Dissertationspreis 2023 verliehen. Mit dem Preis wird herausragende Forschung zu den Vereinten Nationen mit besonderer gesellschaftlicher Relevanz ausgezeichnet.

Die ausgezeichnete Dissertation befasst sich mit der völkerrechtlichen Regulierung von zwischenstaatlicher Unterstützung kriegsführender Parteien, etwa der Bereitstellung von Abflugbasen für Drohnenschläge, Waffenlieferungen oder logistischer Unterstützung. Die Arbeit ist in dem vom Nomos Verlag verlegten und vom Institut für Friedenssicherungsrecht der Universität zu Köln herausgegebenen Kölner Schriften zum Friedenssicherungsrecht veröffentlicht worden und open access verfügbar.

Professor Dr. Axel Ockenfels

Professor Dr. Axel Ockenfels berät gemeinsam mit seinen Kollegen des Wissenschaftlichen Arbeitskreises für Regulierungsfragen (WAR) die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen.

Der WAR berät die Bundesnetzagentur unabhängig in Fragen von allgemeiner regulierungspolitischer Bedeutung und setzt sich aus Wissenschaftler*innen diverser Fachrichtungen zusammen, die für die Tätigkeit der Bundesnetzagentur relevant sind. Die Mitglieder des WAR begutachten jeweils aktuelle Fragestellungen entsprechend ihrer Forschungsschwerpunkte. In der Regel tagt der Arbeitskreis sechsmal jährlich, mit Teilnahme des Präsidiums.

Ockenfels beschäftigt sich mit dem ökonomischen Design von Märkten und anderen Institutionen sowie der Verhaltensforschung. Zu seinen Anwendungen zählen Marktdesign für Krisen, Strommarktdesign, Klimapolitik, Sharing Economy, Telekommunikationsmärkte, sowie Organmangel und Gesundheitsverhalten. 

Professor Dr. Clemens Kroneberg

Professor Dr. Clemens Kroneberg wurde vom Canada Council for the Arts mit dem diesjährigen John G. Diefenbaker Award ausgezeichnet. Der John G. Diefenbaker-Preis ermöglicht herausragenden deutschen Wissenschaftler*innen der Sozial- und Geisteswissenschaften, in Kanada zu forschen und steht deutschen Wissenschaftler*innen offen, die herausragende Fähigkeiten unter Beweis gestellt haben, insbesondere in Form umfangreicher Publikationen über mehrere Jahre hinweg.

Der Preis wird von der kanadischen Regierung gestiftet. Wie sein deutsches Pendant, der Konrad-Adenauer-Preis, soll der John G. Diefenbaker-Preis den Austausch zwischen den akademischen Gemeinschaften Kanadas und Deutschlands fördern. Professor Kroneberg wurde vom Department of Sociology der McGill University nominiert, wo er mehrere Monate lang an einem Forschungsprojekt mit Professor Thomas Soehl, dem Canada Research Chair in International Migration, zusammenarbeiten wird.

Das Forschungsprojekt von Professor Kroneberg untersucht, wie soziale Kontexte Jugendgewalt in ethnisch vielfältigen Gesellschaften prägen. Angesichts der hitzigen öffentlichen und politischen Diskussion über angebliche Zusammenhänge zwischen Einwanderung und Kriminalität ist sozialwissenschaftliche Forschung von entscheidender Bedeutung, um diese Debatte durch eine aussagekräftige Evidenzbasis zu informieren. 

Dr. Anina Hanimannn und Dr. Ansgar Hudde

Dr. Anina Hanimannn von der Universität Luzern und Dr. Ansgar Hudde von der Universität zu Köln erhalten den »Preis der Fritz Thyssen Stiftung für sozialwissenschaftliche Aufsätze« und damit ein Preisgeld von je 1.500 Euro.

Der Fritz Thyssen Preis ist der einzige Zeitschriftenpreis für die gesamten Sozialwissenschaften außerhalb der englischsprachigen Community. Er wurde von Professor Erwin K. Scheuch initiiert und wird seit der ersten Verleihung für den Jahrgang 1981 von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert und durch das Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS) koordiniert.

Inhaltlich belegen die beiden für das Jahr 2023 preisgekrönten Arbeiten nicht zuletzt die interdisziplinäre Ausrichtung des Fritz Thyssen Preises. Anina Hanimann geht in ihrem in der Swiss Political Science Review erschienen Artikel »Do Citizens Judge Health Experts Through a Partisan Lens?« der Frage nach, wie sich die Parteizugehörigkeit von politisch ›rechts‹ orientierten Bürger*innen auf die Wahrnehmung von Expert*innen auswirkt. Ansgar Hudde untersucht in seiner Arbeit »Seven Decades of Gender Differences in German Voting«, erschienen in der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, wie sich Geschlechtsunterschiede im Wahlverhalten bei Bundestagswahlen der letzten siebzig Jahren verändert haben.

Professorin Dr. Annabelle Hofer

WiSo-Professorin Dr. Annabelle Hofer ist mit dem diesjährigen Best Symposium Award auf der diesjährigen Academy of Management 2. Careers Division Community Conference 2024 ausgezeichnet worden. Die Careers Division der Academy of Management unterstützt Forschung, Lehre und Praxis, die sich auf die lebenslange Abfolge von Arbeitserfahrungen, die Struktur von Arbeitsmöglichkeiten und die Beziehung zwischen Karrieren und anderen Aspekten des Lebens konzentrieren.

Juniorprofessorin Dr. Annabelle Hofer organisierte das Symposium »Platform work challenges: Multidisciplinary perspectives on platform workers experiences and behaviors” mit vier Präsentationen. Dabei standen unter anderem die Suche nach sozialer Unterstützung der Plattformarbeitenden, die Rolle von Onlineplattformen bei der Förderung der Selbstführung und die Entscheidungen von Frauen in der Plattformökonomie im Vordergrund.

Dr. Katharina Drechsler

Die Digitalisierungsexpertin Dr. Katharina Drechsler erhält den diesjährigen Wolfgang-Ritter-Preis für ihre Dissertation »Promoting Digital Innovation and Transformation – Innovation Champions in the Digital Age«.

Die Wissenschaftlerin der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät (WiSo-Fakultät) diskutiert in ihrer Arbeit die Frage, wie Unternehmen im digitalen Zeitalter Innovationen vorantreiben können, indem sie innovative Mitarbeiter*innen – sogenannten Innovation Champions – identifizieren und fördern. Dr. Katharina Drechsler entwickelt ein tiefgreifendes und vielschichtiges Verständnis von Innovation Champions im digitalen Zeitalter und hält fest, dass es nicht mehr einzelne »große Unternehmerpersönlichkeiten«, sondern in Teams verteilte Akteure sind, die zu einem nachhaltigen Erfolg von Innovationen beitragen. Ihre Dissertation liefert zudem Einblicke, wie Unternehmen ihre Innovationsprozesse zur Entwicklung digitaler Technologien strukturieren sollten, um das Potenzial von Innovation Champions voll auszuschöpfen, und wie digitale Plattformen, ein Umfeld schaffen können, in dem Innovationen aktiv gefördert werden. 

Der Preis ist einer der renommiertesten und höchstdotierten Preise auf dem Gebiet der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre in Deutschland. Die Wolfgang-Ritter-Stiftung verleiht den nach ihrem Stifter benannten Preis 2024 zum 39. Mal.

Professor Claus Cursiefen

Prof. Dr. Claus Cursiefen, Direktor des Zentrums für Augenheilkunde an der Uniklinik Köln, wurde der „von Graefe-Preis“ der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) verliehen.

Der „von Graefe-Preis“ wurde zum Gedenken an den Gründer der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) ins Leben gerufen und wird seit 1876 alle zwei Jahre für ganz besonders herausragende wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Augenheilkunde im deutschsprachigen Raum vergeben. 
Weitere Informationen: https://www.uk-koeln.de/uniklinik-koeln/aktuelles/detailansicht/prof-cursiefen-erhaelt-von-graefe-preis-2024/

Professorin Susanne Zank

Im Rahmen des Kongresses der Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e.V. in Kassel ist Professorin Dr. Susanne Zank, Lehrstuhl für Rehabilitationswissenschaftliche Gerontologie, am 12.09.2024 der Große Preis der DGGG  für ihr hohes Engagement in der Gerontologie verliehen worden.
Die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e.V. lobt zweijährlich den Großen Preis der DGGG zur Förderung und Auszeichnung hervorragender Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der Gerontologie aus.

Professor Reinhard Strey

Prof. Dr. Reinhard Strey, Institut für Physikalische Chemie und Kolloidchemie, ist die Overbeek-Goldmedaiile für sein Lebenswerk verliehen worden. Professor Strey hielt von 1996 bis zu seinem Ruhestand 2015 den Lehrstuhl für Physikalische Chemie an der Universität zu Köln inne. Seine Forschungsinteressen lagen und liegen im Bereich der Grenzflächenphänomene, Struktur und Phasenverhalten komplexer Fluide und Nukleation. Besonders im Bereich der Mikroemulsionen hat er mit fotschrittlichen Methoden wie der Kleinwinkelstreuung und Cryo-Elektronemikroskopie wichtige Beiträge zum Verständnis dieser Systeme geleistet und existierende Theorien weiterentwickelt.
 
Die Overbeek-Goldmedaille (Overbeek Gold Medal) ist eine seit 2005 jährlich vergebene Auszeichnung im Bereich der Wissenschaft der Kolloide und Grenzflächen, die von der European Colloid & Interface Society (ECIS) für das Lebenswerk eines Forschers vergeben wird. Sie ist zu Ehren des niederländischen Kolloidwissenschaftlers Theodor Overbeek (1911–2007) benannt. Overbeek war auch der erste Empfänger des Preises.

Karl-Schwarzschild-Medaille 2024 für Anton Zensus

Foto: Industriefotografie Steinbach https://www.industriefotografie-steinbach.de/

Die Astronomische Gesellschaft verleiht die Karl-Schwarzschild-Medaille an Prof. Dr. Anton Zensus, Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn und Honorarprofessor am Institut für Astrophysik der Universität zu Köln. Mit dieser höchsten Auszeichnung für Astronomen in Deutschland wird seine Führungsrolle bei der Weiterentwicklung radioastronomischer Beobachtungsmethoden mit sehr hoher Winkelauflösung und Empfindlichkeit gewürdigt.

Die Radiointerferometrie mit sehr langen Basislinien (Very Long Baseline Interferometry; VLBI) hat sich, insbesondere durch den Einfluss von Anton Zensus und seiner Forschungsgruppe, zu einer Schlüssel-Beobachtungsmethode entwickelt. Sie findet heute neben der Astrophysik ebenso breite Anwendung in den Feldern Astrometrie und Geodäsie. Dank dieser Fortschritte und der internationalen Zusammenarbeit werden bahnbrechende astronomische Beobachtungen möglich. Die einzigartigen Bilder des Event-Horizon-Teleskop-Projekts, die die supermassereichen Schwarzen Löcher in der elliptischen Galaxie M87 und im Zentrum unserer Milchstraße zeigen, haben weltweit für Aufsehen gesorgt und neue Wege zur Erforschung von aktiven Galaxienkernen geöffnet.

Die Verleihung der Medaille findet am Dienstag, dem 10. September, auf der Jahrestagung der Astronomischen Gesellschaft in Köln statt.

Weitere Informationen: https://www.mpifr-bonn.mpg.de/mitteilungen/2024/10

Professorin Angelika Nußberger

Die Juristin Angelika Nußberger erhält den Romano-Guardini-Preis der Katholischen Akademie in Bayern. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt Professorin Dr. Nußberger, die sich in Theorie und Praxis für die Stärkung des internationalen Völkerrechts einsetzt. Benannt ist der Preis nach dem Religionsphilosophen und Theologen Romano Guardini (1885-1968). 

Professorin Dr. Aleksandra Trifunovic

Die European Molecular Biology Organization (EMBO) hat die Molekularbiologin Professorin Dr. Aleksandra Trifunovic vom Institut für Mitochondriale Alterung & Erkrankung der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln und dem CECAD Exzellenzcluster für Alternsforschung gemeinsam mit weiteren international renommierten Wissenschaftler*innen aus Europa als neues Mitglied aufgenommen.

Die Auswahl durch die EMBO erfolgt aufgrund wissenschaftlicher Exzellenz und bahnbrechender Forschungsleistungen der neu aufgenommenen Mitglieder. Trifunovic erhält die Auszeichnung für ihre Pionierarbeiten zum Verständnis der molekularen Mechanismen, die der Akkumulation mitochondrialer DNA-Mutationen und der Qualitätskontrolle der Zellorganellen zugrunde liegen, sowie deren Rolle im Zusammenhang mit Krankheiten und Alterung. Ihre richtungweisenden Arbeiten über die Rolle der Mitochondrien und des mitochondrialen DNA-Stoffwechsels beim Alterungsprozess führten zu einem Paradigmenwechsel und eröffneten ein völlig neues Forschungsgebiet (Nature 2004, Cell Metabolism 2009, 2010).
Weitere Informationen

Dr. Christina Vollmert-Boldt

Dr. Christina Vollmert-Boldt, Department Kunst und Musik, wurde für ihr Dissertationsprojekt »Szenen bürgerlicher Festkultur. Theatrale Erfahrungsorte der Geschichte, nationaler Gemeinschaft und Technologie in Frankfurt a. M. um 1900« von der Frankfurter Historischen Kommission mit dem Johann Philipp von Bethmann-Studienpreis 2023 ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis zur Erforschung der Frankfurter Stadtgeschichte wurde im Rahmen einer kleinen Feierstunde am 27. Mai im Institut für Stadtgeschichte der Stadt Frankfurt verliehen. Die Gattin des Stifters, Bettina Freifrau von Bethmann, war bei der Preisverleihung anwesend.

Vollmert-Boldt untersucht in ihrer Dissertation die Frankfurter Festkultur. Ihr Fokus liegt auf der Inszenierung, den theatralen Strategien und performativen Praktiken des Frankfurter Bürgertums. In den Inszenierungen zeigte sich exemplarisch der Umgang mit den kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Modernisierungsprozessen im ausgehenden 19. Jahrhundert. In seinen Festen zeigte sich das Bürgertum als kulturelle Gemeinschaft und stellte zugleich politische Öffentlichkeit her.

Dr. Vollmert-Boldt ist derzeit Vertreterin der Juniorprofessur Kunst_Medien_Bildung am Fachbereich Kunst- und Kunsttheorie. Sie hat nach einer Ausbildung zur Gestaltungstechnischen Assistentin Medienkulturwissenschaft, Medieninformatik und Kunstgeschichte an der Universität zu Köln studiert, wo sie im September 2023 auch promoviert hat.

Professor Dr. Hans-Joachim Höhn

Professor Dr. Hans-Joachim Höhn, von 1991 bis 2023 Professor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Universität zu Köln, wird am 31. Juli 2024 mit dem »Theologischen Preis« der Salzburger Hochschulwochen für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird in der Aula der Universität Salzburg im Rahmen der Salzburger Hochschulwochen verliehen. Die Laudatio wird der Religionsphilosoph Professor Thomas M. Schmidt von der Goethe-Universität Frankfurt halten.

Dr. Tabea Thies

Dr. Tabea Thies, Phonetikerin und Postdoc der Arbeitsgruppe Bewegungsstörungen und Tiefe Hirnstimulation der Klinik und Poliklinik für Neurologie, wurde der Innovationspreis der Parkinson-Stiftung in der Kategorie Klinische Forschung verliehen. Sie erhält den Preis in Höhe von 100.000 Euro für das Projekt »Sprechmotorische Biomarker bei Morbus Parkinson«.

Das Projekt zielt darauf ab, das aktuelle Wissen über die sprechmotorischen Defizite bei Personen mit der Parkinson-Krankheit zu erweitern, um sprechbezogene Biomarker für diagnostische und therapeutische Sprechinterventionen zu finden. Dafür soll der früheste Zeitpunkt sprechmotorischer Veränderungen bestimmt werden, um einerseits eine Früherkennung der Erkrankung mittels automatisierter Sprecherkennung zu ermöglichen und andererseits eine frühzeitige Therapie einleiten zu können.

In einer Studie sollen Sprechmuster von Patientinnen und Patienten aufgezeichnet werden, um Veränderungen von gesundem Altern bis hin zur Parkinson-Krankheit zu erfassen. Die Patientinnen und Patienten werden zudem klinisch untersucht und ihre motorischen Fähigkeiten bewertet. Bei den gewonnenen Daten sollen mithilfe von künstlicher Intelligenz Muster identifiziert werden, die auf Sprechveränderungen hinweisen. In einem zweiten Schritt wird geprüft, ob diese Muster als Biomarker eingesetzt werden können. In digitale Tools integriert könnten automatisierte Sprechanalysen ermöglicht werden, die das klinische Screening verbessern und die personalisierte Medizin unterstützen, indem sie Diagnosen erleichtern und den Krankheitsverlauf sowie die Reaktion auf Behandlungen überwachen.

Professorin Dr. Stephanie Stock

Professorin Dr. Stephanie Stock vom Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE) wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung mit einem Sonderpreis für Versorgungsforschung im Rahmen des Deutschen Krebspreises ausgezeichnet.

Die Professorin für angewandte Gesundheitsökonomie und patientenzentrierte Versorgung, Kommissarische Leiterin des IGKE und Studiendekanin der Medizinischen Fakultät erhält den Preis für ihre Pionierarbeit zur Stärkung der Patient*innenzentrierung sowie zur Kompetenzsteigerung der Pflegefachkräfte in der onkologischen Versorgung. Professorin Stock konnte mit ihrer Forschung die Versorgung von Frauen mit einer erblichen Belastung für Brust- und Eierstockkrebs erheblich verbessern. Frauen mit einer nachgewiesenen BRCA1/2-Mutation haben ein erhöhtes Risiko, an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken. Sie haben mehrere Optionen zur Prävention, hierzu zählt etwa eine intensivierte risikoadaptierte Früherkennung oder auch eine Mastektomie, die vollständige oder teilweise Entfernung der Brust. Mit ihrer Arbeit fördert die Wissenschaftlerin die Gesundheitskompetenz der Betroffenen sowie die partizipative Entscheidungsfindung. Unter ihrer Leitung wurde das erste evidenzbasierte Entscheidungscoaching für Frauen mit einer BRCA1/2-Mutation entwickelt, das in Deutschland vom gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zur Implementierung in die Regelversorgung empfohlen wurde.

Der Deutsche Krebspreis zählt zu den höchsten Auszeichnungen in der Onkologie und wird jährlich in den Sparten »Experimentelle Forschung«, »Translationale Forschung« und »Klinische Forschung« vergeben.

Dr. Anja Ophey

Dr. Anja Ophey, Postdoc in der Abteilung Medizinische Psychologie – Neuropsychologie & Gender Studies, ist auf der International Conference on Alzheimer’s and Parkinson’s Diseases and related neurological disorders (AD/PD) in Lissabon mit einem der Junior Faculty Awards ausgezeichnet worden. Sie erhält den mit einem Reisestipendium plus Vortrag dotierten Preis für ihr eingereichtes Abstract zum Thema »Mid- and late-life lifestyle activities as main drivers of general and domain-specific cognitive reserve in individuals with Parkinson’s disease: Evidence from the LANDSCAPE study«.

Die sogenannte »kognitive Reserve« umfasst alle das Gehirn stimulierenden Aktivitäten, die im Verlauf des Lebens vorhanden sind. Der Aufbau der kognitiven Reserve beginnt bereits in der Kindheit und Jugend. Die kognitive Reserve gilt als Schutzfaktor für kognitive Funktionen und kann interindividuelle Unterschiede in der geistigen Leistungsfähigkeit bei ähnlichem Grad der Neurodegeneration erklären. Auf Basis der Daten aus der LANDSCAPE Studie konnte die Forschungsgruppe um Professorin Dr. Elke Kalbe, zu der auch Dr. Ophey gehört, zeigen, dass das Ausmaß der Komplexität von kognitiv stimulierenden Lifestyle-Aspekten, wie zum Beispiel Bildung, Beruf und Freizeitaktivitäten, als Maß für die kognitive Reserve in positivem Zusammenhang mit der geistigen Leistungsfähigkeit steht – sowohl im Querschnitt als auch im zeitlichen Verlauf über vier Jahre. Besonders relevant erscheinen hier Lifestyle-Aktivitäten im mittleren und höheren Erwachsenenalter, die dann wiederum besonders schützend für eigentlich vulnerable Funktionen bei Menschen mit Morbus Parkinson sind.

Professorin Dr. Beate Müller,

Professorin Dr. Beate Müller, Institut für Allgemeinmedizin der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät, wurde vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) im Benehmen mit den obersten Gesundheitsbehörden der Länder in die Ständige Impfkommission (STIKO) berufen, die turnusmäßig neu mit Mitgliedern besetzt wurde. Die neu berufene STIKO hat insgesamt 19 Mitglieder, sie trat am 12. und 13. März 2024 zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen.

Die Ständige Impfkommission ist eine ehrenamtliche, unabhängige Expertengruppe in der Bundesrepublik Deutschland, die beim Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin angesiedelt ist. Sie entwickelt Impfempfehlungen für die Bevölkerung in Deutschland. Dabei orientiert sie sich an den Kriterien der evidenzbasierten Medizin und berücksichtigt einerseits den individuellen Nutzen für geimpfte Personen als andererseits auch den Nutzen für die gesamte Bevölkerung. Ihr Ziel ist es, die Impfempfehlungen an neue Impfstoffentwicklungen und Erkenntnisse aus der Forschung optimal und zeitnah anzupassen.

Professor Dr. Sascha Köpke, Anja Bergmann, M.Sc. Public Health

Gleich zwei Preise im Rahmen der 25. Jahrestagung des Netzwerks für Evidenzbasierte Medizin (EbM) gingen im März 2024 an das Institut für Pflegewissenschaft. Beide Preise thematisieren »Gewalt in der Pflege«. Hierzu baut das Institut für Pflegewissenschaft derzeit einen Forschungsschwerpunkt auf.

Eine Gruppe von Forschenden aus der Pflegewissenschaft von mehreren Universitäten erhält den Wissenschaftspreis des EbM-Netzwerks 2024 für zwei Cochrane Reviews zu Interventionen zur Reduktion von freiheitsentziehenden Maßnahmen sowie von Antipsychotika in der Langzeitpflege. Die Arbeiten, die auf eine langjährige Kooperation der beteiligten Forschenden aufbauen, haben eine große Bedeutung für die Sicherheit und die Qualität der Versorgung von älteren Menschen. Professor Dr. Sascha Köpke, Leiter des Instituts für Pflegewissenschaft, ist Mitautor. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wird jährlich für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Evidenzbasierten Medizin und Gesundheitsversorgung in Forschung und Lehre verliehen.

Anja Bergmann, M.Sc. Public Health, ist als Erstautorin einer multizentrischen Arbeitsgruppe – stellvertretend für das PEKo-Konsortium – für das Poster zum Thema »Gewalt im Krankenhaus« mit dem ersten Preis des Posterwettbewerbs der 25. Jahrestagung des EbM-Netzwerks ausgezeichnet worden.

Gewalt im Krankenhaus kann sowohl von Beschäftigen ausgehen, sie aber auch selbst betreffen. Daten aus dem deutschsprachigen Raum zeigen hohe Prävalenzen für physische und verbale Gewalt gegenüber Beschäftigen. Im Projekt PEKo 2.0 werden gemeinsam mit Beschäftigten der teilnehmenden Krankenhäuser zielgruppen- und bedarfsorientierte Maßnahmen zur Prävention von und zum Umgang mit Gewalt in der Pflege entwickelt und implementiert. Eine begleitende Evaluation untersucht Effekte auf die Prävalenz von Gewaltereignissen sowie die Machbarkeit der Maßnahmen.

Professor Dr. Frank Jessen

Professor Dr. Frank Jessen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Uniklinik Köln, ist in das neu gegründete Executive Board der Klinischen Forschung am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) berufen worden. Das sechsköpfige Gremium wird die patientenbezogene Forschung des Helmholtz-Instituts in den kommenden Jahren steuern.

Die Klinische Forschung am DZNE befasst sich mit der Diagnostik- und Therapieentwicklung bei neurodegenerativen Erkrankungen wie zum Beispiel der Alzheimer- oder der Parkinson-Krankheit. Die Forschenden kooperieren dabei eng mit den Grundlagenwissenschaften, der Epidemiologie und der Versorgungsforschung am DZNE sowie mit den Universitätskliniken an den DZNE-Standorten. Professor Jessen koordiniert am DZNE bereits seit zehn Jahren die multizentrische DELCODE-Studie zur Frühkennung und Biomarker-Entwicklung der Alzheimer-Krankheit.

Dr. Henning Grüll

Dr. Henning Grüll, Oberarzt und Physician-Scientist am Institut für Virologie der Uniklinik Köln, ist mit dem diesjährigen Young Investigator Award der European Society of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ESCMID) ausgezeichnet worden. Die Verleihung erfolgte am vergangenen Wochenende im Rahmen des 34. ECCMID-Kongresses in Barcelona. Mit dem Wissenschaftspreis würdigt die führende europäische Fachgesellschaft für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten die herausragenden Forschungsarbeiten von Dr. Grüll auf dem Gebiet der antiviralen Immunität. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

In seiner wissenschaftlichen Tätigkeit befasst sich Dr. Grüll insbesondere mit der Erforschung neutralisierender Antikörper, die gegen Viren gerichtet sind. Um die Interaktion zwischen menschlicher Immunität und Viren zu entschlüsseln und therapeutisch nutzbar zu machen, verbindet er Grundlagenforschung im Labor mit translationalen klinischen Proof-of-Concept-Studien. Mit seinen Arbeiten hat Dr. Grüll wesentliche Beiträge zur Identifizierung, Charakterisierung und Entwicklung neuer, hoch effektiver Antikörper gegen Viren wie HIV sowie zum Verständnis der Immunität nach Impfungen und Infektionen geleistet.

Dr. Christopher Gaisendrees,

Dr. Christopher Gaisendrees, Herzchirurg im Herzzentrum der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät, ist von der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie mit dem Georg-Wilhelm-Rodewald-Preis ausgezeichnet worden. Die Fachgesellschaft vergibt den mit 2.000 Euro dotierte Preis jährlich für innovative Arbeiten, die sich mit der operativen und interventionellen Therapie von Patienten mit Erkrankungen der thorakalen Aorta befassen.

Die Aortendissektion Typ A ist ein akuter medizinischer Notfall, der ohne sofortige Diagnose und chirurgische Intervention oft tödlich verläuft. Typischerweise erstreckt sich die Dissektion über die Aorta ascendens bis in die Aorta descendens und kann lebenswichtige Arterienabgänge verlegen. Klassische Operationen, wie der komplette Aortenbogenersatz, sind technisch anspruchsvoll, risikoreich und mit einer hohen Sterblichkeitsrate verbunden.

In der prämierten Forschungsarbeit präsentiert Dr. Gaisendrees eine vielversprechende Alternative: den Ascyrus Medical Dissection Stent (AMDS). Diese innovative Stent-Therapie bietet eine technisch vereinfachte Lösung, um Komplikationen zu reduzieren und die Sterblichkeitsrate zu senken. In Kooperation mit der Klinik für Herzchirurgie des Universitätsklinikums Frankfurt a.M. entstand aus der Arbeitsgruppe Aortenerkrankungen der Klinik für Herzchirurgie, herzchirurgische Intensivmedizin und Thoraxchirurgie die bis dahin weltweit zweitgrößte Studie zu dieser neuen Therapieform mit insgesamt 57 Patienten. Sie zeigt eine signifikant niedrigere Sterblichkeitsrate und verkürzte Operationszeiten im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren.