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Neue Professor*innen

Dr. Arno Apffelstaedt

Dr. Arno Apffelstaedt ist im März zum Juniorprofessor (W1) für Organizational Behavior/Organizational Economics ernannt worden. Dr. Apffelstaedt ist bereits seit 2018 Postdoktorand am Seminar für Unternehmensentwicklung und Wirtschaftsethik der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Er ist zudem Associated Member des Exzellenzclusters »ECONtribute: Markets & Public Policy«.
Dr. Apffelstaedts bisherige Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Verhaltensökonomie, Experimentalökonomie, Industrielle Organisation und Politische Ökonomie. Im vergangenen Jahr war er auf Einladung der Akademie der Wissenschaften für vier Monate Fellow des Hamburg Institute of Advanced Study (HIAS).

Seine Promotion absolvierte Arno Apffelstaedt an der Universität Hamburg im Fach Volkswirtschaftslehre. Einen Teil seines Doktoratsstudiums verbrachte er als Gastdoktorand am Berlin Doctoral Program of Economics and Management Science der Humboldt-Universität zu Berlin, als Gastforscher an der London School of Economics und als Gastwissenschaftler an der Harvard University. Apffelstaedt ist ausgebildeter Luftfahrtingenieur und war, bevor er zu den Wirtschaftswissenschaften gewechselt ist, als Forschungsingenieur beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) tätig.


Dr. Anne Burmeister

Dr. Anne Burmeister, bisher Rotterdam School of Management, wurde am 1. Januar 2023 zur W3-Professorin für Organizational Behavior berufen. Sie wird die Area Corporate Development in der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät verstärken.
Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich soziale Interaktionen am Arbeitsplatz sowie Diversität und Inklusion. Sie forscht unter anderem zu Wissenstransferprozessen zwischen älteren und jüngeren Mitarbeitenden, Freundschaft und Small Talk, sowie inklusivem Verhalten. Dabei legt Burmeister einen Fokus auf Feldexperimente, um kausale Aussagen treffen zu können und den praktischen Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft zu erhöhen. Ihre Forschung leistet einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis der sozialen Komponente von Arbeit unter besonderer Berücksichtigung von Diversität.

Anne Burmeister hat an der Leuphana Universität Wirtschaftspsychologie studiert im Bachelor und an der Warwick Business School Management im Master. Sie arbeitete dann als Strategieberaterin für die Boston Consulting Group (BCG). Nach ihrer Promotion an der Leuphana Universität war sie Postdoktorandin an der Universität Bern und wechselte danach an die Rotterdam School of Management, wo sie 2022 Early Tenure erhielt und zur Associate Professorin befördert wurde.


Dr. Henrik Franke

Dr. Henrik Franke, bisher Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich, ist Anfang April zum Juniorprofessor (W1) für Supply Chain Management Innovation ernannt worden.

In der Supply Chain Management Area der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät wird er künftig menschliche Entscheidungen untersuchen, die Produktions- und Lieferketten eines Unternehmens beeinflussen. Sein Ansatz sieht diese Entscheidungen als soziale Prozesse und misst der Zusammenarbeit mit Unternehmen eine große Bedeutung bei. Einige Projekte analysieren zum Beispiel gegenseitiges Hilfeleisten in flexiblen Produktionsprozessen oder die Kommunikation von Störungswarnungen zwischen Akteuren einer Lieferkette.

Vor seinem Wechsel an die Uni Köln war Henrik Franke zunächst an der German Graduate School of Management and Law in Heilbronn tätig, während er an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht promovierte (Dr. rer. pol., summa cum laude). Er war visiting researcher an der Kelley School of Business der Indiana University (USA) und anschließend Postdoktorand an der ETH Zürich am Lehrstuhl für Production and Operation Management.
Henrik Franke begann sein Studium an der Bergischen Universität Wuppertal, wo er 2013 im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik seinen B.Sc.-Abschluss machte. Darauf folgte ein Master of Science an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht in Wiesbaden mit dem Schwerpunkt Management und Automobilindustrie. Seine Masterarbeit schrieb er in Zusammenarbeit mit der Robert Bosch GmbH zum Thema Identifizierung von struktureller Ineffizienz in Supply Chains mit Big Data. Auf einen Auslandsaufenthalt an der Universität Tilburg in den Niederlanden folgte die Erlangung seines Doktortitels an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht am Institut für Supply Chain Management.


Dr. Sven Otto

Dr. Sven Otto ist zum Juniorprofessor (W1) für Ökonometrie im Fachbereich Ökonomie und Statistik ernannt worden. Professor Ottos bisherige Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der ökonometrischen Theorie und Statistik und konzentrieren sich auf Zeitreihenökonometrie und funktionale Datenanalyse. Dr. Otto hatte bereits seine Promotion an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät absolviert.

Nach Abschluss seiner Promotion in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften arbeitete Dr. Otto als Postdoktorand am Institut für Finanzmarktökonomie und Statistik der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Darauf folgte eine Professurvertretung am Institut für Ökonometrie und Statistik der Universität zu Köln. Bis Ende März arbeitete er schließlich als Postdoc-Forscher am Mathematischen Institut der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Auch im Bereich der Lehre ist Juniorprofessor Dr. Otto sehr engagiert. Für seine Lehrtätigkeit erhielt er 2021 den Dozentenpreis für hervorragende Lehre vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Bonn für die Lehrveranstaltung »Time Series Econometrics«. Darüber hinaus hielt er weltweit Vorträge, so beispielsweise auf der (EC)2 Conference in Rom, auf der IAAE Conference in Sapporo und auf dem SNDE Annual Symposium in Paris.


Dr. Florian Sachs

Dr. Florian Sachs ist zum Juniorprofessor (W1) für Supply Chain Analytics ernannt worden. Mit Florian Sachs kommt der erste Doktorand des Centers for Digital Transformation am Campus Heilbronn der Technischen Universität München an die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät.
In Heilbronn promovierte Florian Sachs im Bereich Operations Management mit dem Dissertationsthema »Integrierte Planung von unzuverlässigen Fließproduktionssystemen mit begrenzter Pufferkapazität und Ersatzteilbereitstellung«. Aus der Analyse »unzuverlässiger Produktionssysteme« quantifizierte er dabei das Einsparungspotenzial eines integrierten Planungsansatzes, bei dem die Ersatzteilbevorratung und die Einrichtung des Produktionssystems gleichzeitig geplant werden und nicht wie bisher üblich sequentiell. Seine Forschungsinteressen umfassen jedoch nicht nur die Analyse und Optimierung von Systemen und Prozessen, sondern auch wie diese umgesetzt werden. Dafür untersucht er in (Labor-)Experimenten auch, wie sich Menschen in Entscheidungssituationen verhalten.

2017 hatte Florian Sachs sein Mathematikstudium (Studienrichtung Wirtschaftsmathematik) an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg abgeschlossen, wo er auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik und am Lehrstuhl für Operations Management tätig war. Zwischen 2016 und 2020 leitete er das Magdeburger Experimentallabor für Wirtschaftsforschung.


Dr. Dr. Greta Barbe

Dr. Dr. Greta Barbe ist zur W3-Professorin für präventive, regenerative und restaurative Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde II berufen worden. Sie übernimmt zudem die Leitung der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie und vertritt diese Fächer in der studentischen Lehre und der damit verbundenen Patientenversorgung.

Zuvor war Professorin Barbe als leitende Oberärztin in derselben Abteilung tätig. Sie ist Zahnärztin und Ärztin, hat in beiden Bereichen in Heidelberg und Köln promoviert und Anfang 2020 in Köln für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde habilitiert. Thematisch liegt der Fokus ihrer Forschungstätigkeit auf präventiven und therapeutischen Ansätzen bei Parodontopathien in verschiedenen Phasen des Alterns und verschiedenen sektorenübergreifenden Versorgungsszenarien sowie bidirektionalen Einflüssen zwischen oraler Entzündung, systemischer Gesundheit und chronischer Erkrankung.


Dr. Dr. Sabine Liebscher

Dr. Dr. Sabine Liebscher, bisher Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, ist zur W2-Professorin für Zelluläre Neurowissenschaften und Zelluläre Neurophysiologie berufen worden.

Die Ärztin und Neurobiologin beschäftigt die Frage, wie die diversen Typen von Nervenzellen und Gliazellen (Zellen des Nervensystems, die keine Neuronen sind) miteinander interagieren, um Information zu kodieren. Dabei untersucht sie, welche Komponenten der Schaltkreise im Verlauf neuronaler Erkrankungen verändert sind und welche Mechanismen diesen Veränderungen zugrunde liegen. Hierzu setzt sie modernste Techniken ein, so zum Beispiel die bildgebende Darstellung neuronaler Aktivität und struktureller Änderungen bei transgenen Mäusen unter Verwendung der 2-Photonen-Mikroskopie. Auch monosynaptische Tracing-Studien, die Einzelzell-Transkriptomanalyse und Proteomuntersuchungen sollen zum Einsatz kommen.
Das Ziel der Forscherin ist es, die Erkenntnisse in neue diagnostische Instrumente und Behandlungsstrategien zu überführen. Neurodegenerative Erkrankungen wie die Alzheimer-Krankheit oder die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) möchte sie durch gezielte Gen-Therapien mit multifaktoriellem Ansatz behandeln. Die von Professorin Liebscher angewandte adeno-assoziierte Virus (AAV)-vermittelte Gentherapie hat sich beim Menschen bereits als erfolgreich erwiesen und birgt ein enormes Potenzial auch für die Behandlung von Erkrankungen des Zentralen Nervensystems, die bisher noch tödlich verlaufen, wie beispielsweise ALS.

Sabine Liebscher wurde 1981 in Dresden geboren und studierte von 2000 bis 2007 mit einem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes Humanmedizin und approbierte am Universitätsklinikum Dresden. Von 2007 bis 2008 führte sie ein Forschungsaufenthalt ans Paul Greengard-Lab der Rockefeller University, New York City, USA. 2008 promovierte sie in experimenteller Psychiatrie und wurde mit der Lohrmann-Medaille der Technischen Universität Dresden ausgezeichnet. Anschließend arbeitete sie am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried bei München in der Abteilung Synapsen - Schaltkreise - Plastizität sowie an der LMU München am Adolf-Butenandt-Institut, Abteilung Metabolische Biochemie als PhD/Postdoc. Seit 2014 war sie am Institut für Klinische Neuroimmunologie der LMU München als Clinical Scientist Group Leader tätig, gefördert durch einen Independent Group Leader Award im Clinician Scientist Program des Münchner Clusters für Systemische Neurologie. Zusätzlich erwarb Frau Liebscher 2017 den PhD im Fach experimentelle Neurowissenschaften und erhielt im selben Jahr ein Emmy Noether-Forschungsstipendium und leitete bis zu ihrem Wechsel nach Köln eine unabhängige Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe.


Dr. Manuel Lorenz

Dr. Manuel Lorenz ist zum W1-Professor mit Tenure Track für Fachdidaktik der Philosophie am Philosophischen Seminar ernannt worden. Derzeit forscht er zum Verhältnis von Philosophiegeschichte und Philosophiedidaktik sowie zum Umgang mit religiösen Überzeugungen im Ethik- und Philosophieunterricht.
Manuel Lorenz studierte Philosophie und Musik auf Lehramt in Köln und promovierte von 2015 bis 2019 im Rahmen eines Cotutela-Verfahrens an den Universitäten Köln und Fribourg in der Schweiz. In seiner Dissertation forschte er zur Ethik der frühen Stoiker. Nach seinem Referendariat (2018–2019) arbeitete er als Studienrat an der Gesamtschule Wulfen, bevor er nun dem Ruf an die Universität zu Köln folgte.

 


Professorin Dr. Nikki Vercauteren

Professorin Dr. Nikki Vercauteren, bisher außerordentliche Professorin für Meteorologie an der Universität Oslo, wurde zur W2-Professorin für Datenassimilation in den Geowissenschaften am Institut für Geophysik und Meteorologie ernannt.

Ihre Forschungsinteressen umfassen Land-Atmosphären-Wechselwirkungen und oberflächennahe atmosphärische Prozesse, atmosphärische Turbulenz und Energietransfers in atmosphärischen Strömungen. Am Institut für Geophysik und Meteorologie wird ihre Gruppe mathematische und numerische Modellierung mit Datenassimilation kombinieren, um unsere Vorhersagefähigkeiten für die Dynamik des Erdsystems zu verbessern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung und Anwendung von Methoden zur optimalen Zusammenführung umfangreicher Erdbeobachtungsdatensätze mittels mathematischer Modellierung, um dadurch die Entwicklung meteorologischer Modelle zu unterstützen.

Nikki Vercauteren schloss 2011 ihre Promotion in Umweltwissenschaften an der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) in der Schweiz ab und arbeitete danach als Postdoktorandin in der Gruppe für Hydrologie an der Universität Stockholm. Im Jahr 2013 erhielt sie ein Alexander von Humboldt-Forschungsstipendium und ging an die Freie Universität Berlin. Parallel dazu war sie Lehrbeauftragte an der New York University Berlin und unterrichtete Kurse über mathematische Modellierung. Im Jahr 2017 wurde sie Vertretungsprofessorin für Angewandte Mathematik an der Freien Universität Berlin und leitete eine Forschungsgruppe zur Multiskalen-Datenanalyse für die Geowissenschaften, bis sie 2021 an die Universität Oslo wechselte. Nikki Vercauteren ist Mitglied des Beirats des Hans-Ertel-Zentrums für Wetterforschung (HErZ), der strategischen Partnerschaft zwischen dem Deutschen Wetterdienst (DWD) und Forschungseinrichtungen, sowie Mitherausgeberin des Quarterly Journal of the Royal Meteorological Society.


Dr. Aleksadar Bojchevski

Dr. Aleksadar Bojchevski, bisher CISPA – Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit, ist am 23. März zum W3-Professor für Informatik berufen worden, wo er die Forschungsgruppe für vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz leitet.

Seine Forschung befasst sich mit Modellen und Algorithmen, die nicht nur genau oder effizient sind, sondern auch robust, unsicherheitsbewusst, datenschutzfreundlich, fair und interpretierbar. Ein Schwerpunkt seiner Forschung sind vertrauenswürdige graphenbasierte Modelle wie Graph Neural Networks. Zuvor war er Dozent am CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit. Seine Promotion über maschinelles Lernen für Graphen schloss er 2020 an der Technischen Universität München ab.


Dr. Silvia Pappalardi

Dr. Silvia Pappalardi, bisher École normale supérieure, Paris, wurde zur W1-Professorin mit Tenure Track am Institut für Theoretische Physik ernannt.
Sie wurde in Montréal geboren und lebte in Rom, wo sie ihr Grundstudium an der Universität Sapienza unter der Leitung des Nobelpreisträgers Giorgio Parisi absolvierte. Ihr Doktoratsstudium in kondensierter Materie schloss sie 2020 an der Scuola Internazionale Superiore di Studi Avanzati (SISSA) in Triest mit einer Arbeit über die Quantenverschränkung über große Distanzen in Systemen mit weiträumiger Wechselwirkung ab. Anschließend zog sie nach Paris, um als Postdoktorandin an der École normale supérieure zu arbeiten, wo sie sich mit Themen des Quantenchaos befasste. Seit 2023 ist sie Marie-Skłodowska-Curie-Stipendiatin in Paris. Ihre Juniorprofessur an der Universität zu Köln ist Teil des Exzellenzclusters ML4Q (Matter and Light for Quantum Computing).