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Neue Professor*innen

Dr. Sonja Kovacevic

Dr. Sonja Kovacevic ist zur Juniorprofessorin für Applied Microeconomics ernannt worden. Juniorprofessorin Kovacevic arbeitet an Themen der angewandten Mikroökonomie mit politischer Relevanz. 
Ihre Forschungsinteressen liegen hauptsächlich an der Schnittstelle zwischen Bildungsökonomie und öffentlicher Politik. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit Verhaltensökonomie. In ihrer Forschung nutzt sie quasiexperimentelle Methoden in großen Datensätzen, Onlineexperimente und Machine Learning. In ihrem paper »It‘s All About What You Learn: Isolating the Human Capital Component in the Returns to Higher Education«, Gewinner des best paper awards der EAYE 2024, ermittelt sie den Wert von Humankapital auf dem Arbeitsmarkt unabhängig von Bildungsabschlüssen. In einem Beitrag zu Umverteilungspräferenzen, »Excessive Pay Is Not About the Numbers: How Power Abuse Erodes Inequality Acceptance«, analysiert sie experimentell die Auswirkungen von Machtmissbrauch auf die Akzeptanz von Einkommensungleichheiten. Darüber hinaus arbeitet Sonja Kovacevic mit historischen Daten zu den Ursprüngen des Wohlfahrtstaates und an mehreren weiteren Projekten zu Familien- und Bildungsökonomie.
Sonja Kovacevic studierte Politische Ökonomie, Politikwissenschaften und Volkswirtschaftslehre in Bremen, Bordeaux und Essex. Danach promovierte sie in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Oslo mit einer Doktorarbeit zum Thema »Empirical Perspectives on Public Policy and Redistribution« und folgte anschließend dem Ruf nach Köln.

Dr. Gustavo Jasso Ahuja

Dr. Gustavo Jasso Ahuja, Lund University (Schweden), hat den Ruf auf die W2-Professur für Algebra angenommen. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der Schnittstelle von Darstellungstheorie von Köchern und Algebren, homologischer Algebra und höherer Kategorientheorie.
Gustavo Jasso, der 1987 in Guadalajara (Mexiko) geboren wurde, hat seinen Bachelor- und Master-Abschluss in Mathematik an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) erworben. Im September 2014 promovierte er als Doctor of Philosophy (Mathematical Sciences) an der Nagoya University in Japan. Im Oktober 2014 kam er als Postdoc an das Hausdorff Center for Mathematics der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Zwischen Oktober 2017 und Februar 2022 war Jasso als Akademischer Rat auf Zeit am Mathematischen Institut der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn tätig. Von März 2022 bis zu seinem Wechsel an die Universität zu Köln im August 2024 war er Universitätslektor (Senior Lecturer) am Centre for Mathematical Science der Lund University. 
Professor Jasso wurde August 2018 für seine Forschung zur Darstellungstheorie von endlichdimensionalen Algebren mit dem ICRA Award ausgezeichnet, und er erhielt zudem für seine Forschung den 11. Hida Preis von der Alumni-Vereinigung der Graduate School of Mathematics der Nagoya University in Japan.

Privatdozent Dr. Patrick Fink

Privatdozent Dr. Patrick Fink, bisher Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ in Magdeburg, ist zum W3-Professor für Allgemeine Ökologie am Institut für Zoologie ernannt worden. Sein Forschungsgebiet ist die funktionelle und experimentelle Ökologie von marinen und Süßwasserökosystemen. 

Fink wird unter anderem die Leitung der Ökologischen Rheinstation auf dem Bootshaus der Universität an der Oberländer Werft übernehmen und dort Experimente zur Antwort des Rheinökosystems auf den Klimawandel und andere menschliche Einflüsse durchführen. 

Nach einem Biologiestudium an den Universitäten Tübingen und Konstanz, einer Promotion an der Universität Konstanz und einem Postdoc am Max-Planck-Institut für Limnologie, forschte und lehrte er bereits zwischen 2006 und 2015 am Kölner Institut für Zoologie. Nach einer Professurvertretung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf übernahm er die Leitung einer Forschungsgruppe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, bis ihn der Ruf auf die W3-Professur zurück an die Universität zu Köln führte. 

Dr. Benedikt Ballensiefen

Dr. Benedikt Ballensiefen ist seit dem 1. November 2024 Juniorprofessor für Investments am Centre for Financial Research (CFR). Als Finanzökonom von der Universität St. Gallen (HSG) und der Weltbank bringt er Expertise in den Themen Asset Pricing, Geldpolitik und Marktstruktur mit. Seine Promotion mit dem Titel »Essays on Short-Term Funding Markets« bietet wichtige Einsichten in die Dynamik der Finanzmärkte. Ballensiefen verfügt über internationale Erfahrungen, darunter eine Fellowship bei der Weltbank in den USA mit einem Fokus auf der Entwicklung von Finanzmärkten.
Seine wissenschaftlichen Arbeiten wurden in führenden Fachzeitschriften, wie The Review of Financial Studies und The Review of Asset Pricing Studies, veröffentlicht. Zudem präsentierte er seine Ergebnisse auf renommierten Konferenzen, darunter die Jahresversammlungen der American Economic Association, American Finance Association und European Finance Association. Diese Erfolge belegen sein Engagement für die Forschung und seine Fähigkeit, komplexe finanzwirtschaftliche Fragestellungen zu analysieren und zu kommunizieren.
Die Juniorprofessur für Investments am CFR wurde im Jahr 2009 ins Leben gerufen, um die Forschung in diesem Bereich am Standort Köln zu stärken. Sie wird seither finanziell getragen von der Fördergesellschaft Finanzmarktforschung e.V., einer breiten Allianz namhafter Institute der Finanzbranche.

Professor Dr. Lenard Conradi

Professor Dr. Lenard Conradi ist dem Ruf auf eine W3-Professur an der Medizinischen Fakultät gefolgt und hat die Leitung der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie der Uniklinik Köln übernommen. Damit folgt er Professor Dr. Thorsten Wahlers, der die Klinik neunzehn Jahre geleitet hat. Die Klinik für Herzchirurgie zählt zu den führenden Zentren in Deutschland bei der Behandlung angeborener und erworbener Herzfehler.

Lenard Conradi studierte Humanmedizin an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und promovierte dort 2005. Von 2006 bis 2013 absolvierte er seine Weiterbildung zum Facharzt für Herzchirurgie am Universitären Herz- und Gefäßzentrum Hamburg am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Seit 2015 leitete er dort das Programm für minimal-invasive Herzchirurgie und fungierte seit 2019 als Leitender Oberarzt, als Personaloberarzt und als ärztlicher Leiter der Studienabteilung der Klinik. Im Jahr 2020 erhielt er den Ruf auf die W2-Professur für minimal-invasive Herzchirurgie und katheterbasierte Herzklappentherapie der Universität Hamburg. Im selben Jahr übernahm er die Funktion des stellvertretenden Klinikdirektors. 
Das Grundkonzept seiner klinischen Tätigkeit wird ein patientenzentrierter, personalisierter Ansatz im Rahmen der interdisziplinären universitären Herzmedizin sein. Die Bündelung der Expertise innerhalb des Herzzentrums mit Patient*innen als mündigen Partner*innen soll die Arbeit prägen. Dabei werden auch Kooperationspartner in und um Köln einbezogen. 

Auf dem Gebiet der klinischen Forschung wird er molekularbiologische Arbeiten zur Aufklärung von Komplikationen nach herzchirurgischen Eingriffen und zu regenerativen Effekten der Stammzelltherapie fortsetzen. Ein zukünftiger Schwerpunkt wird die Gewebetherapie sein. In diesem Bereich sollen Kooperationen mit Partnerinstituten an seinem bisherigen Standort in Hamburg aufgebaut werden, um die Technik des myokardialen »tissue engineering« auch in dem Labor in Köln zu etablieren. 
 

Professor Dr. Christoph Neumann-Haefelin

Professor Dr. Christoph Neumann-Haefelin ist zum W3-Professor und Direktor der Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Hepatologie an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät ernannt worden. Er folgt damit auf Professor Dr. Tobias Goeser, der als Klinikdirektor in den Ruhestand gegangen ist. Die Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Hepatologie versorgt Patient*innen mit Krankheiten der Verdauungsorgane, der Leber und der Gallenwege. Dabei arbeiten die Expert*innen eng mit anderen Disziplinen wie der Onkologie oder der Chirurgie der Uniklinik Köln zusammen.
Die wichtigsten klinischen Schwerpunkte des Mediziners bilden Lebererkrankungen und Lebertransplantation, die interventionelle interdisziplinäre Endoskopie sowie die hepatobiläre und gastrointestinale Onkologie. Die Immunantwort bei Lebererkrankungen sowie bei Tumorerkrankungen wie dem Leberkrebs gehören zu den Forschungsschwerpunkten von Professor Neumann-Haefelin. Dabei erforscht sein Team, wie die körpereignen Immunzellen einerseits Virusinfektionen sowie Tumoren abwehren, andererseits aber auch zu immunvermittelten Erkrankungen führen. Ziel dieser Forschung sind zum Beispiel neue Impfungen sowie bessere Therapien gegen die Virushepatitis sowie bei Tumorerkrankungen.

Christoph Neumann-Haefelin studierte Humanmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo er 2003 promovierte. Ein Forschungsaufenthalt führte ihn 2009 an das Ragon Institute of MGH, MIT, und an die Harvard Universität in Boston (USA). Seine Assistenzarztzeit absolvierte er an der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg, wo er 2011 seinen Facharzt für Innere Medizin machte und noch im selben Jahr Oberarzt und Lehroberarzt wurde. Im Jahr 2013 übernahm der mehrfach ausgezeichnete Mediziner die Leitung des Gerok-Leberzentrums und ab 2017 die Position als Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin II. 

Dr. Roland Knorr

Dr. Roland Knorr hat die W2-Professur für Biochemie und Molekulare Biologie an der Medizinischen Fakultät angetreten. Die Professur ist angesiedelt am Zentrum für Biochemie. Roland Knorr leitet seit 2021 die Emmy Noether Gruppe »Interfacial Cell Biology«. Diese war bisher an der Humboldt Universität zu Berlin angesiedelt.

Ein Forschungsschwerpunkt von Roland Knorr sind Kapillarkräfte, die Zellen für ihre Organisation nutzen. Aktueller Fokus ist dabei die Interaktion von Membran-umhüllten Organellen mit phasen-separierten, flüssigen Kompartimenten, den sogenannten Kondensaten. Mit Hilfe einer einzigartigen Kombination von Konzepten und Methoden der Biochemie und Zellbiologie sowie der Membran-Biophysik gelang es internationalen Teams unter seiner Leitung kürzlich, physiologisch funktionelle Kapillarität in Zellen erstmalig nachzuweisen. So konnten zum Beispiel die grundlegenden physiko-molekularen Mechanismen der Bildung von Proteinspeicherorganellen in Pflanzensamen sowie der Autophagie aufgeklärt werden. Autophagie ist ein zellulärer Prozess, mit dessen Hilfe Zellen gezielt zellfremde oder beschädigte Strukturen abbauen können. 

Roland Knorr schloss sein Diplomstudium der Ernährungswissenschaften 2004 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ab. Zunächst war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Pharmazeutischen Industrie sowie Biotechnologie beschäftigt. 2010 promovierte er im Fach Biochemie an der Universität Potsdam und arbeitete unter anderem am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam sowie dem Tokyo Institute of Technology in Yokohama. Forschungsaufenthalte und Lehrtätigkeiten führten ihn unter anderem ins Vereinige Königreich, nach Israel und nach Nord- und Südamerika. Seit über einem Jahrzehnt kooperiert Roland Knorr eng mit Kollegen am Tokyo Institute of Technology sowie der Medizinischen Fakultät der Universität Tokio.
 

Professor Dr. Lukas J. Volz

Professor Dr. Lukas J. Volz hat zu Beginn des Jahres die W2-Professur für Schlaganfall und Neurorehabilitation an der Klinik und Poliklinik für Neurologie im Zentrum für Neurologie und Psychiatrie der Uniklinik und der Universität zu Köln angetreten. 
Lucas Volz hat sich auf die stationäre und ambulante Versorgung von Schlaganfallpatient*innen spezialisiert. Sein klinischer Fokus umfasst die intensivmedizinische Betreuung schwer betroffener Patientinnen und Patienten, die Förderung der funktionellen Erholung im Rahmen eines Frührehabilitations-Programms sowie die ambulante Nachsorge in seiner Rolle als Leiter der neurovaskulären Sprechstunde.
In der Forschung leitet Professor Volz die Arbeitsgruppe »Network Plasticity«, die untersucht, wie sich die Netzwerke des menschlichen Gehirns nach einem Schlaganfall reorganisieren können, um funktionelle Beeinträchtigungen zu kompensieren. Mithilfe moderner Methoden der funktionellen und strukturellen Bildgebung erforscht sein Team, wie sich diese Netzwerke erfolgreich umstrukturieren. Die Gruppe nutzt nicht-invasive Hirnstimulation und belohnungs-verstärktes motorisches Lernen, um die motorische Erholung nach einem Schlaganfall zu verbessern.
Nach seinem Studium der Humanmedizin an der Ruhr-Universität Bochum, der University of Stellenbosch (Südafrika) und der National University of Singapore (Singapur), arbeitete Lucas Volz an verschiedenen renommierten Institutionen. Dazu gehören das Max-Planck-Institut für neurologische Forschung und die University of California, Santa Barbara (USA). Seit 2019 leitet er die Arbeitsgruppe Network Plasticity an der Uniklinik Köln. Seine Habilitation erlangte er im Dezember 2023 mit der Schrift »The human motor network: motor control, plasticity and reorganization after stroke«.
 

Dr. Martin Schultz

Privatdozent Dr. Martin Schultz, Forschungszentrum Jülich, ist zum W2-Professor für „Computational Earth System Science“ ernannt worden (nach dem Jülicher Modell). In seiner Forschung zur Anwendung von KI-Verfahren für die Modellierung von Wetter und Klima verbindet er computerwissenschaftliche und meteorologische Fragestellungen. Er hat in Bonn und Heidelberg Physik studiert, in Wuppertal promoviert und seine Habilitation in Hamburg erlangt. Schultz war als Postdoc an der Harvard University, danach mehrere Jahre am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und wechselte anschließend an das Forschungszentrum Jülich. Dort entwickelte er gekoppelte Chemie-Klimamodelle, bis er dann 2018 an das Jülich Supercomputing Centre wechselte, an dem er weiterhin seine Position als Gruppen- und Co-Abteilungsleiter behält.

Mirjam Thomann

Mirjam Thomann ist zur W2-Professorin für Künstlerische Praxis mit erweitertem Materialbegriff am Department Kunst und Musik der Humanwissenschaftlichen Fakultät ernannt worden. Die 1978 in Haan geborene und in Wuppertal aufgewachsene Künstlerin hat Bildende Kunst an der Kingston University London und der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg studiert. Seit 2006 ist Thomann als freie Künstlerin in Berlin tätig. Sie hat an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen. Sie erhielt Stipendien der Akademie der Künste, Berlin, der Stiftung Kunstfond, Bonn, und war Artist in Residence des MAK Schindler Stipendienprogramms in Los Angeles. Sie ist Autorin von „Texte zur Kunst“ und wird von der Galerie Nagel Draxler, Berlin/Köln und der Galerie Krobath, Wien vertreten. Neben Lehraufträgen an der Akademie der Bildenden Künste, Wien, und der Merz Akademie, Stuttgart, war sie von 2018 bis 2020 als Vertretungsprofessorin für Plastik/Mehrdimensionale Strategien an der Kunsthochschule Kassel tätig. 2020 wurde sie zur Gastwissenschaftlerin am Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft der Leuphana Universität Lüneburg ernannt. Seit 2020 war sie als Vertretungsprofessorin für Künstlerische Praxis an der Universität zu Köln tätig, bis sie der Ruf auf eben diese Stelle erreichte. Der Schwerpunkt ihrer Lehre und künstlerischen Forschung liegt auf einer erweiterten materiellen Praxis und deren Potential für gesellschaftspolitische Diskurse, insbesondere im Feld der kritischen Raumproduktion. Ihr Interesse gilt der Reflexion und Überschreitung architektonischer, sozialer und institutioneller Ordnungen mit den Mitteln der Skulptur, Installation und mit Text.

Professorin Dr. Andrea Ulrike Steinbicker

Univ.-Prof. Dr. Andrea Ulrike Steinbicker hat zum 1. August 2024 die W3-Professur und die damit verbundene Leitung der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln angetreten. Die 45-Jährige folgt damit auf Univ.-Prof. Dr. Bernd Böttiger, der nach 17 Jahren als Klinikdirektor in den Ruhestand gegangen ist.