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Neue Professor*innen

Dr. Thomas Scholdra wurde auf die IFH-Stiftungsjuniorprofessur (W1) für Marketing und Handel an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät berufen. Er ist bereits seit November 2019 als Postdoktorand am Department of Retailing and Customer Management bei Professor Dr. Werner Reinartz beschäftigt.

Die Forschungsschwerpunkte von Professor Scholdra liegen in den Bereichen Handel, Marketingstrategien, Wirksamkeit von Werbemaßnahmen und Digitales Marketing. Thomas Scholdra verfolgt auch in seiner Lehrtätigkeit einen starken Praxisbezug. Geradezu folgerichtig ist daher seine Berufung auf die IFH-Stiftungsjuniorprofessur. Der Förderverein IFH-Förderer e.V. des Instituts für Handelsforschung an der Universität zu Köln (IFH) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Erkenntnisse aus der Forschung zu nutzen und diese für die Handelsbranche und ihre Stakeholder aufzubereiten.

Nach seinem Masterabschluss in Marketing und Channel Management an der Georg-August-Universität Göttingen startete Thomas Scholdra 2015 sein Promotionsstudium an der Universität Bremen, wo er außerdem als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am markstones Institute of Marketing, Branding & Technology bei Professor Dr. Maik Eisenbeiß tätig war. Im September 2019 hat Thomas Scholdra über Konjunkturzyklen und Verbraucherverhalten mit summa cum laude promoviert, bevor er anschließend als Postdoktorand an die Universität zu Köln wechselte.


Professor Dr. Stefan Seidel ist am Kölner Institut für Wirtschaftsinformatik (KIWI) zum W3-Professor für Wirtschaftsinformatik berufen worden.

Seidels bisherigen Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Digital Innovation, Digital Transformation und Artificial Intelligence. Seine Arbeiten wurden in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht, unter anderem im Management Information Systems Quarterly, Information Systems Research und dem Journal of Management Information Systems. Darüber hinaus ist er Assoziierter Editor des Management Information Systems Quarterly.

Stefan Seidel hat an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster seinen Master of Science in Information Systems (MScIS) erlangt und anschließend zum Thema »A Theory of Managing Creativity-intensive Processes« promoviert. In Münster arbeitete er danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter am European Research Center for Information Systems. Seine Habilitation und die venia legendi absolvierte er an der Universität Liechtenstein. Erfahrung in Forschung und Lehre konnte er als Associated Researcher am ARC Center of Excellence for Creative Industries and Innovation (CCi) Australia, als Professor für Informationssysteme und Innovation an der Universität Liechtenstein sowie als Honorarprofessor für Business Information Systems an der National University of Ireland sammeln.


Professorin Dr. rer. medic. Lena Ansmann wurde auf die neu geschaffene W3-Professur für Medizinsoziologie berufen, die am Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) angesiedelt ist.

In ihrer neuen Position wird Lena Ansmann den sozialen und organisationalen Kontext der medizinischen Versorgung auf unterschiedlichen Ebenen untersuchen und dabei die Interaktion und Kommunikation zwischen Patient*innen, Professionen, Versorgungsorganisationen und Gesellschaft besonders in den Blick nehmen.

Lena Ansmann studierte Public Health an den Universitäten Bremen, Malmö (Schweden) und Bielefeld. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität zu Köln promovierte sie 2014 mit Auszeichnung zum Thema »Die Arzt-Patient Interaktion und der Kontext Krankenhaus – Untersuchungen zu sozialer Unterstützung durch Ärzte in der Versorgung von Brustkrebspatienten«. 2015 trat sie ihre Juniorprofessur an der Kölner Humanwissenschaftlichen Fakultät an, bevor Sie im November 2017 einem Ruf an die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg folgte, wo sie bis Januar 2023 die Abteilung Organisationsbezogene Versorgungsforschung am Department für Versorgungsforschung leitete.

Während ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Uni Oldenburg untersuchte Lena Ansmann unter anderem Zusammenhänge zwischen Merkmalen von Versorgungsorganisationen und der Versorgungsqualität. Weitere Forschungsthemen Ansmanns sind die Evaluation und Implementierung von Innovationen in Versorgungsorganisationen sowie die Bedingungen für eine patientenzentrierte Versorgung, insbesondere in der Onkologie. 2020 führte sie ein Forschungsaufenthalt ans Health Services Management Centre der University of Birmingham.

Lena Ansmann ist Vorstandsmitglied des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung (DNVF) sowie der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS). Zudem ist sie Mitglied der European Association for Communication in Healthcare (EACH) sowie der European Public Health Association (EUPHA).


Dr. Christoph Ernst

Dr. Christoph Ernst ist zum W2-Professor für Antimikrobielle Resistenz am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene ernannt worden.

Ernst promovierte 2011 an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen und war zuletzt an der Harvard Medical School und dem Broad Institute in Boston tätig, wo er an der Evolution bakterieller Pathogenität in Patienten und an neuen Wirkstoffen gegen multiresistente bakterielle Infektionen arbeitete. In Köln wird seine Arbeitsgruppe Pathogenitätsmechanismen in persistierenden und multiresistenten bakteriellen Infektionen erforschen, um neue antimikrobielle Strategien zu entwickeln.


Dr. Leo Kurian wurde zum W1-Professor für Regulierung der zellulären Identität in der Embryonalentwicklung, Homöostase und im Krankheitsfall ernannt.

Die neu geschaffene Professur ist am Institut für Neurophysiologie angesiedelt. Dr. Kurian arbeitet bereits seit April 2014 als unabhängiger Nachwuchsgruppenleiter am Institut für Neurophysiologie und dem Zentrum für Molekulare Medizin Köln (ZMMK), wo seine Arbeitsgruppe beheimatet ist. Am ZMMK untersucht Leo Kurian die regulatorischen Prinzipien, die das Zellschicksal und die Zellidentität während der Entwicklung des menschlichen Herzens, der Homöostase (dem Gleichgewicht der physiologischen Körperfunktionen) und der Pathomechanismen von Herzerkrankungen steuern.

Das derzeitige Verständnis der molekularen Regulierung des Zellschicksals und der Zellidentität basiert hauptsächlich auf Signaltransduktions-, epigenetischen und transkriptionellen Mechanismen. Die RNA ist jedoch die primäre Kommunikationssprache des Genoms: Sie wird in jedem Stadium ihres Lebenszyklus auf unterschiedliche Weise reguliert. Leo Kurian will mit seiner Arbeitsgruppe ein Verständnis für die RNA-Regulationsprinzipien entwickeln, da diese DNA-kodierten Informationen die Entscheidungen über das Schicksal von Zellen und die zelluläre Identität bestimmen. Parallel zur Untersuchung der grundlegenden RNA-zentrierten Prozesse beschäftigen sich Kurian und sein Team mit der Frage, wie der Zusammenbruch von RNA-Regulationsprozessen die Homöostase beeinträchtigt und zu angeborenen und altersbedingten Herzkrankheiten führt. Hier arbeitet Kurians Arbeitsgruppe an der Entwicklung sicherer RNA-Therapeutika, indem er die Prozesse der menschlichen RNA-Verarbeitung nutzen will. Für seinen zukunftsweisenden Forschungsansatz ist Leo Kurian im letzten Jahr mit dem Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC) ausgezeichnet worden. Dafür erhält er über fünf Jahre bis zu 1,98 Millionen Euro an Forschungsgeldern.

Leo Kurian promovierte 2009 im Fach Genetik an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln. Seinen Master of Science in Biotechnologie legte er bereits 2003 an der Universität von Madras, Chennai, in Indien ab. Er hatte von 2009 bis 2013 ein CIRM Postdoctoral Research Fellowship am Salk Institute for Biological Studies in San Diego, USA. An der Universität von San Diego (UCSD) arbeitete Leo Kurian von 2013 bis 2014 als Postdoktorand am Center for Molecular Medicine, bevor er 2014 an die Universität zu Köln zurückkehrte


Professor Dr. med. Dr. med. dent. Christian Linz hat den Ruf auf die W3-Professur für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Orale Chirurgie und Implantologie der Medizinischen Fakultät und der Uniklinik Köln angenommen. Er ist seit dem 1. Dezember 2022 der neue Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie.

Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt und gleichzeitig sein Habilitationsthema sind die Weiterentwicklung der Diagnostik und Therapie von Fehlbildungen im Schädel-Gesichtsbereich. Gemeinsam mit der Pädiatrischen Neurochirurgie und Kieferorthopädie leitete Professor Linz seit 2018 das Craniofaciale Centrum Würzburg (CFCW) – ein eigenständiges Fachzentrum innerhalb des Zentrums für Seltene Erkrankungen Nordbayern (ZESE).

Seit Juli 2020 war Christian Linz W2-Professor für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie mit dem Schwerpunkt Tumor und Kraniofaziale Fehlbildungschirurgie an der Universität Würzburg sowie als leitender Oberarzt und Stellvertreter des Direktors der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Würzburg tätig.

Der Ruf nach Köln ist eine Rückkehr an seine Alma Mater: Nach dem Studium der Humanmedizin an der Universität zu Köln und der Promotion (2009) entschied sich Christian Linz für ein Studium der Zahnmedizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und promovierte ebenfalls dort (2013). 2015 hat er seine Ausbildung zum Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie erfolgreich abgeschlossen. Die Habilitation für Zahn-, Mund- und Kieferchirurgie, insbesondere Mund-, Kiefer und Plastische Gesichtschirurgie, erfolgte 2016, gefolgt von der Ernennung zum Oberarzt im Jahr 2017. Seit 2021 ist er Fellow of European Board of Oral- and Maxillo-Facial Surgeons, Head and Neck Surgery (FEBOMFS).


Professor Dr. Sebastian Barsch, bisher Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, ist zum W3-Professor für Didaktik der Geschichte im Historischen Institut ernannt worden.

Barschs Forschungsschwerpunkte sind inklusives historisches Lernen, Professionsforschung und Erinnerungskulturen. Derzeit arbeitet er zusammen mit fachdidaktischen Kolleg*innen der Universität zu Kiel an einem Forschungsprojekt zum Thema »Vom Anthropozän erzählen – Historische und narrative Kompetenzen in der Nachhaltigkeitsbildung«. Seine Promotion schloss er 2007 mit einer Dissertation zum Thema »Menschen mit geistiger Behinderung in der DDR. Erziehung – Bildung – Betreuung« ab. Dr. Barsch arbeitete zuvor mehrere Jahre als Lehrer, bevor er zunächst an das Historische Institut der Universität zu Köln abgeordnet wurde und anschließend am Zentrum für Lehrer*innenbildung tätig war. Ab 2016 war er bis zu seinem Wechsel an die Universität zu Köln im Oktober 2022 Professor für Didaktik der Geschichte an der Universität zu Kiel.


Professorin Dr. Maren Conrad ist seit Oktober 2022 Professorin für Kinder- und Jugendliteratur und ihre Didaktik am Institut für Deutsche Sprache und Literatur II der Universität zu Köln und leitet dort die Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendmedienforschung (ALEKI). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen bei Inklusion und Diversität, Game Studies, Fantastik und transmedialem Erzählen.

Maren Conrad studierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaften, Psychologie und Nordistik und wurde dort 2012 promoviert. Anschließend arbeitete sie ein Jahr als DAAD Lektorin an der UCC Cork in Irland und bis 2017 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.

Von 2017 bis 2022 war sie Juniorprofessorin für Neuere deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendliteratur an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.


Dr. Debora Gerstenberger ist zum 1. Oktober 2022 zur W2-Professorin für Lateinamerikanische Geschichte ernannt worden.

Zuvor (2013 bis 2022) war sie Juniorprofessorin für Geschichte Lateinamerikas unter besonderer Berücksichtigung der Gender- und Globalisierungsforschung am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin. Ein Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit ist die Frage nach (staatlicher) Macht; sie erforscht Techniken der Herrschaftsausübung und den Wandel von Gouvernementalitäten in Lateinamerika und dem ibero-atlantischen Raum. Ihr derzeitiges Forschungsprojekt ist an der Schnittstelle zwischen Technikgeschichte und politischer Geschichte angesiedelt und beleuchtet die Computerisierung der Institutionen der staatlichen Sicherheit (Militär, Polizei, Geheimdienst) in Lateinamerika von den 1960er bis 1980er Jahren.


Dr. Heidrun E. Mader wurde zur W3-Professorin für Biblische Literatur und ihre Rezeption ernannt.

Mader forscht zu den ältesten christlichen literarischen Dokumenten: den Briefen des Paulus von Tarsus und dem Markusevangelium. Sie beschäftigt sich mit frühchristlichen Theologinnen und Amtsträgerinnen, mit antiker Frauenbeschneidung und deren Nachhall in frühjüdischen und frühchristlichen Texten, mit frühchristlichen Orakeln und Prophet*innensprüchen sowie dem Dualismus des Johannesevangeliums. Darüber hinaus untersucht sie, wie Emotionen in biblischen Narrativen zum Ausdruck gebracht wurden und wie diese die Emotionen heutiger Leserschaft steuern (mit empirischen Erhebungen).

Aufgewachsen in Südafrika, der Türkei, den Niederlanden und Deutschland, studierte sie in Oberursel, Cambridge und Heidelberg mit Studienstiftungs-Stipendien Theologie. Nach wissenschaftlicher Assistenz, Promotion und Habilitation an der Universität Heidelberg war sie Vorstandsmitglied und Mitarbeiterin des hessischen LOEWE-Exzellenzprojekts »Religiöse Positionierung: Modalitäten und Konstellationen in jüdischen, christlichen und islamischen Kontexten« an den Universitäten Gießen und Frankfurt. Es folgten vier Semester als Vertretungsprofessorin an der Universität Hamburg, bis der Ruf nach Köln erging. Seit 2020 ist sie Research Fellow der Universität Stellenbosch in Südafrika. Professorin Mader wurde mit Preisen der Universität Cambridge und der Jubiläumsstiftung der Universität Heidelberg ausgezeichnet.