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Uni Köln fliegt zur Venus

Rheinisches Institut für Umweltforschung (RIU) an der Universität zu Köln ist mit einem Experiment an ESA-Mission zur Venus beteiligt / Raumsonde EnVision soll Informationen über die Oberfläche und die Entstehung des Planeten liefern.

Unter der Leitung von Dr. Silvia Tellmann vom Rheinischen Institut für Umweltforschung (RIU) wollen die Kölner Wissenschaftler:innen während der Mission die extreme Atmosphäre des Planeten erforschen. Sie ist extrem heiß (465° C), sehr dicht (95mal so groß wie auf der Erde) und es regnet dort Schwefelsäure. Neben Messungen der Temperatur, des Atmosphärendrucks und der Atmosphärendichte wollen sie auch die Schwefelsäurekonzentration in der Wolkenschicht bestimmen.

Die Wissenschaftler:innen nutzen hierzu Mikrowellen, die normalerweise zur Kommunikation der Raumsonde mit der Erde genutzt werden. Kurz bevor die Raumsonde von der Erde aus gesehen hinter dem Planeten verschwindet, breiten sich diese Radiowellen durch die Venusatmosphäre aus, bevor sie auf der Erde aufgezeichnet werden. Hierbei wird der Radiostrahl in der Atmosphäre gebeugt, was als Frequenzänderung des Signals erkannt werden kann. Gleichzeitig wird das Signal von der Schwefelsäure in der Wolkenschicht der Venus absorbiert, was als Abschwächung des Signals zu sehen ist.

Zum allerersten Mal können hierbei neben den gasförmigen Wolkenteilchen auch die flüssigen Wolkenteilchen detektiert werden. Dies ist bisher bei Venus noch nie gemacht worden. „Wir freuen uns unheimlich, dass Venus nach den zwei ausgewählten NASA-Missionen auch von Europa fast 20 Jahre nach der Venus Express Mission, an der wir auch beteiligt waren, wieder besucht wird“, sagt Dr. Tellmann. „Dies gibt der Venusforschung endlich die Möglichkeit, eine Langzeitstudie des Planeten zu unternehmen. Viele Fragen gerade über die Entstehung des Planeten, seine Oberfläche oder zum Beispiel zum Vulkanismus oder der Wechselwirkung zwischen Planet und Atmosphäre hoffen wir so beantworten zu können. Vieles davon ist uns bis heute ein völliges Rätsel“, so die Wissenschaftlerin.

Starten soll die Mission 2032 und im Jahr 2035 in den nominellen Orbit um den Planeten gehen.
 

Inhaltlicher Kontakt:
Dr. Silvia Tellmann
Rheinisches Institut für Umweltforschung (RIU)
Tel.: +49 (0) 221 277 81 81 3
silvia.tellmannSpamProtectionuni-koeln.de

Presse und Kommunikation:
Anette Hartkopf
+49 221 470 2922
a.hartkopfSpamProtectionverw.uni-koeln.de

Weitere Informationen:
http://www.esa.int/Newsroom/Press_Releases/ESA_bestaetigt_revolutionaere_Venus-Mission_EnVision