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Uni Köln bei Anträgen für neue Forschungsnetzwerke erfolgreich

Zwei Netzwerke mit Kölner Beteiligung erfolgreich / Forschungsnetzwerke sind thematisch fokussierte, standortübergreifende Kooperationen von Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen

Die Universität zu Köln hat ein neues Forschungsnetzwerk eingeworben. Zudem war ein Antrag für ein Forschungsnetzwerk erfolgreich, bei dem die Uni Köln als Mitantragstellerin beteiligt ist. Ziel der vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW) geförderten Netzwerke ist es, über alle Hochschultypen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen hinweg kooperative Vorhaben zur Herausbildung neuer Forschungsprofile und zur Etablierung starker Forschungsnetzwerke zu schaffen.

CANTAR (CANcer TARgeting)

Das neue Forschungsnetzwerk CANTAR (CANcer TARgeting) aus dem Bereich der Onkologie hat sich zum Ziel gesetzt, neue chemische Substanzen zu entwickeln, um spezifische Antriebswege von Krebserkrankungen zu identifizieren und zu erforschen, wie Krebs dem Immunsystem „entkommen“ kann. Sprecheruniversität ist die Universität zu Köln, mit Humboldt-Professor Dr. Henning Walczak vom Zentrum für Biochemie als designiertem Sprecher. CANTAR wird für den Förderzeitraum von August 2022 bis Juli 2026 mit insgesamt 19,4 Mio. Euro gefördert. Der Anteil der Universität zu Köln beläuft sich auf 8,4 Mio. Euro.

Das Netzwerk bündelt in NRW vorhandenes, hochkomplementäres Wissen und baut auf bereits etablierte Kooperationen unter den Partnern auf. Es verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz, in dem auf europaweit einmalige Weise Forschende aus der Chemie, der Biologie und der Medizin zusammenarbeiten. Der Fokus liegt auf der Entdeckung und Entwicklung von Substanzen, die spezifisch auf Krebszellen wirken und Normalgewebe schonen. Zudem werden Substanzen entwickelt, die in Krebs-spezifische Stoffwechselvorgänge eingreifen oder die Tumorzellen für das eigene Immunsystem besser sichtbar machen. CANTAR schließt dabei die Lücke zwischen Grundlagenforschung und translationaler klinischer Krebsforschung.

Die Forscher:innen gehen davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren wichtige therapeutische Durchbrüche in der Behandlung von Krebserkrankungen erzielt werden können. „Wir wollen dazu beitragen innovative, zielgerichtete Krebstherapien zu entwickeln“, sagt Professor Dr. Walczak. „CANTAR ist hervorragend positioniert, um durch die Identifizierung zusätzlicher Zielmoleküle in der Krebsforschung Neuland zu kartieren. Die Förderung wird uns dabei einen wichtigen Schritt voranbringen.“

Als mitantragstellende Einrichtungen sind die Universität Duisburg-Essen, die TU Dortmund, die Universitäten Bonn und Düsseldorf, die RWTH Aachen, das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Bonn und das Max-Planck-Institut für Molekulare Physiologie in Dortmund beteiligt.

Außerdem wird ein weiteres Forschungsnetzwerk gefördert, an dem die Uni Köln als mitantragstellende Einrichtung beteiligt ist:

iBehave: Algorithms of Adaptive Behavior and their Neuronal Implementation in Health and Disease

iBehave bringt Wissenschaftler:innen von Weltrang zusammen, die disziplin- und artenübergreifend arbeiten werden, um überlebenswichtige Verhaltensweisen und die ihnen zugrunde liegenden neuronalen Netzwerke und Mechanismen zu untersuchen. Sprecheruniversität ist die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. iBehave wird von August 2022 bis Juli 2026 mit Projektmitteln in Höhe von 19,6 Mio. Euro gefördert. Der Anteil der Uni Köln beläuft sich auf 3,1 Mio. Euro.

Menschen und Tiere leben in einer sich ständig verändernden Umwelt. Die Fähigkeit, das eigene Verhalten flexibel an die jeweilige Situation anzupassen, ist daher für alle Organismen entscheidend. Die zugrundeliegenden Mechanismen, die zur Adaptivität von Entscheidungsprozessen im Gehirn und dem daraus resultierenden Verhalten beitragen, sind bislang jedoch nur unzureichend verstanden. Darüber hinaus sind die beteiligten neuronalen Strukturen und Netzwerke als Ziel häufiger neurologischer Erkrankungen betroffen.

Die Wissenschaftler:innen werden neuartige Ansätze für die Feinkartierung von Verhalten mit Hilfe von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz verwenden und sie mit neuen Methoden zur Aufzeichnung von neuronaler Aktivität bei Tieren und Menschen kombinieren. Mit Hilfe von modernsten Datenaufnahme- und Auswerteverfahren wird ein speziesübergreifender, theoretischer Rahmen für Verhalten entwickelt. In interdisziplinären Projekten wird untersucht, wie Verhaltensziele und Entscheidungsprozesse ausgewählt werden (Thema A) und welche Rolle adaptive Prozesse bei der Umsetzung spielen (Thema B). Die Forscher:innen werden bei Tieren und Menschen gleiche Forschungsansätze anwenden, um zu verstehen, wie und warum Verhaltenserzeugung bei neurologischen Krankheiten gestört ist (Thema C), und dieses Wissen als Ausgangspunkt für neuartige Diagnosen und Therapien nutzen. „Wir freuen uns sehr über das neue Forschungsnetzwerk und erwarten, dass iBehave einen nachhaltigen internationalen Einfluss auf die Bereiche Neurowissenschaften, Computerwissenschaften und Medizin haben wird“, so der designierte Standortsprecher an der Universität zu Köln Prof. Ansgar Büschges vom Institut für Zoologie.

Neben der Universität Bonn und der Universität zu Köln sind die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Bonn, das Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens – Caesar in Bonn sowie das Forschungszentrum Jülich beteiligt.

 

Inhaltlicher Kontakt:
Professor Dr. Henning Walczak
CANTAR
+49 221 478 84076
h.walczakSpamProtectionuni-koeln.de

Professor Dr. Ansgar Büschges
iBehave
+49 221 470 2607
ansgar.bueschgesSpamProtectionuni-koeln.de

Presse und Kommunikation:
Jan Voelkel
+49 221 470 2356
j.voelkelSpamProtectionverw.uni-koeln.de

 

Weitere Informationen:
COVID-19: Studie mit zielgerichteter Therapie in Wien gestartet
Webseite Prof. Dr. Henning Walczak
Alexander von Humboldt-Professur für Prof. Henning Walczak
AG Professor Dr. Ansgar Büschges
Institut für Zoologie