Die Universität zu Köln und die Alfred Landecker Foundation schließen zwei Fördervereinbarungen, mit denen die interdisziplinäre Kooperation an der Schnittstelle von Internationaler Geschichte und Völkerrecht langfristig unterstützt wird. Beide Vereinbarungen stehen in inhaltlicher Verbindung mit dem von Professorin Angelika Nußberger und den Professoren Fabian Klose und Claus Kreß soeben gegründeten “Cologne Center for Advanced Studies in International History and Law” (CHL), einer neuen zentralen wissenschaftlichen Einrichtung der Universität.
Gefördert wird zum einen das „Hans Kelsen Visiting Professorship for the History and Theory of International Law“. Die neue Gastprofessur wird bei dem von Professor Kreß geleiteten “Institute for International Peace and Security Law” angesiedelt sein und über eine Laufzeit von mehr als 9 Jahren mit insgesamt 2,5 Millionen Euro gefördert.
Die Gastprofessur ist der Forschung im Bereich der Geschichte und der Theorie des Völkerrechts gewidmet. Dabei sollen auch Fragen zum Minderheitenschutz, zu kollektiven Rechten im Völkerrecht, zur Verhütung und Verfolgung von Völkerstraftaten sowie zum Kulturgüterschutz und zur Restitution behandelt werden.
Die Gastprofessur trägt den Namen Hans Kelsens, im Andenken an den bedeutenden Rechtstheoretiker sowie Staats- und Völkerrechtler, der 1933 aufgrund seiner jüdischen Herkunft und seiner demokratischen Überzeugungen zwangsweise aus dem Dienst der Universität zu Köln entlassen wurde.
Zudem wird – mit einer parallelen Laufzeit – das “Colleg Konrad Adenauer” mit einem Gesamtvolumen von 1,6 Millionen Euro gefördert. Das Colleg wird die zentrale Säule des “Cologne Center for Advanced Studies in International History and Law” (CHL). Dank der Förderung durch die Alfred Landecker Foundation können renommierte internationale Historiker und Historikerinnen sowie Völkerrechtler und Völkerrechtlerinnen an das Center eingeladen werden, um hier zu Themen wie Menschenrechte, Humanitarismus, humanitäres Völkerrecht, internationale Strafgerichtsbarkeit sowie zu elementaren Fragen von Krieg und Frieden zu forschen. Das Colleg wird als zentraler Ort des internationalen wissenschaftlichen Austausches und der Wissensvermittlung an der Schnittstelle von Völkerrecht und internationaler Geschichte fungieren. Ziel ist es dabei, wissenschaftlich fundiert über die universitären und akademischen Grenzen hinaus in breitere gesellschaftliche Diskurse hineinzuwirken.
„Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Geschichts- und Völkerrechtswissenschaften verbindet die Lehren aus der Vergangenheit mit der Sicherung von Demokratie und Kollektivrechten im Hier und Jetzt“, sagt Lena Altman, Co-CEO der Alfred Landecker Foundation. „Wir freuen uns, den wissenschaftlichen Dialog von international renommierten Expertinnen und Experten in diesen Bereichen zu fördern, besonders vor dem Hintergrund aktueller Konflikte und Kriege wie etwa dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dem Krieg der Hamas gegen Israel.“
„Die Förderung durch die Alfred Landecker Foundation wird es uns ermöglichen, der engen Kölner Zusammenarbeit auf den Feldern der Internationalen Geschichte und des Völkerrechts durch eine längerfristige enge Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland wertvolle Anregungen zu vermitteln und die entsprechende Forschung von Grundlagenfragen bis hin zu akuten Gegenwartsproblemen zu vertiefen“, sagt Professor Claus Kreß. „Die Begegnung mit unseren Gästen soll dabei auch unsere Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie unsere Studenten und Studentinnen inspirieren und Kölner Bürgerinnen und Bürgern einen weiteren Anreiz zum gelegentlichen Besuch der Universität geben. Wir sind der Alfred Landecker Foundation sehr dankbar dafür, dass sie uns diese großartige Zukunftsperspektive neben ihren vielen anderen wichtigen Engagements eröffnet.“
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