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"Die Zukunft Osteuropas" an den Universitäten Köln und Bonn, 16.-19.01.2023

Die Zukunft Osteuropas ‒ diesem Thema widmeten sich die ausgewählten Gastwissenschaftler*innen der 2022 gegründeten Cologne/Bonn Academy in Exile und ihre akademischen Mentor*innen an den Universitäten Köln und Bonn. Die interdisziplinär ausgerichtete Winterschule bot die Möglichkeit, die Forschungsprojekte der ukrainischen, russischen und belarussischen Fellows der Academy vorzustellen, aber auch mit weiteren Akteuren der akademischen Öffentlichkeit in den Dialog zu treten.

Wie Prof. Dr. Hey, Prorektorin für Internationales der Universität zu Köln, und Prof. Dr. Münch, Prorektorin für Internationales der Universität Bonn, bei der Eröffnung der Winterschule betonten, ist die Frage nach der Zukunft Osteuropas auch zentral für die Fragen nach Demokratie, Friedenssicherung und Menschenrechten in Europa. „Wir möchten unsere Gastwissenschaftler*innen dazu ermutigen, ihre Forschungen an den Universitäten Köln und Bonn fortzusetzen, um so mit ihrer Expertise zur Vision einer nachhaltigen friedlichen Zukunft Osteuropas beizutragen“, so Prof. Dr. Johanna Hey in ihrer Eröffnungsrede. Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch hob hervor: „Wissenschaftliche Forschung, Austausch und Zusammenarbeit sind ein Gegenmittel gegen Fremdenfeindlichkeit und Krieg, Wissenschaft schafft Dialog und spielt eine entscheidende Rolle bei Schritten in Richtung Frieden“.

Die Eröffnungsveranstaltung, an der u.a. die Generalkonsulin der Ukraine, Frau Iryna Shum, teilnahm, stand der interessierten Öffentlichkeit offen.

Die thematische Ausrichtung der Vorträge repräsentierte das interdisziplinäre Profil der Cologne/Bonn Academy in Exile: Neben juristischen, historischen und kulturwissenschaftlichen Perspektiven waren auch soziologische, linguistische und politikwissenschaftliche Aspekte vertreten.

Beiträge zum internationalen und osteuropäischen Strafrecht wurden u.a. von Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Angelika Nußberger (Akademie für Europäischen Menschenrechtsschutz, Universität zu Köln), Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Claus Kreß (Lehrstuhl für Deutsches und Internationales Strafrecht, Universität zu Köln) sowie den Akademiemitgliedern Dr. Gleb Bogush und Dr. Sergii Masol diskutiert.

Die historische Dimension in der Entwicklung der deutschen und internationalen Politik seit 1989 in Bezug auf Osteuropa wurde in den Plenarvorträgen von Prof. Dr. Martin Aust (Institut für Geschichtswissenschaft, Abteilung für Osteuropäische Geschichte, Universität Bonn) und Prof. Dr. Fabian Klose (Historisches Institut, Lehrstuhl für internationale Geschichte, Universität zu Köln) vorgestellt und durch weitere Beiträge der Akademie-Mitglieder Dr. Anna Medvedovska, Dr. Kateryna Mikheienko und Dr. Tatiana Khripachenko ergänzt.

Die Beiträge von Dr. Daria Vystavkina, Dr. Irina Petrova sowie Dr. Halyna Matviienko lieferten soziologische, kulturwissenschaftliche und sozioökonomische Perspektiven auf den Krieg in der Ukraine.

Dr. Sergei Akopovs Vortrag rundete den politikwissenschaftlichen Aspekt der Winterschule ab, während soziolinguistische Analysen der belarussischen Sprache als Instrument des Widerstands gegen das Imperium das Thema einer Gastwissenschaftlerin aus Belarus waren.

Themen wie Nachkriegsvisionen, aber auch Befreiung und Abhängigkeit in der russischen Geschichte wurden von Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder (CASSIS, BICC, Universität Bonn) sowie Prof. Dr. Christoph Witzenrath (Bonn Center for Dependency and Slavery Studies) behandelt.

Ergänzt wurde das Programm von zwei externen Beitragenden, Prof. Adam Bodnar und Dr. Grazyna Baranowska. Die abschließende Diskussion über die Zukunft Osteuropas beinhaltete neben persönlichen Statements der Beteiligten auch Visionen und Gedanken über eine möglichst friedliche Zukunft Europas und den Beitrag, den die deutsche Politik dazu leisten kann.

Im Anschluss an die Verabschiedung der Winterschule durch den Rektor der Universität Bonn, Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, und die Prorektorin für Internationales, Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch, hatten die Gastwissenschaftler*innen aus der Ukraine, Russland und Belarus Gelegenheit zum Austausch mit ihren Mentor*innen und Kolleg*innen der Universitäten Köln und Bonn. Gefördert wurde die Winterschule durch die Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung.