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Den Klimawandel kulturwissenschaftlich erforschen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das britische Arts and Humanities Research Council (AHRC) fördern ein gemeinsames interdisziplinäres Projekt von Wissenschaftler*innen aus Deutschland und dem Vereinigten Königreich für drei Jahre mit insgesamt rund 750.000 Euro

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Just Futures? An Interdisciplinary Approach to Cultural Climate Models“ wurde als eines von zwanzig Verbundprojekten ausgewählt, das im Rahmen einer Partnerschaft zwischen der DFG und dem AHRC gefördert wird. Das binationale Projekt, an dem neben der Universität zu Köln die Universitäten Duisburg-Essen, Leeds (VK) und Sheffield (VK) beteiligt sind, erhält die nächsten drei Jahre eine Förderung in Höhe von insgesamt rund 750.000 Euro.

Geleitet wird das Projekt von Privatdozentin Dr. Julia Hoydis (Köln) und Professor Dr. David Higgins (Leeds), die beide in den Bereichen Literaturwissenschaft und Environmental Humanities tätig sind. Das Forschungsteam wird einen interdisziplinären, kulturwissenschaftlich orientierten Ansatz entwickeln, mit dem sich gesellschaftliche Vorstellungen von Klimazukünften anhand von verschiedenen Textarten analysieren lassen.

In der Klimaforschung überwiegen bislang quantitativ orientierte Modelle aus den Naturwissenschaften, bei denen Klimaereignisse in Form von Messwerten und Korrelationen ausgedrückt werden. Die Wissenschaftler*innen wollen demgegenüber in ihrem Projekt den bisherigen Forschungsstand zum Klimawandel mit Hilfe eines qualitativen Vorgehens um neue Erkenntnisse erweitern. Die Forschungsgruppe wird in drei Teilprojekten untersuchen, wie in verschiedenen Textsorten die Zukunft der Gesellschaft unter den Bedingungen zunehmender Klimaveränderungen dargestellt ist. Sie wird dafür anglophone Dramen und Essays, digitale Bild-Text-Elemente in den sozialen Medien, Literaturrezeptionen und Materialien zur Literaturvermittlung auswerten, und ihre Ergebnisse in einem qualitativen Modell abbilden. „Wir verfolgen zwei zentrale Ziele: zum einen zu analysieren, wie verschiedenen Textsorten Klimazukünfte und Übergänge zu einem generationengerechten Umgang mit dem Klimawandel modellieren. Zum anderen entwickeln wir eine interdisziplinär anschlussfähige Theorie kultureller Modellierung“, erläutert Julia Hoydis.

Neben Julia Hoydis und David Higgins sind an dem Projekt zudem Professor Dr. Roman Bartosch (Köln), Dr. Carolin Schwegler (Köln), Professor Dr. Jens Martin Gurr (Duisburg-Essen), Dr. Warren Pearce (Sheffield), sowie die Künstlerin Jasmijn Visser (RCC München) beteiligt. Die drei Kölner Forscher*innen sind mit MESH, dem 2022 an der Philosophischen Fakultät gegründeten Zentrum für Multidisziplinäre Umweltforschung assoziiert. „Das bietet uns“, so Roman Bartosch, „ein inspirierendes institutionelles Umfeld – und das Projekt hervorragende Möglichkeiten, um den Forschungsbereich der Environmental Humanities weiterzuentwickeln und langfristige Kooperationen mit unseren Projektpartnern in Großbritannien zu etablieren“.
 

Inhaltlicher Kontakt:
PD Dr. Julia Hoydis
MESH (Multidisciplinary Environmental Studies in the Humanities)
julia.hoydisSpamProtectionuni-koeln.de

Presse und Kommunikation:
Mathias Martin
+49 221 470-1705
m.martinSpamProtectionverw.uni-koeln.de

Weitere Informationen:
https://mesh.uni-koeln.de