Die Astronomische Gesellschaft verleiht die Karl-Schwarzschild-Medaille an Prof. Dr. Anton Zensus, Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn und Honorarprofessor am Institut für Astrophysik der Universität zu Köln. Mit dieser höchsten Auszeichnung für Astronomen in Deutschland wird seine Führungsrolle bei der Weiterentwicklung radioastronomischer Beobachtungsmethoden mit sehr hoher Winkelauflösung und Empfindlichkeit gewürdigt.
Die Radiointerferometrie mit sehr langen Basislinien (Very Long Baseline Interferometry; VLBI) hat sich, insbesondere durch den Einfluss von Anton Zensus und seiner Forschungsgruppe, zu einer Schlüssel-Beobachtungsmethode entwickelt. Sie findet heute neben der Astrophysik ebenso breite Anwendung in den Feldern Astrometrie und Geodäsie. Dank dieser Fortschritte und der internationalen Zusammenarbeit werden bahnbrechende astronomische Beobachtungen möglich. Die einzigartigen Bilder des Event-Horizon-Teleskop-Projekts, die die supermassereichen Schwarzen Löcher in der elliptischen Galaxie M87 und im Zentrum unserer Milchstraße zeigen, haben weltweit für Aufsehen gesorgt und neue Wege zur Erforschung von aktiven Galaxienkernen geöffnet.
Die Verleihung der Medaille findet am Dienstag, dem 10. September, auf der Jahrestagung der Astronomischen Gesellschaft in Köln statt.
Weitere Informationen: https://www.mpifr-bonn.mpg.de/mitteilungen/2024/10