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Dr. Graziana Gatto

Dr. Graziana Gatto hat am 1. November 2023 die W2-Professur für Neurobiologie der Motorischen Kontrolle im Tenure Track-Verfahren angetreten.

Graziana Gatto, Jahrgang 1984, studierte von 2003 bis 2008 Gesundheitswissenschaften an der Universität in Neapel, wo sie mit dem Master abschloss. Von 2008 bis 2013 arbeitete sie als PhD-Studentin am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Planegg-Martinsried bei München, wo sie auch promovierte. In ihrer Doktorarbeit beschäftigte sich Graziana Gatto mit molekularbiologischen, genetischen und anatomischen Fähigkeiten zur Identifizierung ausgewählter Populationen von Nervenzellen der Wirbelsäule und deren Zielgeweben. Nach einem weiteren Jahr als Postdoc am MPI wechselte sie in die Vereinigten Staaten ans Salk Institute for Biological Studies in La Jolla.

Die Professur ist der Klinik und Poliklinik für Neurologie zugeordnet, wo Graziana Gatto bereits seit Anfang 2021 im Sonderforschungsbereich 1451 „Schlüsselmechanismen normaler und krankheitsbedingter gestörter motorischer Kontrolle“ als Nachwuchsgruppenleiterin arbeitet. Der seit 2021 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Sonderforschungsbereich untersucht die Mechanismen motorischer Kontrolle auf allen kritischen Ebenen, von Genen und Molekülen bis hin zu groß angelegten Netzwerken unter Einbeziehung unterschiedlicher Spezies (Fliege, Maus, Mensch) und Pathologien (z.B. Schlaganfall, Morbus Parkinson).

Gatto arbeitet, aufbauend auf ihrer Zeit als Postdoc am Salk Institute in Kalifornien, an der Entwicklung innovativer Verhaltensuntersuchungen und genetischer Werkzeuge zur Untersuchung der Prinzipien der motorischen Kontrolle bei verschiedenen Spezies. Diese werden eingesetzt, um die Rollen einzelner Neuronentypen bei der sensorischen Wahrnehmung und der motorischen Ausführung von natürlichen und pathologischen Verhaltensweisen genauer zu charakterisieren. Das Verständnis ist entscheidend, um neue Therapieansätze beispielweise der motorischen und sensorischen Erholung bei Patient*innen mit neurodegenerativen Erkrankungen oder Rückenmarksverletzungen zu finden.