Am 04. April 2024 wurde das neue Fred Young Submillimeter Teleskop (FYST) in Xanten am Niederrhein präsentiert. Begleitet von Vorträgen zu den wissenschaftlichen und technischen Hintergründen konnten sich die Teilnehmer*innen bei einer Bewegungsdemonstration und in Führungen einen Eindruck von dem neuartigen Teleskopdesign machen. Das FYST ist ein hochmodernes Teleskop, dessen Spiegeldurchmesser allein sechs Metern misst. Damit ist es für den Betrieb im Submillimeter- bis Millimeter-Wellenlängenbereich ausgelegt. Es wird Einblicke in die Geburt der ersten Sterne nach dem Urknall sowie in die Entstehung von Sternen und Galaxien gewähren.
„Das neuartige optische Design wird Aufnahmen mit hohem Durchsatz und großem Sichtfeld liefern und so eine schnelle und effiziente Kartierung des kompletten Himmels der südlichen Hemisphäre ermöglichen. Wir versuchen nicht weniger, als die Entstehung und Entwicklung unseres Universums seit dem Urknall besser zu verstehen“, so Professor Dr. Dominik Riechers vom Institut für Astrophysik der Universität zu Köln. „Es ist schon etwas ganz Besonderes, dass sich Universitäten, wie hier die Unis Bonn und Köln, an der Bereitstellung einer so großen wissenschaftlichen Infrastruktur beteiligen können. Das ist nur durch eine langjährige Schwerpunktsetzung möglich. Wir danken allen Förderern und Konsortiumspartnern“, sagte Karsten Gerlof, Kanzler der Universität zu Köln. Zudem richteten unter anderem Professorin Dr. Stephanie Walch-Gassner (Präsidentin der Astronomischen Gesellschaft, Institut für Astrophysik der Universität zu Köln), Thomas Görtz (Bürgermeister der Stadt Xanten), Edeltraud Klabuhn (Bürgermeisterin der Stadt Duisburg) und Chapman Godbey (US-Generalkonsulat Düsseldorf) Grußworte an die Teilnehmer*innen.
Nach dem Event wird das FYST zunächst weiterentwickelt. Zum Jahresende wird es demontiert und in Einzelteilen nach Chile verschifft. Final wird es in 5.600 Metern Höhe auf dem Berg Cerro Chajnantor in der chilenischen Atacama-Wüste stehen und das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) überblicken. Die Beobachtungen des Weitwinkel-Teleskops im Submillimeter-Strahlungsbereich werden durch Wasserdampf in der Erdatmosphäre leicht verzerrt und das Signal stark abgeschwächt. Daher wird ein hoher und trockener Standort benötigt.
Partner im Projekt sind die Cornell University (USA), ein deutsches Konsortium bestehend aus der Universität zu Köln, der Universität Bonn und dem Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching sowie ein kanadisches Konsortium mehrerer Universitäten. Entworfen wurde das Teleskop von Vertex Antennentechnik in Duisburg. Montiert wurde das FYST in Xanten auf dem Gelände der Wessel GmbH. Benannt wurde es nach Fred Young, der das Projekt über viele Jahre begleitet und großzügig finanziell unterstützt hat.