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Uni Köln in der Welt

Das New Yorker Verbindungsbüro feiert sein zehnjähriges Jubiläum

Vor Ort für die Uni Köln werben, Kölner Forschung in Nordamerika sichtbar machen. Mit diesem Grundgedanken gründete die Universität 2011 ein Verbindungsbüro in New York. Im Jubiläumsjahr organisiert das Büro Festvorträge, wissenschaftliche Gespräche und Events, die nicht nur für das wissenschaftliche Fachpublikum interessant sind.

Das Nordamerika-Büro der Universität hat zum Anlass seines zehnjährigen Bestehens ein vielseitiges Programm aufgelegt, das mit virtuellen Formaten auch unter Pandemiebedingungen Wissenschaft von ihrer spannendsten Seite zeigt. Am 25. Februar starteten bereits die »Transatlantic Tandem Talks«, eine Reihe von öffentlichen virtuellen Gesprächen, bei denen Kölner Forschende sich mit Kolleginnen und Kollegen auf der anderen Seite des Atlantiks austauschen und ihre gemeinsame Forschung vorstellen. Den Auftakt bildeten die Amerikanistin Dr. Silke Hackenesch von der Universität zu Köln und Dr. Tiffany Florvil von der University of New Mexico zum Thema »Society in Transition: A Transatlantic Conversation on Black Lives Matter«. In weiteren transatlantischen Gesprächen der Reihe werden zum Beispiel Pflanzenwissenschaften, Alternsforschung oder internationale Strafjustiz und die USA zu Zeiten der Biden-Administration thematisiert.

Am 6. Mai veranstaltet das Nordamerika- Büro in Kooperation mit dem Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) New York und den Universitäten Freiburg und Heidelberg zudem das virtuelle Abschluss- Panel der »Sustainable Megacities« Reihe. Von der Universität zu Köln sind die Geographieprofessorin Dr. Frauke Kraas und PD Dr. Carsten Butsch vertreten, die mit Kolleginnen und Kollegen aus Freiburg und Heidelberg über die Zukunft von Megastädten diskutieren werden. Der Einfluss der COVID- 19-Pandemie auch auf Megastädte weltweit ist enorm, da sie viele von ihnen besonders hart trifft und zu einem Wegzug aus den urbanen Zentren führt.

Im Herbst werden die Neuro- und Ingenieurwissenschaften im Fokus stehen mit einem Event des internationalen Forschungsprojekts »C3CNS: Communication, Coordination and Control in Neuromechanical Systems«, das im Rahmen des von der U.S. National Science Foundation (NSF) zusammen mit Fördereinrichtungen aus Kanada (CIHR, FRQC), Großbritannien (MRC) und Deutschland (Deutsche Forschungsgemeinschaft) getragenen Programms »Next Generation Networks for Neuroscience (NeuroNex) « als eines von nur vier Projekten gefördert wird. Darin untersuchen die Professoren Ansgar Büschges und Kei Ito von der Kölner Zoologie zusammen mit Kollegen und Kolleginnen aus Bonn, Jena und Würzburg sowie England, Canada und den USA in Koordination durch Professor Roger Quinn, CASE Cleveland, bei verschiedenen Tiergruppen in enger Kooperation zwischen Theoretikern und Ingenieuren Mechanismen der Bewegungskontrolle. Die Ergebnisse des Konsortiums werden zur Entwicklung leistungsfähigerer Kontrollarchitekturen für Roboter beitragen. Bei dem Event in New York werden Quinn und Büschges die Fragestellungen des Konsortiums vorstellen und die Relevanz interdisziplinärer Forschungsprojekte für Fortschritte im Feld der Robotik darstellen.

Der Höhepunkt des Jubiläumsprogramms ist für den 11.11.2021 geplant – ein bedeutsames Datum für alle Kölnerinnen und Kölner. Bei einer Veranstaltung mit Rektor Professor Dr. Axel Freimuth und Mitgliedern des Exzellenzclusters ML4Q (Materie und Licht für Quanteninformation) in New York – soweit es die pandemiebedingte Situation zulässt – werden die Teilnehmenden über die Entwicklung der physikalischen und technologischen Grundlagen zukünftiger Quantencomputer und Quantennetzwerke diskutieren.

Eine Plattform für Spitzenforschung – und vieles mehr

Das New Yorker Verbindungsbüro ist eins von insgesamt drei Verbindungsbüros der Universität. Weitere Standorte befinden sich in Beijing und Neu Delhi. Es dient nicht nur als Forum für wissenschaftlichen Austausch und Vernetzung, sondern auch als erste Kontaktstelle für alle in Nordamerika, die an der Universität zu Köln interessiert sind, darunter Schüler und ihre Familien ebenso wie Studierende und Forschende. Das bereichert die Internationalisierung vor Ort in Köln, denn es bringt Expertise aus und über Nordamerika in die Domstadt.

Das Team um Leiterin Dr. Eva Bosbach betreut ferner wissenschaftliche und politische Delegationen aus Deutschland, den USA und Kanada, und pflegt die Beziehungen zu nordamerikanischen Partneruniversitäten und weiteren Partnern in einem umfassenden Netzwerk. Kölner Studierende der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät schätzen zudem die WiSo@NYC Summer School. Kölner Alumni in den USA und Kanada haben mit dem Verbindungsbüro eine Schnittstelle in Nordamerika, die die Verbindung zur Alma Mater erleichtert und durch eine Fülle an Veranstaltungen mit Leben füllt. Nicht zuletzt unterstützt das New Yorker Büro die Internationalisierung der Kölner Lehramtsausbildung durch den Aufbau eines Netzwerks von Schulen und Hochschulen in den USA und Kanada, die Kölner Studierende für ein Praktikum aufnehmen können.

»Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Arbeit des Büros ist die enge Anbindung an die Universität«, sagt Dr. Eva Bosbach. »Die Kolleginnen der drei Auslandsbüros in China, Indien und Nordamerika arbeiten jeweils eng mit einer landeskulturell erfahrenen Kollegin in Köln zusammen.« An der Universität ist Christiane Biehl als Leiterin der Abteilung Internationale Mobilität und stellvertretende Leiterin des International Office für das Nordamerika-Büro zuständig. Sie koordiniert außerdem alle Universitätskooperationen mit Partnern in Europa, Nordamerika und Australien. »Das Büro in New York bietet eine hervorragende Basis, um die Universität zu Köln als Ganzes und die Forschungsprojekte ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor Ort öffentlichkeitswirksam zu präsentieren «, sagt Biehl. »Die damit verbundenen Multiplikationseffekte sind strategisch von Bedeutung und tragen deutlich zur Sichtbarkeit der Universität in Nordamerika bei. Diese Aktivitäten möchten wir gemeinsam in den nächsten Jahren fortführen und ausbauen.«
 


Dr. Eva Bosbach leitet das Nordamerika-Büro der Universität zu Köln in New York. Die gebürtige Tschechin hatte die Universität zuerst als Prager Austauschstudentin kennengelernt, später hier auch promoviert und unterrichtet. Nach einer beruflichen Station bei der Hochschulrektorenkonferenz in Bonn kehrte sie 2017 an die Universität zu Köln zurück – diesmal als Leiterin der Außenstelle in New York.