zum Inhalt springen

Münzschenkung der Superlative

Das Institut für Altertumskunde erhält 3.500 antike Münzen

Das Institut für Altertumskunde hat eine bedeutende Münzschenkung erhalten: 3.500 neue Exemplare aus der Münzsammlung von Gunther Schodlok ergänzen nun den Bestand. Die Kölner Wissenschaftler sprechen von einem epochalen Einschnitt für Forschung und Lehre der Numismatik in Köln.

Von Robert Hahn

Gregor Staab ist hoch erfreut. Der Kustos der Münzsammlung des Instituts für Altertumskunde weiß, wie bedeutend die antiken Münzen für die schon bestehende Sammlung sind: »Die gewaltige wissenschaftliche Bedeutung der Münzsammlung Schodlok liegt nicht nur in der schieren Menge seltener und wertvoller Münzen; ihre thematische Ausrichtung fügt sich auch nahtlos in den bisherigen Zuschnitt der Münzsammlung ein und bereichert sie um wichtige Elemente. « 3.500 Münzen wurden dem Institut Ende Mai übergeben. Damit hat sich die Zahl der Münzen aus dem ptolemäischen und römischen Ägypten in seinem Bestand verdoppelt. »Der nunmehr fast 7.000 Münzen umfassende Teilbestand kaiserzeitlicher Münzen aus Alexandria erhebt die Kölner Sammlung unter die bedeutendsten Einrichtungen für die Erforschung der Geldgeschichte Ägyptens«, sagt Staab.

Das sieht auch Professor Dr. Jürgen Hammerstaedt so. Der Lehrstuhlinhaber für Klassische Philologie und Papyrologie am Institut für Altertumskunde weiß um die wissenschaftliche Bedeutung und die Möglichkeiten, die sich nun eröffnen: »Die private Schenkung der großartigen Münzsammlung ist eine äußerst glückliche Fügung und bedeutet für die feine Kollektion der Universität einen geradezu epochalen Einschnitt. Sie eröffnet der Münzkunde, oder Numismatik, in Köln ganz neue Chancen und Herausforderungen in Forschung und Lehre, denen sich das Institut für Altertumskunde voller Dankbarkeit stellen wird.«

Dr. Angelo Geissen, ehemaliger Kustos der Sammlung und langjähriger Wegbegleiter von Gunther Schodlok, ergänzt: »Gunther Schodlok hat gezielt versucht, die Lücken in unserer Sammlung durch Erwerbungen aufzufüllen. Wir haben dadurch etwa 90 Prozent dessen, was vermutlich von der alexandrinischen Münze ausgegeben wurde. Das ist phänomenal.«

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können die vieldiskutierten Nahtstellen zwischen den verschiedenen Phasen nun anhand so mancher Raritäten unter die Lupe nehmen. All dies bietet neue Perspektiven für die numismatische Forschung in Köln und ist zugleich ein großer Gewinn für die akademische Lehre am Institut für Altertumskunde. Dort bildet die antike Münzkunde zusammen mit Papyrologie und Epigraphik das Profil eines Masterstudiengangs, der eine zumindest in Deutschland einzigartige Ausbildung im Umgang mit originalen antiken Schriftzeugnissen ermöglicht