Nein, es handelt sich nicht um Kindernamen: ANA steht für den Anarchismus und BELA für das Schöne und Exotische. Tita Gaehme und Rolf Henke, die sich in den 1960ern in der Unimensa kennenlernten, gründeten im studentischen Untergrund das Kölnische Volksblatt ANA & BELA.
Auf dem Bild präsentiert USB-Direktor Dr. Hubertus Neuhausen mit dem Stadthistoriker Dr. Martin Stankowski im Herbst 2019 den Nachdruck in der Buchhandlung Walther König in der Ehrenstraße. Mit dabei sind auch Professor Dr. Jürgen Wilhelm von der Kölnischen Bibliotheksgesellschaft und ehemalige Mitstreiter des »Volksblatts«.
In dem selbstgedruckten Journal standen soziale und sozialpolitische Themen der Stadt Köln im Fokus: von der Psychiatrie und der Heimerziehung bis zu den zu hohen Preisen für die KVB und Wohnungsmieten. Die erste Ausgabe des Alternativmagazins – acht Seiten im DIN A3-Format mit einer Auflage von 3.000 Stück – erschien im November 1969. Für 30 Pfennig wurde sie unter anderem in der Schildergasse an den Mann oder die Frau gebracht. »ANA & BELA berichtet, was in den großen Zeitungen verschwiegen wird, von den Verhältnissen, in denen die meisten Menschen leben müssen«, heißt es in der redaktionellen Erklärung des Blatts.
Einige der sozialen Themen haben auch heute nicht an Aktualität eingebüßt, stellt man erschrocken fest, wenn man durch die händisch gestalteten Zeitungshefte blättert.
Der erste Nachdruck aller siebzehn je erschienenen Ausgaben von ANA & BELA ist die Jahresgabe 2019 der Kölnischen Bibliotheksgesellschaft, dem Förderverein der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln. Bibliotheksdirektor Dr. Hubertus Neuhausen unterstrich, dass die Universitäts- und Stadtbibliothek das kulturelle Erbe der Stadt Köln bewahre.
Die Jahresgabe wird begleitet von einem ausführlichen Kommentarband des Stadthistorikers und Kabarettisten Dr. Martin Stankowski, der neues Mitglied im USBFörderverein ist und der Bibliothek seine originalen Exemplare von ANA & BELA für den Nachdruck zur Verfügung gestellt hat.