In der Studie NRW80+ untersuchen Forscherinnen und Forscher des Cologne Center for Ethics, Rights, Economics and Social Sciences of Health (ceres) die Lebensqualität und das subjektive Wohlbefinden dieser Gruppe. Die Studie wird über drei Jahre vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Denn trotz des demographischen Wandels liegen selbst in der Alternsforschung noch erstaunlich wenige Informationen über die Lebenssituationen der Hochaltrigen vor. Die Ergebnisse sollen auch der Politik helfen, die Bedürfnisse dieser Bevölkerungsgruppe besser zu verstehen.
In 94 nordrhein-westfälischen Gemeinden wurden 8.040 zufällig ausgewählte Hochaltrige angesprochen. 23,4 Prozent erklärten sich zu einer Befragung bereit. Die Interviewerinnen und Interviewer führten in mehr als sechs Monaten 1.863 Gespräche. Diese hohe Zahl an Interviews war notwendig, um zu gewährleisten, dass von der Stichprobe gültige Rückschlüsse auf die Gesamtheit der Hochaltrigen in NRW gezogen werden können, die erhobenen Daten also repräsentativ sind.
Im Durchschnitt beantworteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer 384 Fragen zu ihrem körperlichen und geistigen Gesundheitszustand, ihrer Familien- und Wohnsituation, ihrem Freizeitverhalten oder ihrem Musikgeschmack. Auch existentielle Fragen und Belastungen wie die eigene Pflegebedürftigkeit, Konflikte mit Menschen in ihrem Umfeld oder der möglicherweise nahende Tod wurden in den durchschnittlich 1 Stunde und 24 Minuten dauernden Interviews thematisiert.
Insgesamt berichteten die Interviewten über Erfahrungen aus beeindruckenden 161.527,6 Jahren Lebenszeit. Derzeit werten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Daten aus.