Spitzenleistungen in Sport und Studium miteinander vereinen
Sportstiftung NRW
Private Förderer und Unternehmen machen die Vergabe der Deutschlandstipendien erst möglich. Was hat Sie bewogen, sich zu beteiligen?
Wir betrachten das Deutschlandstipendium als optimalen Förderbaustein in einer wegweisenden Karrierephase. Sportlich werden während der Studienzeit oft die Weichen gestellt, ob Sportler*innen internationales Spitzenniveau erklimmen. Parallel legt die Berufsausbildung den Grundstein für die Zeit nach dem Leistungssport. Beides ist sehr zeit- und kostenintensiv. Als Stipendienförderer haben wir die Möglichkeit, studierende Bundeskaderathleten aus NRW finanziell zu entlasten - was auch gleichbedeutend mit einem Zeitgewinn ist - und ihren ehrgeizigen und außergewöhnlichen Karriereweg zu unterstützen.
Ist das Deutschlandstipendium für Sie eher gesellschaftliches Engagement oder Recruiting-Instrument?
Zu unserem gesellschaftlichen Auftrag als Stiftung gehört, dass wir Talente und ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten fördern. Vieles davon, was im Leistungssport gelernt wird, ist für das Miteinander und den Fortschritt in unserem Land wertvoll. Nicht zuletzt als Wirtschaftsstandort. Wir - und mit uns alle kooperierenden Unternehmen unserer Community „Wirtschaft & Leistungssport“ - werben dafür, das Deutschlandstipendium und das Modell Zwillingskarriere auch als Recruiting-Instrument zu nutzen.
Sie fördern das Deutschlandstipendium seit mehreren Jahren. Ist es aus Ihrer Sicht wichtig, über einen längeren Zeitraum dabei zu bleiben?
Ja, grundsätzlich begleiten wir Athlet*innen kontinuierlich in jeder Phase ihrer sportlichen und beruflichen Karriere. Das Deutschlandstipendium ist in dieser Hinsicht ein finanzieller Halt und gibt Orientierung bei den Übergängen von Schule zu Studium sowie vom Studium in den Beruf.
Wie gehen Sie auf Ihre Stipendiatinnen und Stipendiaten zu? Welche Angebote machen Sie konkret?
Unser Stipendiat*innen können jederzeit unsere Angebote im Rahmen der Zwillingskarriere nutzen. Konkret heißt das, dass wir ihnen berufsrelevante Praxiserfahrung in Kooperation mit den Unternehmen unsere Community „Wirtschaft & Leistungssport“ vermitteln können. Dies tun wir unabhängig davon, ob ein/e Stipendiat*in bereits ein Unternehmen als Förderer hat. Das Spektrum an Möglichkeiten reicht vom Praktikum bis zur festen Beschäftigung.
Warum würden Sie anderen empfehlen, das Deutschlandstipendium zu fördern?
Junge Menschen, die sich erfolgreich um ein Deutschlandstipendium beworben haben, sind ungeschliffene Edelsteine – für unsere Gesellschaft aufgrund ihres vielfältigen Engagements, aber auch für die Wirtschaft. Speziell der Spagat Spitzenleistungen in Sport und Studium miteinander zu vereinen, lässt Persönlichkeiten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten und Talenten heranreifen.
Welchen Rat möchten Sie den Stipendiatinnen und Stipendiaten mit auf den Weg geben?
Pflegt jede frische Beziehung. Scheut euch nicht davor, Kontakte zu nutzen. Sowohl bei euren Unternehmensförderern, als auch bei der Sportstiftung NRW begegnet ihr Menschen, die ein offenes Ohr für eure Anliegen haben.
Was hat sich in Ihrem Arbeitsalltag durch die Corona-Pandemie verändert? Was waren und sind die größten Herausforderungen?
Nahezu sämtliche Begegnungen haben sich in den virtuellen Raum verlagert. Die Technik hat einerseits räumliche Distanzen schrumpfen lassen, unkompliziert und schnell Kontaktpunkte geschaffen, teils sogar in höherem Maße als zuvor. Andrerseits bremst das Abstandhalten die Entwicklung. Sportliche Wettkämpfe erfordern die Präsenz der Athlet*innen. Prozesse und Lernfortschritte im Studium, im Praktikum oder im Beruf sind ohne persönliche Interaktion jedoch verlangsamt. Es motiviert uns, dass wir an der Universität zu Köln 2020/21 deutlich mehr Spitzensport-Stipendiat*innen unterstützen können als im Vorjahr. Bei zwanzig Stipendien ist das Limit jedoch noch nicht erreicht.