skip to content

Summer School 2016 zum Thema "Soziale Ungleichheit und Interkulturelle Bildung"

1 / 2
  • Gruppenfoto der Summer School 2016 vor der Albertus Magnus Statue
  • Gruppenfoto der Summer School 2016, im Hintergrund der Kölner Dom

Auch in diesem Sommer freut sich die Universität zu Köln (UzK) über den Besuch von 30 internationalen Alumni, die im Rahmen der achten Summer School des Netzwerks KölnAlumni WELTWEIT an ihre ehemalige Alma Mater zurückkehren. Die ambitionierten Teilnehmer/innen, die verschiedenen Generationen angehören und zum Großteil berufstätig sind, kommen in diesem Jahr aus 25 Ländern und sind Vertreter/innen verschiedenster Fachrichtungen. Zusammen mit Forscher/innen der UzK sowie externen Gästen werden sie während der einwöchigen Sommerschule vom 25. bis 29. Juli das Thema „Soziale Ungleichheit und Interkulturelle Bildung“ aus einer interdisziplinären Perspektive diskutieren und dabei spannende Einblicke in Kölner Initiativen und Vereine erhalten.

Damit wollen wir einem wichtigen und fundamentalen gesellschaftlichen Anliegen nachkommen, das gleichzeitig einen fakultätsübergreifenden Lehr- und Forschungsschwerpunkt der UzK darstellt und auch im durch die Exzellenzinitiative geförderten Zukunftskonzept eine wichtige Rolle spielt. Das Thema der Summer School knüpft hier an das Kompetenzfeld V sowie an das Forschungsmagazin „Migration“ der UzK an. Dieses richtet seine Aktivitäten auf die Erschließung des Forschungsfeldes zwischen Ungleichheitsforschung, Migrationsforschung und Interkultureller Bildungsforschung. Angesichts der Überschneidung von Bildungs- und sozialen Ungleichheiten gewinnen vor allem interdisziplinäre Zugänge der Erziehungs- und Sozialwissenschaften an Bedeutung. Die ebenfalls international vergleichenden Studien des Kompetenzfeldes widmen sich dabei verschiedenen „Orten“ Interkultureller Bildung im schulischen, außerschulischen und tertiären Bereich sowie im Bereich der Erwachsenenbildung, um Mechanismen aufzuspüren, durch die in institutionellen Bildungskontexten Unterschiede zu Ungleichheiten „gemacht“ werden.

Soziale Ungleichheiten und Interkulturelle Bildung sind Themen von hoher wissenschaftlicher, bildungspolitischer und gesellschaftlicher Relevanz, die einen international wettbewerbsfähigen Forschungsschwerpunkte an der UzK bilden. Soziale Ungleichheiten hängen mit gesellschaftlichen (Macht-)Verhältnissen, Strukturen und Praktiken zusammen und werden auch im Kontext von Bildungsinstitutionen (re-)produziert. Zugleich gilt der Abbau sozialer Ungleichheiten und ungleicher Bildungschancen – in Deutschland, aber auch insbesondere in anderen Regionen der Welt – als zentrales gesellschaftliches und bildungspolitisches Ziel. Wie aber hängt die Entstehung und Reproduktion sozialer Ungleichheiten – entlang der Differenzlinien sozioökonomischer Hintergrund, ethnische Zugehörigkeit, Sprache(n), Religionen, Geschlecht/Gender, ability/disability, Alter etc. – mit Strukturen, Diskursen und Praktiken der schulischen und außerschulischen Bildung zusammen? Und wie begegnen Akteure der Bildung den relevanten Herausforderungen im Kontext von Diversität und dem Anspruch von Chancen- und Bildungsgerechtigkeit? Vor dem Hintergrund dieser Fragestellungen können auch Ergebnisse der Summer School aus dem Jahr 2015 zum Thema „Gender und Diversität“ fruchtbar gemacht werden. Zwar können wir somit an Inhalte aus 2015 anknüpfen, das Thema bietet jedoch ein enormes Potential, um sich diesen Fragestellungen aus der Perspektive der Religions-, Migrations- und Bildungsforschung zu nähern. Ziel ist es, im Rahmen einer interdisziplinären Fortbildung durch aktuelle und exzellente Lehr- und Forschungsschwerpunkte der verschiedenen Fakultäten eine möglichst umfangreiche Wissensvermittlung zu gewährleisten. Es werden jedoch auch externe Institutionen und Initiativen in diesen Dialog und den Prozess der Kompetenzbildung eingebunden. So werden unter der Leitung von Prof. Friedrichs in diesem Jahr Exkursionen durch Kölner „Veedel“ stattfinden, in deren Rahmen die Teilnehmer/innen sich u.a. mit Kinderarmut in Köln Kalk und der zunehmenden Gentrifizierung in Köln Deutz/Mülheim, auseinandersetzen werden. Dabei begleiten uns Vertreter/innen des Kindernöte e.V., des Kalker Kindermittagstisch e.V., des LVR-Landesjugendamts NRW, des Amts für Stadtentwicklung Köln und andere Akteure, deren Expertise die Sommerschule mit Erfahrungen aus der Praxis zusätzlich zur Forschungsperspektive bereichert.

Besonders wichtig wird jedoch auch der Austausch untereinander sowie mit anderen Sommerschüler/innen sein. In diesem Jahr werden am 25. Juli gleich zwei Summer Schools unter dem Dach der Marke Cologne Summer Schools eröffnet, denn auch die dreiwöchige „Cologne Summer School on Multidisciplinary Ageing Research“ startet in der letzten Juliwoche. So wird es nicht nur im Rahmen der gemeinsamen Eröffnungsfeier Möglichkeiten geben, um mit anderen internationalen Studierenden und Vertreter/innen der UzK ins Gespräch zu kommen; auch wird ein gemeinsamer Abend organisiert – das sogenannte „International Dinner“ – zu dem alle anreisenden Teilnehmer/innen Spezialitäten aus ihrem Heimatland mitbringen und Kölner Bürger, allesamt Mitglieder des Seniorennetzwerks Köln Nord/Süd, Kölsche Speisen beisteuern. Die thematischen Verflechtungen zwischen Alternsforschung und einem voranschreitenden demographischen Wandel sowie den Chancen & Herausforderungen einer gelingenden Integrationskultur in Zeiten der Flüchtlingskrise sollen so mit Leben gefüllt werden.

Außerdem wird ebenfalls die Lebenswelt der Alumni in das Programm der Sommerschule einfließen, denn einige Teilnehmer/innen werden zum Einstieg in die Woche über soziale Ungleichheiten in ihren Heimatländern berichten. Ein Ehemaliger aus den USA wird dabei auf die aktuellen politischen Auseinandersetzungen im Land sowie die sich zuspitzenden sozialen Konflikte eingehen.

Die internationalen Alumni sollen im Zuge der Sommerschule ihre an der UzK verwurzelten Forschungsinteressen vertiefen und mit „ihrer“ Stadt Köln in Interaktion treten. Dabei erweitern sie ihre Kompetenzen, um Probleme sozialer Ungleichheit zu erkennen, kritisch zu reflektieren und Ansätze zu liefern, um diese lösen zu können. Ebenso werden die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Agieren im interkulturellen Kontext eine wesentliche Rolle spielen; ein interkulturelles Training von Victoria Busch, Koordinatorin der Cologne Summer Schools, rundet das Programm dahingehend ab. Die berufsbezogene Fortbildung unterstützt alle Teilnehmer/innen dabei, sich in ihrer Gesellschaft und einer globalisierten Arbeitswelt für ein gelingendes Miteinander einzusetzen und soziale Undurchlässigkeit abzubauen – Werte, die ohnehin in der multikulturellen Stadt Köln gelebt werden und durch die internationalen Alumni der UzK, die als Multiplikator/innen und Botschafter/innen in der Welt unterwegs sind, ein Echo finden. Wir freuen uns auf eine spannende Woche und einen bereichernden Austausch unter allen Beteiligten!