Q³UzK
Entstehung des Systems Q³UzK
Auf dem Weg zu einem umfassenden QM-System für Studium, Lehre und Lernen konnte die UzK auf etablierte Prozesse und Strukturen zurückgreifen. Zwischen 2013 und 2015 hat sie mit der Modellakkreditierung erste Weichen für ein fakultätsübergreifendes Qualitätsmanagement gestellt. Die Modellakkreditierung war das unmittelbare Ergebnis der Umstellung auf die Bachelor- und Masterstruktur und der erfolgreiche Versuch einer Stunde Null – das Vorziehen und Verschieben aller Reakkreditierungen auf einen gemeinsamen Punkt, um fakultätsübergreifend gleichsinnige Strukturmerkmale zu etablieren. Das Modell „Studieren in Köln“ bildet die Grundlage für die Studiengangskonzepte und -strukturen an der UzK und ist eine Vorstufe des heutigen Systems Q³UzK.
Am 5. November 2019 wurde die Beantragung der Systemakkreditierung angestoßen. Seit 2020 haben sich die Akteur*innen der UzK in der Arena Qualitätsentwicklung und Systemakkreditierung dem Entwurf des QM-Systems der UzK für den Bereich Studium, Lehre und Lernen gewidmet. Dabei ist es gelungen, die Grundpfeiler des Systems, die Qualitätskriterien Lehre und Studium sowie die Prozesse, Strukturen und relevante Akteur*innenfunktionen zu definieren und diese in der Pilotphase zu erproben. Auf diese Weise konnte bereits ein Verständnis für und eine Kultur von Qualität in Studium, Lehre und Lernen etabliert werden. Das Ergebnis ist das hier dargestellte System Q³UzK, welches auch das Wie der Gestaltung dieser Prozesse und Strukturen umfasst.
Prinzipien
Q³UzK ist ein zentrales Instrument zur Umsetzung der Vision und Ziele der UzK. Das System Q³UzK zielt langfristig auf eine wirksame, ganzheitliche und nachhaltige Qualitätsentwicklung im Bereich Lehre und Studium. Als lernendes System führt es zentrale und dezentrale Qualitätsprozesse dynamisch zusammen und/oder entwickelt diese in geschlossenen Regelkreisen neu. Es lernt auch von den Qualitätselementen in Forschung und Transfer. Ziel ist es, auf diese Weise langfristig einen Erkenntniszugewinn zu wichtigen Qualitätsaspekten zu erlangen und geeignete Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung zu erzeugen. Die Qualitätsziele und Qualitätskriterien Lehre und Studium auf Basis des Leitbilds bilden die Grundlage. Sie werden ständig weiterentwickelt, ebenso wie die Qualitätskultur.
Folgende ambitionierte Prinzipien kennzeichnen das System Q³UzK und dessen Funktionsfähigkeit, wahren dieses und entwickeln es fort. Diese Prinzipien stehen Pate, in der gelebten Praxis die Qualitätsentwicklung, die ständige Verbesserung des Systems, die Qualitätskultur sowie die Qualität von Studium, Lehre und Lernen voranzubringen und Nachhaltigkeit in einem umfassenden Sinne zu erreichen.
1. Prinzip der Freiheit von Forschung und Lehre
Diesem Bekenntnis verpflichten sich alle Mitglieder der UzK sowie (externe) Kooperations- und Innovationspartner*innen. Das Prinzip garantiert individuelle Autonomie sowie eine angemessene institutionelle Eigenständigkeit der UzK. So leistet sie mit ihren umfassenden lokalen, nationalen und globalen Kooperationen entschieden sowie evidenzbasiert ihren Beitrag in Forschung und Lehre für eine nachhaltige Zukunft. Außerdem wird die nächste Generation mit dem Wissen, den Fähigkeiten, den Kompetenzen und einer forschungsbasierten Haltung befähigt und gebildet, eine friedvolle, demokratische und nachhaltige Zukunft verantwortungsvoll zu gestalten.
2. Prinzip der Wissenschafts- und Forschungsbasierung
Die ethisch und nach den Regeln guter wissenschaftlicher Praxis motivierte Forschung und Lehre sind ein ebenso entscheidender Wert für die verantwortungsvolle, die Neugierde fördernde Wirkmächtigkeit eines QM-Systems. Die Weiterentwicklung von Q³UzK ist daher ebenso wissenschafts- wie forschungsbasiert und wird unter anderem durch Begleitforschung unterstützt und (meta-)evaluiert.
3. Prinzip der kontinuierlichen und nachhaltigen Erneuerung und Orientierung
Die Qualität in Studium, Lehre und Lernen ist, wie Forschung, Lehre und Lernen selbst, ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess, der mit wissenschaftlich-strategischen Komponenten interagiert. Neben der punktuellen Analyse von Qualitätsprozessen und -merkmalen spielt dabei vor allem auch die dynamische Entwicklung eine entscheidende Rolle. Ein gemeinsames und voneinander Lernen der Mitglieder der Universität sowie eine zukunftsfähige und vorausschauende Entwicklung des Systems sind damit Ausdruck der kontinuierlichen und nachhaltigen Qualitätsverbesserung und deren Forschungsbasierung.
4. Prinzip von Information, Kommunikation und Transparenz
Zur Umsetzung und Weiterentwicklung der Qualitätsprozesse und zur Unterstützung und Förderung einer Qualitätskultur sind die umfassende, regelmäßige und transparente Kommunikation und Information eine unabdingbare Voraussetzung. Dies geschieht in vielfältigen, barrierearmen und eigens dafür konzipierten Kommunikations-, Informations- und Austauschformaten auf zentral-dezentraler Ebene. Nur im offenen Diskurs können sich alle Mitglieder der UzK verantwortlich und engagiert in die Qualitätsprozesse einbringen. Die gemeinsame Verständigung über Qualitätsziele Lehre und Studium, Qualitätskriterien Lehre und Studium, Strukturen, Instrumente, Prozesse sowie Rollen und Funktionen im System sind für ein gemeinsames Qualitätsverständnis und die Qualitätskultur unerlässlich. Ergebnisse sollen transparent kommuniziert werden; Zahlen, Daten und Fakten der Qualitätsprozesse in Lehre und Studium sollen den Akteur*innen digital, innovativ, wissenschaftsbasiert und zugänglich aufbereitet und kontextualisiert zur Verfügung gestellt werden.
5. Prinzip von Ko-Kreation, Beteiligung und Verantwortung
Grundlage für die Identifikation mit dem System und dessen Umsetzung sowie für eine lebendige Qualitätskultur ist die Einbindung aller Mitglieder und Statusgruppen der UzK sowie der verschiedenen Gremien entsprechend ihrer Zuständigkeiten. Nur durch die Partizipation dieser Akteur*innen kann das System weiterentwickelt werden. Dies bedingt auch die Übernahme von Verantwortung für spezifische Aufgaben auf zentraler und dezentraler Ebene. Dazu werden spezielle ko-kreative Strukturen und Formate der Kooperation zentral, dezentral und auch mit externen Akteur*innen geschaffen.
6. Prinzip von Diskurs, Dialogorientierung und Resonanz zwischen Fächerkulturen und Akteur*innen
Q³UzK stellt den Raum für den respektvollen, dialogbasierten Austausch auf Augenhöhe sowie für die konstruktiv-kritische disziplinäre und interdisziplinäre Reflexion des Individuums und der Gruppe bereit. Dies schließt die unterschiedlichen Statusgruppen und Fächerkulturen sowie die Sicherung der Balance zwischen zentraler Vision, Mission und Zielen der Expert*innenorganisation und Wissenseinrichtung UzK und dezentralen Forschungs- und Lehr-Lernprofilen sowie den Strukturen der Fächer, Fakultäten, zentralen Einrichtungen und Forschungseinrichtungen ein. Resonanzräume bieten ebenfalls externe Critical Friends spezifische dialogorientierte Formate oder z. B. die Einbeziehung von Benchmarkinganalysen. Diversität und die Perspektiven der kritischen Masse an Akteur*innen der UzK sowie auch der Kooperationspartner*innen werden dabei als Innovationsinkubator verstanden. Dies meint auch, dass das Konzept von Qualität sowohl quantitativ als auch qualitativ im Kontext der Fächer und Disziplinen, der Forschungs- und Lehr-Lernprofile und -pfade, von Ausstattungen sowie nationale und globale wissenschaftliche Maßstäbe definiert, abgeleitet, fortentwickelt und justiert wird. Qualitätsentwicklung ist somit resonantes Monitoring im Kontext und im Diskurs.
7. Prinzip der Chancengerechtigkeit, Diversität und Inklusion
Die Chancengerechtigkeit, z. B. in der Gleichstellung der Geschlechter, die verschiedenen Diversitätsdimensionen und die Inklusion werden auf allen Ebenen des Systems und in den Prozessen der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung von Lehre und Studium realisiert und gewahrt.
8. Prinzip der Sicherung des lösungsorientierten und zielorientierten Monitorings und des Ermöglichens
Q³UzK stellt die Akteur*innen und die Fächer- und Fakultätskulturen in den Mittelpunkt und vermeidet bürokratische und zentralistische Kontrolle. Durch exzellenten Service auf allen Ebenen und durch eine klare Governance, transparente Prozesse, Strukturen und Funktionen sowie durch die zukünftige Bereitstellung von auskömmlichen Ressourcen auf allen Ebenen wird dieses Prinzip umgesetzt.
9. Prinzip der zeitgemäßen, nachhaltigen und menschenzentrierten Nutzung der digitalen Transformation
Q³UzK ist durch die kontinuierliche, moderne und zeitgemäße Digitalisierung und Optimierung von Workflows sowie die Bereitstellung und Nutzung von aussagekräftigen quantitativen und qualitativen Daten auf unterschiedlichen Akteur*innenebenen gekennzeichnet. Insbesondere die Nutzung von Methoden des maschinellen Lernens, künstlicher Intelligenz und der Learning Analytics erfolgt reflektiert, menschenzentriert und mit einem klaren Blick auf ethische Grundsätze.
10. Prinzip der Kooperation im globalen Kontext
Die UzK ist Mitglied zahlreicher Verbünde in Forschung und Lehre. Diese ermöglichen nicht nur einen wissenschafts- und forschungsbasierten Austausch zu Qualitätsprozessen und Qualitätsentwicklung in Lehre und Studium, sondern machen die UzK auch zu einer wichtigen Playerin in der internationalen Qualitätsentwicklung.
Qualität in Lehre und Studium richtet sich damit auf das kontinuierliche und zukunftsgerichtete Streben zur Erreichung der Qualitätskriterien Lehre und Studium und der Qualitätsziele Lehre und Studium sowie der Umsetzung der Prinzipien des Systems in der gelebten Praxis aus.