Online-Self-Assessments an der UzK
Mittels der Online-Self-Assessments (OSA) erhalten Studieninteressierte die Möglichkeit, ihre Interessen und Erwartungen in Bezug auf einen bestimmten Studiengang der UzK mit dessen tatsächlichen Inhalten und Anforderungen interaktiv abzugleichen. Das primäre Ziel dieses Angebots ist, den Studieninteressierten niederschwellig eine realistische Vorschau auf das Studieren an der UzK zu ermöglichen. Damit sollen sie in ihrer Selbstreflexion und Entscheidungsfindung bezüglich der Studienwahl unterstützt werden und für sich besser einschätzen können, ob sie für einen Studiengang geeignet sind. Die objektive Eignung einer Person für einen bestimmten Studiengang (im Sinne eines Studierfähigkeitstests, z. B. dem TMS) kann mit Hilfe unserer OSA nicht festgestellt werden.
Die OSA der UzK…
sind kostenfrei.
werden in ILIAS gehostet.
können von überall und zu jeder Zeit auf einem beliebigen Endgerät durchgeführt werden.
sind modular aufgebaut, sodass Bearbeitungspausen und die Speicherung von Zwischenergebnissen möglich ist.
beanspruchen im Schnitt ca. eine Stunde Bearbeitungszeit.
enthalten unmittelbare wertschätzende sowie informative Rückmeldungen als Antwort auf die bearbeiteten Fragen und Aufgaben.
legen ihren inhaltlichen Schwerpunkt auf die Informationsvermittlung und nicht die eignungsdiagnostische Passungsanalyse.
sind registrierungspflichtig.
umfassen ein Evaluationsmodul zur langfristigen Qualitätssicherung.
werden entweder freiwillig zur Studienorientierung oder verpflichtend zur Einschreibung für bestimmte Bachelorstudiengänge genutzt – unabhängig der erzielten Ergebnisse.
Wichtige Eckdaten zu OSA
Für welche Studiengänge der UzK existieren bereits OSA?
Das OSA-Angebot der UzK erstreckt sich über diverse grundständige Studiengänge und wird stetig ausgebaut. Den aktuellen Stand können Sie auf der OSA-Übersichtsseite der Zentralen Studienberatung einsehen. Hier ist auch immer die neueste Version der Einschreibungsordnung verlinkt, die im Anhang A Auskunft darüber gibt, für welche Studiengänge das entsprechende OSA-Teilnahmezertifikat verpflichtend zur Einschreibung vorgelegt werden muss. Zudem erhalten Sie hier Informationen, wie Sie sich in ILIAS registrieren/anmelden und auf das OSA-Angebot der UzK uneingeschränkt zugreifen können.
Wie sind die OSA der UzK aufgebaut?
Alle OSA der grundständigen Studiengänge folgen einem einheitlichen modularen Aufbau. Nach einigen allgemeinen Informationen sowie einer kurzen Begrüßung gelangen die Nutzer*innen auf die Übersichtsseite, auf der sie sechs Module in beliebiger Reihenfolge bearbeiten können. Vier der sechs Module (Erwartungen an das Studium, Persönliche Interessen, Situationen im Studienalltag, Fachspezifische Aufgaben) sind interaktiv gestaltet, während die zwei übrigen (Zukunftsperspektiven, Weiterführende Angebote) Informationsseiten darstellen. Nach der Bearbeitung aller sechs Module können die Nutzer*innen freiwillig an einer Evaluation des OSA teilnehmen und werden anschließend im Falle von einschreibeverpflichtenden OSA zum Teilnahmezertifikat weitergeleitet. Alle OSA enden mit einer kurzen Verabschiedung. Dieser grundlegende Aufbau aller OSA an der UzK ist schematisch hier dargestellt.
Wie werden die OSA entwickelt?
Die Inhalte der OSA werden unter Moderation von zwei Psycholog*innen des Teams Q³ von Projektgruppen entwickelt, die sich aus verschiedenen Stakeholdern des jeweiligen Faches/Studiengangs zusammensetzen und als Expert*innen ihren Studiengang repräsentieren. Bei der Zusammenstellung der Projektgruppen (ca. 6-12 Personen) wird auf ein möglichst ausgewogenes Verhältnis zwischen beteiligten Professor*innen, Mitarbeitenden des Mittelbaus sowie Studierenden geachtet, um die verschiedenen Perspektiven bestmöglich abbilden zu können. Sobald die Projektgruppe feststeht, startet der Entwicklungsprozess des OSA. Das Herzstück in diesem Prozess stellt der Anforderungsanalyse-Workshop dar. In diesem erarbeiten die Projektgruppenmitglieder (d. h. die Expert*innen für den Studiengang an der UzK) in mehreren Brainstormingphasen gemäß der erfahrungsgeleitet-intuitiven Methode von Schuler (2006) erste relevante Erwartungen, Interessen sowie (nicht) erfolgversprechende Verhaltensweisen für ihren Studiengang. Diese Inhalte bilden die zentrale Basis für die weitere inhaltliche Ausarbeitung der OSA. Die anschließende technische Entwicklung bzw. Umsetzung der OSA in ILIAS erfolgt UzK-intern durch Mitarbeitende des CompetenceCenter E-Learning (CCE). Die Dauer des Entwicklungsprozesses vom ersten Auftaktgespräch bis zur „Live-Schaltung“ des OSA hängt stark von den zeitlichen sowie personellen Kapazitäten des Faches ab und ist demnach sehr individuell. Insgesamt sollte auf Seiten des Faches mit einem Arbeits- bzw. Zeitaufwand (exklusive Workshop und Veranstaltungen) von ca. 20-30 Personenstunden für die Erstellung eines OSA gerechnet werden.
Wie wird die Qualität der OSA sichergestellt?
Durch die Orientierung an den Vorgaben der DIN 33430 (Norm zur berufsbezogenen Eignungsbeurteilung) wird bereits bei der OSA-Entwicklung auf Qualitätssicherung geachtet, indem eine systematische Anforderungsanalyse die inhaltliche Grundlage eines jeden OSA bildet (Stichwort: Anforderungsanalyse-Workshop). Zudem tragen mehrere Feedbackschleifen sowie gezielte Nutzer*innentestungen mit Personen der Zielgruppe (i. d. R. Schüler*innen) vor der „OSA-Live-Schaltung“ ebenfalls bereits initial zur Qualitätssicherung bei.
Nach der „OSA-Live-Schaltung“ werden die Rückmeldungen der Nutzer*innen aus dem Evaluationsmodul einmal jährlich (im Anschluss an die Einschreibephase im November/Dezember) ausgewertet und an die Fachvertreter*innen rückgemeldet. Mögliche inhaltliche sowie technische Änderungsbedarfe werden zeitnah umgesetzt, ebenso wie neue Entwicklungen von Fachseite, um die Inhalte der OSA fortlaufend aktuell und korrekt zu halten.
Welche weiteren Entwicklungen/Projekte stehen an?
Derzeit befindet sich ein umfassendes OSA-Konzept für das Lehramtstudium an der UzK in Entwicklung. Ein lehramtstypspezifisches OSA für das Grundschullehramt wurde bereits nahezu fertiggestellt und sukzessive sollen auch OSA für die weiteren vier Lehramtstypen, die an der UzK studiert werden können (d. h. Lehramt für Sonderpädagogische Förderung, Berufskolleg, Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschule sowie Gymnasien und Gesamtschulen), gemeinsam mit Vertreter*innen des Zentrums für Lehrer*innenbildung (ZfL) und den verschiedenen Fächern entwickelt werden.
Darüber hinaus soll auch zeitnah die Pilotierung von OSA für Masterstudiengänge an der UzK starten, da von verschiedenen Fakultäten ebenfalls ein Bedarf für den weiterführenden Studienbereich rückgemeldet wurde.
Neben diesen operativen Prozessen wird innerhalb des OSA-Teams auch das Thema der Wirksamkeit von OSA in den Blick genommen. Die Ergebnisse der Evaluationsmodule, die unmittelbar nach der Bearbeitung ausgefüllt werden, stellen ein starkes Argument für die Implementierung von OSA dar. Fokussiert man jedoch die längerfristige Wirksamkeit von OSA bedarf es einer aufwändigeren summativen Evaluation. Dass die Forschungslage auf diesem Gebiet derzeit noch unzureichend ist, wurde neben möglichen Ansätzen und Hürden der summativen Evaluation in einem Literaturbeitrag des OSA-Teams manifestiert, der im Sommer 2024 in der Zeitschrift Wirtschaftspsychologie erschienen ist. Mittels der großen Datenfülle und verschiedener quantitativer wie auch qualitativer Datenanalysen wird die theoretische Forschungsbasis empirisch fortgesetzt. Somit wird nicht nur ein wichtiger allgemeiner Beitrag zur Forschung auf diesem Gebiet geleistet, sondern auch die Argumentation gegenüber verschiedenen universitären Stakeholdern noch stärker wissenschaftlich untermauert.