Frau Berger, die DEG fördert Deutschlandstipendien und Sozial- und Behindertenstipendien an der Uni Köln. Warum?
Berger: Wir möchten Talente frühzeitig kennenlernen und für die DEG interessieren. Wir wollen darauf hinwirken, dass Absolventen uns als attraktiven Arbeitgeber wahrnehmen. Grundsätzlich geht es uns darum, Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Die Stipendiaten können sich intensiver auf das Studium konzentrieren und haben außerdem die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren oder außeruniversitäre Projekte voranzutreiben – beides halten wir für unterstützenswert. Als in Köln ansässiges Unternehmen möchten wir zudem die Region und ihre vielfältigen Talente stärken, da liegt die Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln nah.
Haben Sie für die Stipendien bestimmte Studienfächer ausgewählt? Haben Sie andere Vorgaben gemacht? Wenn ja, warum?
Berger: Ja, wir haben Fakultäten vorgegeben und Studiengänge gewählt, die gut zu uns als internationalem Entwicklungsfinanzierer passen. Schwerpunkte unserer Stipendiaten sind die wirtschafts- und sozialwissenschaftliche und die philosophische Fakultät. Neben der fachlichen Ausrichtung zählen für uns auch Motivation und Engagement der Stipendiaten. Und wir legen Wert darauf, junge Frauen und Männer in gleichem Maße zu unterstützen. Wir haben Interesse an einer nachhaltigen Förderung und begleiten unsere Stipendiaten, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, bis zum Abschluss ihres Studiums. Alles zusammen führt zu einem bunten, vielfältigen Mix, der auch einen spannenden Austausch durch unterschiedliche Sichtweisen ermöglicht.
Suchen Sie den persönlichen Kontakt zu den Stipendiaten?
Berger: Unbedingt. Wir lernen die Stipendiaten zum ersten Mal im Rahmen der Urkundenübergabe beim feierlichen »Get Together« persönlich kennen. Dann laden wir alle Stipendiaten noch einmal in die DEG ein. Bei dieser Gelegenheit stellen wir uns als Unternehmen vor und nutzen die Zeit für intensive Gespräche. Wichtig ist mir an diesem Tag auch, zu erfahren, welche Erwartungen die Stipendiaten an uns als Förderer haben. Hier gibt es häufig konkrete Vorstellungen, die ganz unterschiedlich sein können und die wir auch berücksichtigen: vom Praktikum bis zur Teilnahme an DEG Events. Manchmal melden sich auch ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten und berichten, wie sich ihr Leben weiterentwickelt hat – das freut mich immer ganz besonders.
Werden die Stipendiaten die Möglichkeit haben, bei der DEG ein Praktikum zu absolvieren?
Berger: Ja. Für die Stipendiaten gibt es zwei Möglichkeiten im Rahmen ihres Studiums bei uns zu arbeiten: Zum einen kann man uns und unsere Arbeit in Form eines Praktikums kennen lernen. Das Praktikum findet über einen festgelegten Zeitraum und in Vollzeit statt. Wer sich im Studium etwas dazu verdienen möchte, kann mit begrenzter Stundenzahl als Werkstudentin oder Werkstudent einsteigen. Für beide Varianten schreiben wir regelmäßig Stellen aus. Über unsere Karriereseite können sich Interessenten direkt bewerben oder die »Alert-Funktion« nutzen. Unsere Stipendiaten berücksichtigen wir bei gleicher Qualifikation vorrangig.
Sucht die DEG Nachwuchs in bestimmten Bereichen?
Berger: Für Absolventen bietet die DEG verschiedene Traineeprogramme an, mit der Spezialisierung internationale Finanzierung, Risiko / Controlling und IT. Innerhalb der 15monatigen Training-on-the-Job-Programme kann man verschiedene Unternehmensbereiche intensiv kennen lernen und dort mitarbeiten – man bekommt einen guten Einblick in die gesamte Organisation. Für das Traineeprogramm suchen wir Generalisten mit erster Berufserfahrung. Alternativ gibt es den Direkteinstieg auf eine konkrete freie Stelle.
Aus Ihrer Erfahrung als Personal-Expertin und mit Hinblick auf Ihren eigenen beruflichen Werdegang: Was möchten Sie den Stipendiaten persönlich mit auf den Weg geben?
Berger: Folgen Sie Ihren Interessen und Ihrer Intuition und … bleiben Sie neugierig!