Die erste konzertierte Aktion im Rahmen des umfassenden Restaurierungsprojektes, die Restaurierung des Bücherbestandes der Bibliothek Ferdinand Franz Wallrafs, befindet sich auf einem guten Weg und wird bis 2023 komplett abgeschlossen sein. Dafür werden 1,7 Millionen Euro eingeworben sein. Deshalb hat Peter Jungen auf Bitte von Hubertus Neuhausen, dem Direktor der Universitäts- und Stadtbibliothek, erneut die Initiative ergriffen, um auch die Fortführung des Projekts und damit die Restaurierung der gesamten Historischen Stadtbibliothek im Rahmen einer zweiten konzertierten Aktion zu ermöglichen. Zu diesem Zweck hat Peter Jungen erneut Gespräche mit der Bundesregierung, der Landesregierung NRW, mit Henriette Reker, der Oberbürgermeisterin von Köln, und Prof. Axel Freimuth, dem Rektor der Universität zu Köln, geführt. Im Rahmen dieser Bemühungen haben auch acht Kölner Bundestagsabgeordnete in einem gemeinsamen Brief an die Staatsministerin für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt, Claudia Roth, dafür geworben, das Projekt mit Mitteln aus dem Kulturhaushalt des Bundes zu fördern.

Bei der Historischen Stadtbibliothek und ihrem bedeutenden Teilbestand, der Bibliothek Ferdinand Franz Wallrafs, handelt es sich um eine Sammlung von historischen und kunsthistorisch bedeutenden Büchern, die ihren Ausgangspunkt aus der 1602 begründeten Ratsbibliothek genommen hat. Eine frühere jahrhundertelange unsachgemäße Lagerung in Klöstern, Stiften und Verwaltungsgebäuden sowie Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg haben zu einem schlechten Zustand der Bücher geführt, die sich im Eigentum der Stadt Köln befinden.

Die USB wird die Bücher restaurieren und so erhalten, dass sie an kommende Generationen weitergegeben werden können. Durch eine Digitalisierung der Bücher wird die Möglichkeit geschaffen, möglichst vielen Menschen den Zugang zu den Sammlungen zu gewährleisten. Auch dafür bietet die Restaurierung die Grundlage. So können die Bücher der Öffentlichkeit jederzeit und an jedem Ort für Studium, Lehre und Forschung an Universitäten, aber auch für den Unterricht an der Schule und die privaten Forschungsinteressen und Bildungsanliegen aller Bürger zugänglich gemacht werden. Die Zugänglichkeit ist so langfristig gesichert.

Dies wird von Prof. Axel Freimuth, dem Rektor der Universität zu Köln unterstrichen: „Die Historischen Buchbestände sind eine wichtige Quelle für die Forschung, und sie bereichern die Lehre unserer Universität. Daher bin ich dankbar für das aus einer privaten Initiative entstandene Restaurierungsprojekt und die anschließende Digitalisierung der Bestände. Ich freue mich, dass Bund und Land das Projekt unterstützen.“

Dr. Hubertus Neuhausen, Leiter der Universitäts- und Stadtbibliothek, sagt: „Ein so umfangreiches Projekt zur Erhaltung des kulturellen Erbes in Buchform ist wirklich außergewöhnlich, umso mehr als es aus einer privaten Initiative heraus entstanden ist. Ich bin allen Beteiligten, die dieses Projekt fördern, sehr dankbar. Den Umstand, dass Herr Ministerpräsident Wüst die Schirmherrschaft für die Projekte übernommen hat, erlebe ich als eine große Ermutigung und als echte Unterstützung.“

Die beiden Restaurierungsprojekte für die Historische Stadtbibliothek einschließlich der Wallraf-Bibliothek sind bekanntlich aus einer privaten Initiative von Peter Jungen entstanden und durch direkte Gespräche herbeigeführt worden. Sie werden im Rahmen von zwei „konzertierten Aktionen“ von Bund, Land, Stadt Köln, Universität und privaten Buchpatenschaften finanziell unterstützt. „Es braucht manchmal eben Persönlichkeiten, die etwas anstoßen“, sagte Isabel Pfeiffer-Poensgen, damalige Ministerin für Kultur und Wissenschaft in NRW laut Kölner Stadtanzeiger (08. März 2022) auf der Feier zum hundertsten Geburtstag der Universitäts- und Stadtbibliothek am 07. März.

Peter Jungen erläutert: „Als Kölner Bürger wollte ich nicht den Zustand hinnehmen, in den die wertvollen Bücher gekommen sind. Die bedeutenden Kultureinrichtungen in Köln – das gilt nicht zuletzt für die Historische Stadtbibliothek – sind durch das bürgerschaftliche Engagement der Kölner entstanden und gewachsen. An dieses bürgerliche Engagement knüpfen die beiden konzertierten Aktionen mit der Patenschaftaktion an. Umso mehr freue ich mich, dass Ministerpräsident Wüst die Schirmherrschaft gerade im Hinblick auf das bürgerliche Engagement übernimmt. Auch der Rektor der Universität schafft dankenswerterweise für dieses bürgerliche Engagement günstige Rahmenbedingungen.”

Zu diesem Zweck stellt Peter Jungen als Gründungsvorsitzender ein hochrangiges Kuratorium zusammen, dessen Aufgabe es ist, bei rheinischen Bürgerinnen und Bürgern um Unterstützung zu bitten: Über das Patenprogramm „Ganz Köln steckt noch immer voller Bücherschätze“ sollen möglichst viele Privatleute, Stiftungen und Firmen dazu bewegt werden, Patenschaften für selbstausgewählte Bände zu übernehmen, zu denen sie eine besondere Verbindung haben. So soll der Kreis derer, die sich aus einem bürgerlichen Engagement an der Restaurierung der Historischen Stadtbibliothek beteiligen, möglichst groß werden.
 

Inhaltlicher Kontakt:
Dr. Hubertus Neuhausen
Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
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