Die Universität zu Köln ist für weitere fünf Jahre Inhaber des Gütesiegels des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) für faire und transparente Berufungsverhandlungen, das sie seit dem 1. Februar 2014 führt. Bundesweit als zweite Universität hat sie damit das nach drei Jahren anstehende Re-Audit-Verfahren erfolgreich durchlaufen.
Die Universität zu Köln habe ihre Abläufe in Berufungsverhandlungen weiter verbessert, teilte der DHV mit. Im Vergleich zum Gütesiegel-Verfahren 2013/14 sei die Verfahrens-transparenz und die Informationspolitik im Zusammenhang mit Berufungsverhandlungen weiterentwickelt worden. Die “Stabsstelle Berufungen” leiste hervorragende Arbeit. Positiv sei, dass die Verhandlungsstrukturen durch eine klare Zuordnung zwischen Kanzler und Vizekanzlerin optimiert worden seien. Besonders zu würdigen sei, dass die Angebote des Referats Personalentwicklung Wissenschaft ausgebaut worden seien. Durch Einführungstage oder “Kennenlerngespräche” sowie “Coaching-Gutscheine” für den individuellen Beratungsbedarf würden die ohnehin hervorragenden Unterstützungsangebote für Neuberufene weiter aufgewertet.
Lediglich punktuell sieht der DHV noch Verbesserungsbedarf. An der Universität zu Köln werden bereits reguläre Berufungsverhandlungen mit Juniorprofessorinnen und –professoren durchgeführt, allerdings nur, wenn diese sogenannte Tenure-Track Stellen inne haben, d. h. Positionen, die nach einer positiven Evaluation in eine Lebenszeitprofessur umgewandelt werden. Allerdings ist der DHV der Meinung, dass diese Verhandlungen mit allen neu zu gewinnenden Juniorprofessorinnen und –professoren durchgeführt werden sollten, auch mit Juniorprofessorinnen und –professoren ohne Tenure-Track. Denn auch diese vertreten ihr Fach in Forschung und Lehre selbstständig. Erwägenswert sei zudem, den lobenswerten Neuansatz, Rufinhaberinnen und Rufinhabern der Besoldungsgruppe W3 ein “Kennenlernge-spräch” mit dem Rektor anzubieten, auf sämtliche dienstrechtlichen Professorinnen und Professoren auszuweiten.
„Das DHV-Gütesiegel unterstützt die Weiterentwicklung der Berufungskultur. Der mit ihm verbundene Beratungsprozess hat wertvolle Anstöße gegeben und Veränderungsprozesse initiiert“, erklärte der Rektor der Universität zu Köln, Professor Dr. Axel Freimuth.
Das Re-Audit-Verfahren basiert auf dem Gütesiegel-Verfahren, dessen wesentliche Grundlage ein gewichteter Fragebogen mit 42 Fragen ist, sowie zusätzlichen speziellen Re-Audit-Fragestellungen, die der DHV auf Grund seiner Beratungserfahrung in Berufungsverfahren entwickelt hat. Der DHV berät Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ca. 70 Prozent aller Berufungs- und Bleibeverhandlungen in Deutschland. Der Schwerpunkt in der Bewertung wurde auf Fairness, Wertschätzung, Transparenz und Verlässlichkeit in den Berufungs- und Bleibeverhandlungen gelegt. Stellungnahmen der begutachteten Universität flossen in die Bewertung ebenfalls ein. Hinzu kamen Interviews mit an die Universität zu Köln berufenen Professorinnen und Professoren zu ihren Erfahrungen im Berufungsverfahren sowie das Erfahrungswissen der DHV-Justitiare.
Neben der Universität zu Köln hat bislang die RWTH Aachen das Re-Audit-Verfahren für das DHV-Gütesiegel für faire und transparente Berufungsverhandlungen erfolgreich durch-laufen. Weitere Träger des DHV-Gütesiegels sind die TU Kaiserslautern, die FernUniversität in Hagen, die Universität Duisburg-Essen, die Universität Bremen, die Universität Siegen, die Universität der Bundeswehr München, die Universität Hannover und die Universität Hohenheim.
Weitere Informationen zum DHV-Gütesiegel gibt es unter: