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Neue Professor*innen

Dr. Urban Seifert

Dr. Urban Seifert ist zum 1. Januar 2025 zum W1-Professor für Theoretische Festköperphysik am Institut für Theoretische Physik ernannt worden. Seine Forschung befasst sich mit Quantenmaterie, also Zuständen der Materie, deren kollektive Eigenschaften direkt aus quantenmechanischen Effekten resultieren.

In der von Seifert geleiteten Emmy-Noether Arbeitsgruppe, die im November 2024 startete, liegt dabei ein Fokus auf neuen Möglichkeiten zur Realisierung von Quantenmaterie in Heterostrukturen atomar dünner Schichten. In diesen können bei Überlagerung zweier Schichten Moiré-Inferenzmuster entstehen, die quantenmechanische Wechselwirkungs-Effekte verstärken können. Weiterhin soll die dynamische Stabilisierung und Kontrolle solcher Zustände mithilfe von ultraschnellen Lichtpulsen modelliert werden. Die Arbeitsgruppe ist außerdem am Sonderforschungsbereich 1238 »Kontrolle und Dynamik von Quantenmaterialien« beteiligt.

Nach einem Bachelorstudium an der Technischen Universität Dortmund sowie einem Masterstudium in Theoretischer Physik und Angewandter Mathematik an der University of Cambridge (Vereinigtes Königreich) promovierte Urban Seifert an der Technischen Universität Dresden. Nach einem Aufenthalt an der École Normale supérieure de Lyon (Frankreich) forschte er seit 2021 als Postdoc am Kavli Institute for Theoretical Physics in Santa Barbara (USA), von wo aus er im Sommer 2024 nach Köln kam.

Dr. Kevin Schewior

Dr. Kevin Schewior ist seit dem 1. Februar 2025 W1-Professor mit Tenure Track für Algorithmentheorie. Hauptsächlich arbeitet Professor Schewior am Entwurf und der Analyse von Algorithmen für meist diskrete Optimierungsprobleme, unter anderem Schedulingprobleme. Hierbei beschäftigt er sich insbesondere mit dem Umgang mit (zum Beispiel stochastischer) Unsicherheit. Schewior hat außerdem zu (algorithmischer) Spieltheorie publiziert. Zudem ist er interessiert an Anwendungen in den Naturwissenschaften und hat Erfahrungen in der Kooperation mit Chemikern und Medizinern.

Für seine Forschung erhielt Kevin Schewior den Dissertationspreis der Gesellschaft für Operations Research (GOR) sowie Best beziehungsweise Distinguished Paper Awards auf der ACM Conference on Economics and Computation (EC) und auf der International Joint Conference on Artificial Intelligence (IJCAI).

Kevin Schewior studierte Informatik in Duisburg und Aachen. Er promovierte in kombinatorischer Optimierung (Mathematik) an der Technischen Universität Berlin. Nach verschiedenen Aufenthalten als Postdoktorand (insbesondere Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken, École Normale Supérieure in Paris und Universidad de Chile in Santiago) war er zuletzt Associate Professor an der University of Southern Denmark in Odense (Dänemark).

Professorin Dr. Alena Naiakshina

Professorin Dr. Alena Naiakshina ist seit Oktober 2024 Professorin für IT-Sicherheit an der Universität. Ihre Forschung konzentriert sich auf Developer-centered Security, Usable Security und Privacy sowie die Gestaltung von Sicherheitsstudien mit Softwareentwickler*innen. 

Ein zentraler Fokus ihrer Arbeit liegt auf der Frage, wie Softwareentwickler*innen besser in die Lage versetzt werden können, Sicherheitsmaßnahmen intuitiv und fehlerfrei in ihre Anwendungen zu integrieren. Naiakshinas Forschung zeigt, dass viele Entwickler*innen keine ausgewiesenen Sicherheitsexperten sind und auf benutzerfreundlichere Werkzeuge und Konzepte angewiesen sind. Mit ihrem Team untersucht sie unter anderem, wie Sicherheitsentscheidungen durch Standardvorgaben und automatisierte Hilfestellungen erleichtert werden können.

Neben klassischen Sicherheitsfragen befasst sich Naiakshinas Gruppe auch mit dem Einfluss Künstlicher Intelligenz auf die Softwareentwicklung. Wie verändern KI-gestützte Hilfsmittel die Art und Weise, wie Entwickler*innen Sicherheitsentscheidungen treffen? Welche neuen Herausforderungen entstehen daraus? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt ihrer aktuellen Forschung. Mit ihrer Arbeit möchte sie nicht nur Software sicherer machen, sondern auch mehr Frauen für technische Berufe begeistern. Sie setzt sich aktiv dafür ein, Berührungsängste mit dem Fach abzubauen und mehr Diversität in die Sicherheitsforschung zu bringen.

Ihre wissenschaftlichen Arbeiten wurden in führenden Fachzeitschriften veröffentlicht und auf renommierten Konferenzen präsentiert, darunter die IEEE Symposium on Security and Privacy (S&P) und das USENIX Security Symposium. Als anerkannte Expertin ist sie regelmäßig Mitglied im Programmkomitee dieser Konferenzen.

Naiakshina promovierte 2020 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und erhielt 2021 den renommierten John Karat Usable Privacy and Security Student Research Award für ihre herausragenden Beiträge zur Forschung. Vor ihrer Professur in Köln war sie von 2021 bis 2024 als Professorin für Developer-centered Security an der Ruhr-Universität Bochum tätig.

Professorin Dr. Eva Müller-Hill

Professorin Dr. Eva Müller-Hill ist zur W2-Professorin für Mathematikdidaktik am Institut für Mathematikdidaktik ernannt worden. Sie interessiert sich ergänzend zu den fachinhaltlichen auch für erkenntnistheoretische, semiotische, (kognitions)psychologische, bildungstheoretische und soziologische Aspekte der Genese und Anwendung mathematischen Denkens und Wissens, insbesondere in Lehr-Lern-Zusammenhängen in Schule und Hochschule. Forschungsschwerpunkte wie »Mathematisches Erklären« und »Forschendes mathematisches Arbeiten« sind in methodischer und inhaltlicher Hinsicht an den Schnittstellen von Mathematikdidaktik, Philosophie und Soziologie der Mathematik verortet.

Eva Müller-Hill engagiert sich in Forschung und Lehre besonders für Lehr-Lern-Labor-Arbeit, für interdisziplinäre Forschungsthemen, für die Bedeutung von Fachlichkeit und fachbezogener Reflexion bei der Professionalisierung von angehenden Mathematiklehrkräften, sowie für Schnittstellenarbeit etwa zwischen Fach und Fachdidaktik oder am Übergang zwischen Schule und Hochschule. 

Nach dem Studium der Mathematik und Philosophie an den Universitäten Bonn und Köln sowie kurzzeitig auch Amsterdam (Niederlande) und einer interdisziplinären Dissertation im Bereich der Erkenntnistheorie und Wissenschaftsphilosophie der Mathematik war sie als Postdoc bereits am Kölner Institut für Mathematikdidaktik sowie im Bereich Mathematikdidaktik an der Universität Marburg tätig. 2017 nahm sie einen Ruf auf eine W2-Professur für Mathematikdidaktik an die Universität Rostock an, wo sie 2023 zur W3-Professorin ernannt wurde. Der Ruf an die Universität zu Köln führt sie und ihre Familie wieder in ihre Heimatstadt.

Dr. Felix Motzoi

Dr. Felix Motzoi ist seit Januar 2025 als W2-Professor an der Universität tätig und leitet zudem eine Forschungsabteilung am Forschungszentrum Jülich (nach dem Jülicher Modell). 

Seine Arbeit konzentriert sich auf die Weiterentwicklung der Quanteninformationswissenschaft und der Kontrolltheorie mit besonderem Schwerpunkt auf Quantensystemdynamik, Quantenmesstheorie und Impulsformungstechniken für Quantencomputer. Motzoi leistete Pionierarbeit bei der Entwicklung von Methoden zur Abkürzung der Adiabatizität, die heute in supraleitenden Quantenbauelementen weit verbreitet sind, um deren Leistung zu verbessern. Seine Forschung verbindet Theorie und Experiment. Er arbeitet eng mit experimentellen Gruppen zusammen, um praktische Lösungen für Quantentechnologien zu entwickeln. Seine Beiträge wurden in führenden Fachzeitschriften wie PRX Quantum und npj Quantum Information veröffentlicht. Seine Arbeit im Bereich des maschinellen Quantenlernens und der optimalen Steuerung hat neue Maßstäbe in diesem Bereich gesetzt. Zuvor war Motzoi als Postdoktorand an der University of California at Berkeley (USA), der Universität des Saarlandes und der Universität Aarhus (Dänemak) tätig. Seinen Doktortitel in Physik erwarb er 2012 an der University of Waterloo (Belgien).

Professor Dr. Ioan Marcut

Professor Dr. Ioan Marcut ist seit dem 1. September 2024 W2-Professor für Differentialgeometrie an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Gebiet der Poisson-Geometrie – einem Teilbereich der Differentialgeometrie, der seinen Ursprung in der klassischen Mechanik hat. 

Die Poisson-Geometrie weist zahlreiche Verbindungen zu verschiedenen Bereichen der Mathematik auf, etwa zur Darstellungstheorie, zu Blätterungen, zur symplektischen Geometrie sowie zur mathematischen Physik. In seiner Forschung bedient er sich Methoden aus unterschiedlichen Teilgebieten – von der Analysis und partiellen Differentialgleichungen bis hin zu algebraischen Verfahren und Darstellungstheorien – was gemeinsame Interessen und potenzielle Kooperationen mit diversen Arbeitsgruppen an der Universität zu Köln ermöglicht.

In seiner an der Universität Utrecht verfassten Doktorarbeit untersuchte Ioan Marcut die lokale Struktur von Poisson-Mannigfaltigkeiten, wofür ihm der Lichnerowicz-Preis in der Poisson-Geometrie verliehen wurde. Nach einem Postdoc-Aufenthalt an der University of Illinois at Urbana-Champaign (USA) kehrte er in die Niederlande zurück, wo er zehn Jahre lang an der Radboud-Universität in Nijmegen zunächst als Assistent und später als Associate Professor tätig war.

Dr. Axel Bohmann

Dr. Axel Bohmann ist seit dem 1. Dezember 2024 Professor für Anglistische Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt »Englishes in Context« am Englischen Seminar I. Seine Forschungsinteressen umfassen Variation und Gebrauch des heutigen Englisch in seinen vielfältigen globalen Kontexten, mit besonderem Fokus auf soziolinguistische Fragestellungen. Ab April 2025 wird sich seine Forschung primär einem von der Volkwagenstiftung geförderten dreijährigen Projekt zur Analyse sprachlicher Individualität widmen.

Seine wissenschaftlichen Arbeiten wurden in angesehenen Fachzeitschriften wie Language, Journal of Sociolinguistics und World Englishes veröffentlicht. Sein zweites Buch (gemeinsam mit Mirka Honkanen, Julia Müller und Miriam Neuhausen) wird in naher Zukunft unter dem Titel Linguistic Data Science and the English Passive bei Bloomsbury erscheinen. Für seine Arbeit zu sprachlichen Ideologien in Jamaika wurde Axel Bohmann 2013 mit dem Richard M. Hogg Prize der International Society for the Linguistics of English ausgezeichnet.

Nach einem Lehramtsstudium (Deutsch und Englisch für Gymnasien) an der Universität Freiburg wurde Axel Bohmann 2017 an der University of Texas at Austin (USA) promoviert. Seine Dissertation ist unter dem Titel Variation in English Worldwide: Registers and Global Varieties als Monographie (2019) bei Cambridge University Press erschienen. In seiner Postdoc-Phase an der Universität Freiburg führte er ein Habilitationsprojekt zum Sprachgebrauch von Geflüchteten aus anglophonen Ländern Westafrikas durch. Darüber hinaus arbeitete er in einem Drittmittelprojekt zur Nutzbarmachung physikalischer Modelle für die Analyse sprachlicher Variations- und Verbreitungsmuster.

Professor Dr. Andreas Horn

Professor Dr. Andreas Horn, bisher Harvard Medical School, wird zum 1. Mai 2025 die Schilling-Stiftungsprofessur im Bereich der Computationalen Neurologie übernehmen. Die Professur wird von der Hermann und Lilly Schilling-Stiftung mit drei Millionen Euro über eine Laufzeit von acht Jahren gefördert. 

Horn, der zuvor eine Professur in Neurologie an der Harvard Medical School inne hatte, kehrt im Mai nach Deutschland zurück und wird mit der Unterstützung der Stiftung in den nächsten Jahren an der Uniklinik Köln ein Institut für Netzwerkstimulation aufbauen. Kooperationspartner werden unter anderem die Klinik für Stereotaxie, die AG Bewegungsstörungen und Tiefe Hirnstimulation (THS) und das Kölner Parkinson Netzwerk sowie die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie sein.

Die Computationale Neurologie macht sich computergestützte Verfahren zur Erweiterung des Verständnisses neurologischer Systemfunktionen zunutze. Künstliche Intelligenz (KI) erlaubt die Auswertung riesiger Datenmengen mit hoher Geschwindigkeit. Hieraus ergeben sich zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten in der Neurologie, Psychiatrie, Neurochirurgie und Neuroradiologie. Insbesondere die Bildgebung feiner Zielstrukturen in der Tiefe des Gehirns stellt in der Neuroradiologie eine Herausforderung dar, die mit konventionellen Methoden schwer zu erzielen ist und Spezialsequenzen und -konzepte erfordert. Ein zentrales Verfahren, das bei verschiedenen Erkrankungen und vor allem Bewegungsstörungen nachweislich zu signifikanter Symptomlinderung führt, stellt die Tiefe Hirnstimulation (THS) dar. Hierbei werden Elektroden im Gehirn platziert, deren Impulse wie ein »Hirnschrittmacher« funktionieren. 

Ziel des von Professor Horn im Rahmen der Schilling-Professur für Computationale Neurologie entwickelten Gesamtkonzeptes ist es, diese Entwicklung durch ein entsprechendes Institut nach Deutschland zu bringen, und somit die neuen Möglichkeiten zur Diagnostik, Prävention und Therapie neurologischer Erkrankungen an einem renommierten Standort zu etablieren.

Professor Dr. Hans Anton Schlößer

Professor Dr. Hans Anton Schlößer hat Mitte Januar die W2-Heisenberg-Professur für Immunonkologie des oberen Gastrointestinaltraktes an der Klinik für Allgemein‑, Viszeral-, Thorax- und Transplantationschirurgie der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät angetreten. Die Professur wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

In der Forschung befasst sich Professor Schlößer hauptsächlich mit Mechanismen der Tumorerkennung, der Immunevasion und der Immuntherapie-Resistenz bei gastrointestinalen Tumorerkrankungen. Eine Immuntherapie ist bei vielen Krebserkrankungen erfolgreich, aber oft nur bei einem kleinen Teil der Patient*innen wirksam. Bei gastro-ösophagealen Adenokarzinomen ist eine Resistenz gegen die Immuntherapie sehr häufig. Professor Schlösser möchte verstehen, warum Tumorzellen der Erkennung durch das Immunsystem entgehen. Mit gezielten Kombinationstherapien arbeiten er und sein Team daran, die zugrunde liegenden Immun-Escape-Mechanismen überwinden.

Sein besonderes Interesse in der Lehre gilt der Vermittlung interdisziplinärer Therapiekonzepte bei Krebserkrankungen, bei denen die chirurgische Therapie oft einen wesentlichen Beitrag zur Heilung der Patient*innen leistet.

Hans Anton Schlößer hat bis 2007 in Rostock, Rom, Regensburg und London Medizin studiert. Nach drei Jahren internistischer Onkologie an der Universität Bonn begann er 2011 zunächst als Assistenzarzt in der Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Transplantationschirurgie der Uniklinik Köln. Seit 2018 ist er dort Oberarzt und hat im Januar 2025 die Leitung der Chirurgie des oberen Gastrointestinaltraktes übernommen. Wissenschaftlich beschäftigt er sich seit seiner Promotion in Regensburg mit Tumorimmunologie. Nach seiner durch »Clinician-Scientist«-Förderungen unterstützten Postdoc-Zeit in Köln hat er dort ab 2018 eine Arbeitsgruppe im Zentrum für Molekulare Medizin (ZMMK) aufgebaut. 

Professorin Dr. Tanja Groten

Professorin Dr. Tanja Groten ist von der Universitätsklinik Jena nach Köln gewechselt. Als Leiterin der Klinik und Poliklinik für Geburtsmedizin der Uniklinik Köln sowie der Medizinischen Fakultät möchte sie nicht nur die Versorgung von Schwangeren weiter verbessern, sondern auch die Forschung vorantreiben und innovative Ansätze entwickeln. Einen Versorgungsschwerpunkt sollen Frauen mit gesundheitlichen Besonderheiten bilden.

So bringen beispielsweise Frauen, die wegen eines unerfüllten Kinderwunsches behandelt werden, oft gesundheitliche Probleme mit, die sich in der Schwangerschaft fortsetzen. Häufig ist in der Schwangerschaft alles auf das Kind fokussiert, doch aus Grotens Sicht brauchen auch Frauen eine besondere Fürsorge, insbesondere nach der Schwangerschaft. 

Tanja Groten möchte Strukturen für eine Nachsorge schaffen, die den Müttern nach der Geburt eine Betreuung ermöglichen. Dies gilt besonders für Mütter, die in der Schwangerschaft einen Diabetes oder eine hypertensive Schwangerschaftserkrankung entwickelt haben. Damit fügen sich ihre Schwerpunkte ideal in die Arbeit des Centrums für Familiengesundheit (CEFAM) ein, in dem die Uniklinik Köln die umfassende gemeinsame Betreuung von Familien in den Fokus genommen und auf den Weg gebracht hat.

In Jena war Professorin Groten als Stellvertretende Klinikdirektorin und Professorin für Geburtsmedizin und maternale Gesundheit tätig. Sie leitete dort das Kompetenzzentrum für Diabetes und Schwangerschaft und prägte maßgeblich die Betreuung von Schwangeren mit Diabetes. Seit 2019 ist sie anerkannte Diabetologin (DDG). Sie hat sich darüber hinaus mit ihrer Arbeit zu einem zentralen Thema der modernen Geburtshilfe – den kardiovaskulären Wechselwirkungen in der Schwangerschaft, insbesondere bei Präeklampsie – einen Namen gemacht. Ein Höhepunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit war die Leitung der PETN-Studie (2017–2022), einer wegweisenden multizentrischen Untersuchung zur Prävention und Therapie von Schwangerschaftskomplikationen.

Tanja Groten hat Medizin, Philosophie und Germanistik studiert. Nach ihrem Studium der Medizin an der RWTH Aachen und einem Forschungsaufenthalt in den USA hat sie ihre Karriere mit einem besonderen Fokus auf wissenschaftliche Innovation und klinische Spitzenmedizin gestaltet. Stationen wie die Leitung der Arbeitsgruppe »Endothel im Plazentalabor« oder ihre Habilitation zu plazentaassoziierten Schwangerschaftskomplikationen spiegeln ihre Forschungsleidenschaft wider. 2015 erhielt sie den Credé-Preis der Gesellschaft für Perinatale Medizin.

Professorin Dr. Cindy Franklin

Professorin Dr. Cindy Franklin ist Anfang Februar dem Ruf auf die W2-Professur für Dermato-Onkologie an der Medizinischen Fakultät gefolgt. Zu ihren Aufgaben als Oberärztin in der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie zählen die Leitung des Hauttumorzentrums und der Dermato-Onkologie, die sie ausbauen und weiterentwickeln möchte, damit diese den wachsenden Patientenzahlen und den komplexer werdenden Therapien besser gerecht wird.

Zu ihren wichtigsten wissenschaftlichen Schwerpunkten gehören die translationale Untersuchung der Rolle von myeloiden Zellen in der Pathogenese und die Behandlung des Melanoms mit Fokus auf den räumlichen und dynamischen Gesichtspunkten der Immunzell-Interaktion im Tumormikromilieu und in den Lymphknoten. Ziel ist es, neue therapeutisch relevante Zielstrukturen zu identifizieren und Immuncheckpoint-Inhibitoren in der Therapie des metastasierten Melanoms einzusetzen. Professorin Franklin interessiert insbesondere, mit welcher Sequenz und Kombination zugelassener Therapieoptionen ein optimales Therapieergebnis erreicht werden kann. Des Weiteren hat sie ein besonderes Interesse an der Optimierung der Therapie von Melanompatienten mit Hirnmetastasen.

Cindy Franklin studierte bis 2008 in Greifswald und Aachen Humanmedizin und begann 2009 ihre Facharztausbildung an der Uniklinik Essen, die sie dort 2016 erfolgreich abschloss. Ab 2017 arbeitete sie als Oberärztin in der Klinik für Dermatologie des Universitätsspitals Bern in der Schweiz und wechselte 2018 in die Dermatologie der Uniklinik Köln, wo sie unter anderem die oberärztliche Leitung der Hauttumorambulanz, der Privatstation und 2023 die kommissarische Leitung des Hauttumorzentrums übernahm.

Professor Dr. Christian Heinze

Professor Dr. Christian Heinze von der Universität Heidelberg hat zum 1. März 2025 als W3-Professor den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Gewerblichen Rechtsschutz und Digitalisierung an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät übernommen und ist dort am Institut für Digitalisierung sowie am Institut für Gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht tätig. 

Christian Heinzes Forschung betrifft das Recht des geistigen Eigentums und das Wettbewerbsrecht, das Recht der Informationstechnologie, vor allem der künstlichen Intelligenz, das Europäische und Internationale Privatrecht sowie das Bürgerliche Recht, insbesondere das Haftungsrecht und das Sachenrecht. Er ist Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Stiftung für Recht und Informatik, Mitbegründer und Kuratoriumsmitglied der Robotics and AI Law Society und Mitglied des Fachausschusses Patentrecht sowie des Arbeitskreises Verfahrensrecht und Internationales Privatrecht der Deutschen Gesellschaft für Gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht (GRUR). 

Aktuell forscht Professor Heinze zum Recht der digitalen Produkte, zu Fragen der künstlichen Intelligenz im Immaterialgüter-, Haftungs- und Verfahrensrecht sowie zum (Einheits-)Patentrecht. Zuletzt abgeschlossene Drittmittelprojekte beschäftigten sich mit »Bias and Discrimination in Big Data and Algorithmic Processing« (VW-Stiftung), »Artificial Intelligence without Bias (NoBIAS) « (Marie Skłodowska-Curie Action) und »Rechtlichen Anforderungen an die Erklärbarkeit und Nachvollziehbarkeit KI-unterstützter Entscheidungen« (Zukunftslabor Gesellschaft und Arbeit des Zentrums für digitale Innovationen Niedersachsen, gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur).

Christian Heinze hat in Münster, Lausanne und Cambridge (LL.M.) Rechtswissenschaft studiert und in Hamburg das Referendariat absolviert. Im Anschluss war er Visiting Researcher an der Harvard Law School und wissenschaftlicher Assistent und Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg. Nach Promotion (Einstweiliger Rechtsschutz im europäischen Immaterialgüterrecht, 2007) und Habilitation (Schadensersatz im Unionsprivatrecht, 2017) an der Universität Hamburg hatte er von 2014 bis 2020 den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Immaterialgüterrecht am Institut für Rechtsinformatik der Leibniz Universität Hannover inne, bevor er von 2020 bis 2025 am Institut für deutsches und europäisches Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht in Heidelberg als Direktor tätig war. 

Dr. Sonja Kovacevic

Dr. Sonja Kovacevic ist zur Juniorprofessorin für Applied Microeconomics ernannt worden. Juniorprofessorin Kovacevic arbeitet an Themen der angewandten Mikroökonomie mit politischer Relevanz. 
Ihre Forschungsinteressen liegen hauptsächlich an der Schnittstelle zwischen Bildungsökonomie und öffentlicher Politik. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit Verhaltensökonomie. In ihrer Forschung nutzt sie quasiexperimentelle Methoden in großen Datensätzen, Onlineexperimente und Machine Learning. In ihrem paper »It‘s All About What You Learn: Isolating the Human Capital Component in the Returns to Higher Education«, Gewinner des best paper awards der EAYE 2024, ermittelt sie den Wert von Humankapital auf dem Arbeitsmarkt unabhängig von Bildungsabschlüssen. In einem Beitrag zu Umverteilungspräferenzen, »Excessive Pay Is Not About the Numbers: How Power Abuse Erodes Inequality Acceptance«, analysiert sie experimentell die Auswirkungen von Machtmissbrauch auf die Akzeptanz von Einkommensungleichheiten. Darüber hinaus arbeitet Sonja Kovacevic mit historischen Daten zu den Ursprüngen des Wohlfahrtstaates und an mehreren weiteren Projekten zu Familien- und Bildungsökonomie.
Sonja Kovacevic studierte Politische Ökonomie, Politikwissenschaften und Volkswirtschaftslehre in Bremen, Bordeaux und Essex. Danach promovierte sie in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Oslo mit einer Doktorarbeit zum Thema »Empirical Perspectives on Public Policy and Redistribution« und folgte anschließend dem Ruf nach Köln.

Dr. Gustavo Jasso Ahuja

Dr. Gustavo Jasso Ahuja, Lund University (Schweden), hat den Ruf auf die W2-Professur für Algebra angenommen. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der Schnittstelle von Darstellungstheorie von Köchern und Algebren, homologischer Algebra und höherer Kategorientheorie.
Gustavo Jasso, der 1987 in Guadalajara (Mexiko) geboren wurde, hat seinen Bachelor- und Master-Abschluss in Mathematik an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) erworben. Im September 2014 promovierte er als Doctor of Philosophy (Mathematical Sciences) an der Nagoya University in Japan. Im Oktober 2014 kam er als Postdoc an das Hausdorff Center for Mathematics der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Zwischen Oktober 2017 und Februar 2022 war Jasso als Akademischer Rat auf Zeit am Mathematischen Institut der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn tätig. Von März 2022 bis zu seinem Wechsel an die Universität zu Köln im August 2024 war er Universitätslektor (Senior Lecturer) am Centre for Mathematical Science der Lund University. 
Professor Jasso wurde August 2018 für seine Forschung zur Darstellungstheorie von endlichdimensionalen Algebren mit dem ICRA Award ausgezeichnet, und er erhielt zudem für seine Forschung den 11. Hida Preis von der Alumni-Vereinigung der Graduate School of Mathematics der Nagoya University in Japan.

Privatdozent Dr. Patrick Fink

Privatdozent Dr. Patrick Fink, bisher Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ in Magdeburg, ist zum W3-Professor für Allgemeine Ökologie am Institut für Zoologie ernannt worden. Sein Forschungsgebiet ist die funktionelle und experimentelle Ökologie von marinen und Süßwasserökosystemen. 

Fink wird unter anderem die Leitung der Ökologischen Rheinstation auf dem Bootshaus der Universität an der Oberländer Werft übernehmen und dort Experimente zur Antwort des Rheinökosystems auf den Klimawandel und andere menschliche Einflüsse durchführen. 

Nach einem Biologiestudium an den Universitäten Tübingen und Konstanz, einer Promotion an der Universität Konstanz und einem Postdoc am Max-Planck-Institut für Limnologie, forschte und lehrte er bereits zwischen 2006 und 2015 am Kölner Institut für Zoologie. Nach einer Professurvertretung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf übernahm er die Leitung einer Forschungsgruppe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, bis ihn der Ruf auf die W3-Professur zurück an die Universität zu Köln führte. 

Dr. Benedikt Ballensiefen

Dr. Benedikt Ballensiefen ist seit dem 1. November 2024 Juniorprofessor für Investments am Centre for Financial Research (CFR). Als Finanzökonom von der Universität St. Gallen (HSG) und der Weltbank bringt er Expertise in den Themen Asset Pricing, Geldpolitik und Marktstruktur mit. Seine Promotion mit dem Titel »Essays on Short-Term Funding Markets« bietet wichtige Einsichten in die Dynamik der Finanzmärkte. Ballensiefen verfügt über internationale Erfahrungen, darunter eine Fellowship bei der Weltbank in den USA mit einem Fokus auf der Entwicklung von Finanzmärkten.
Seine wissenschaftlichen Arbeiten wurden in führenden Fachzeitschriften, wie The Review of Financial Studies und The Review of Asset Pricing Studies, veröffentlicht. Zudem präsentierte er seine Ergebnisse auf renommierten Konferenzen, darunter die Jahresversammlungen der American Economic Association, American Finance Association und European Finance Association. Diese Erfolge belegen sein Engagement für die Forschung und seine Fähigkeit, komplexe finanzwirtschaftliche Fragestellungen zu analysieren und zu kommunizieren.
Die Juniorprofessur für Investments am CFR wurde im Jahr 2009 ins Leben gerufen, um die Forschung in diesem Bereich am Standort Köln zu stärken. Sie wird seither finanziell getragen von der Fördergesellschaft Finanzmarktforschung e.V., einer breiten Allianz namhafter Institute der Finanzbranche.

Professor Dr. Lenard Conradi

Professor Dr. Lenard Conradi ist dem Ruf auf eine W3-Professur an der Medizinischen Fakultät gefolgt und hat die Leitung der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie der Uniklinik Köln übernommen. Damit folgt er Professor Dr. Thorsten Wahlers, der die Klinik neunzehn Jahre geleitet hat. Die Klinik für Herzchirurgie zählt zu den führenden Zentren in Deutschland bei der Behandlung angeborener und erworbener Herzfehler.

Lenard Conradi studierte Humanmedizin an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und promovierte dort 2005. Von 2006 bis 2013 absolvierte er seine Weiterbildung zum Facharzt für Herzchirurgie am Universitären Herz- und Gefäßzentrum Hamburg am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Seit 2015 leitete er dort das Programm für minimal-invasive Herzchirurgie und fungierte seit 2019 als Leitender Oberarzt, als Personaloberarzt und als ärztlicher Leiter der Studienabteilung der Klinik. Im Jahr 2020 erhielt er den Ruf auf die W2-Professur für minimal-invasive Herzchirurgie und katheterbasierte Herzklappentherapie der Universität Hamburg. Im selben Jahr übernahm er die Funktion des stellvertretenden Klinikdirektors. 
Das Grundkonzept seiner klinischen Tätigkeit wird ein patientenzentrierter, personalisierter Ansatz im Rahmen der interdisziplinären universitären Herzmedizin sein. Die Bündelung der Expertise innerhalb des Herzzentrums mit Patient*innen als mündigen Partner*innen soll die Arbeit prägen. Dabei werden auch Kooperationspartner in und um Köln einbezogen. 

Auf dem Gebiet der klinischen Forschung wird er molekularbiologische Arbeiten zur Aufklärung von Komplikationen nach herzchirurgischen Eingriffen und zu regenerativen Effekten der Stammzelltherapie fortsetzen. Ein zukünftiger Schwerpunkt wird die Gewebetherapie sein. In diesem Bereich sollen Kooperationen mit Partnerinstituten an seinem bisherigen Standort in Hamburg aufgebaut werden, um die Technik des myokardialen »tissue engineering« auch in dem Labor in Köln zu etablieren. 
 

Professor Dr. Christoph Neumann-Haefelin

Professor Dr. Christoph Neumann-Haefelin ist zum W3-Professor und Direktor der Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Hepatologie an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät ernannt worden. Er folgt damit auf Professor Dr. Tobias Goeser, der als Klinikdirektor in den Ruhestand gegangen ist. Die Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Hepatologie versorgt Patient*innen mit Krankheiten der Verdauungsorgane, der Leber und der Gallenwege. Dabei arbeiten die Expert*innen eng mit anderen Disziplinen wie der Onkologie oder der Chirurgie der Uniklinik Köln zusammen.
Die wichtigsten klinischen Schwerpunkte des Mediziners bilden Lebererkrankungen und Lebertransplantation, die interventionelle interdisziplinäre Endoskopie sowie die hepatobiläre und gastrointestinale Onkologie. Die Immunantwort bei Lebererkrankungen sowie bei Tumorerkrankungen wie dem Leberkrebs gehören zu den Forschungsschwerpunkten von Professor Neumann-Haefelin. Dabei erforscht sein Team, wie die körpereignen Immunzellen einerseits Virusinfektionen sowie Tumoren abwehren, andererseits aber auch zu immunvermittelten Erkrankungen führen. Ziel dieser Forschung sind zum Beispiel neue Impfungen sowie bessere Therapien gegen die Virushepatitis sowie bei Tumorerkrankungen.

Christoph Neumann-Haefelin studierte Humanmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo er 2003 promovierte. Ein Forschungsaufenthalt führte ihn 2009 an das Ragon Institute of MGH, MIT, und an die Harvard Universität in Boston (USA). Seine Assistenzarztzeit absolvierte er an der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg, wo er 2011 seinen Facharzt für Innere Medizin machte und noch im selben Jahr Oberarzt und Lehroberarzt wurde. Im Jahr 2013 übernahm der mehrfach ausgezeichnete Mediziner die Leitung des Gerok-Leberzentrums und ab 2017 die Position als Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin II. 

Dr. Roland Knorr

Dr. Roland Knorr hat die W2-Professur für Biochemie und Molekulare Biologie an der Medizinischen Fakultät angetreten. Die Professur ist angesiedelt am Zentrum für Biochemie. Roland Knorr leitet seit 2021 die Emmy Noether Gruppe »Interfacial Cell Biology«. Diese war bisher an der Humboldt Universität zu Berlin angesiedelt.

Ein Forschungsschwerpunkt von Roland Knorr sind Kapillarkräfte, die Zellen für ihre Organisation nutzen. Aktueller Fokus ist dabei die Interaktion von Membran-umhüllten Organellen mit phasen-separierten, flüssigen Kompartimenten, den sogenannten Kondensaten. Mit Hilfe einer einzigartigen Kombination von Konzepten und Methoden der Biochemie und Zellbiologie sowie der Membran-Biophysik gelang es internationalen Teams unter seiner Leitung kürzlich, physiologisch funktionelle Kapillarität in Zellen erstmalig nachzuweisen. So konnten zum Beispiel die grundlegenden physiko-molekularen Mechanismen der Bildung von Proteinspeicherorganellen in Pflanzensamen sowie der Autophagie aufgeklärt werden. Autophagie ist ein zellulärer Prozess, mit dessen Hilfe Zellen gezielt zellfremde oder beschädigte Strukturen abbauen können. 

Roland Knorr schloss sein Diplomstudium der Ernährungswissenschaften 2004 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ab. Zunächst war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Pharmazeutischen Industrie sowie Biotechnologie beschäftigt. 2010 promovierte er im Fach Biochemie an der Universität Potsdam und arbeitete unter anderem am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam sowie dem Tokyo Institute of Technology in Yokohama. Forschungsaufenthalte und Lehrtätigkeiten führten ihn unter anderem ins Vereinige Königreich, nach Israel und nach Nord- und Südamerika. Seit über einem Jahrzehnt kooperiert Roland Knorr eng mit Kollegen am Tokyo Institute of Technology sowie der Medizinischen Fakultät der Universität Tokio.
 

Professor Dr. Lukas J. Volz

Professor Dr. Lukas J. Volz hat zu Beginn des Jahres die W2-Professur für Schlaganfall und Neurorehabilitation an der Klinik und Poliklinik für Neurologie im Zentrum für Neurologie und Psychiatrie der Uniklinik und der Universität zu Köln angetreten. 
Lucas Volz hat sich auf die stationäre und ambulante Versorgung von Schlaganfallpatient*innen spezialisiert. Sein klinischer Fokus umfasst die intensivmedizinische Betreuung schwer betroffener Patientinnen und Patienten, die Förderung der funktionellen Erholung im Rahmen eines Frührehabilitations-Programms sowie die ambulante Nachsorge in seiner Rolle als Leiter der neurovaskulären Sprechstunde.
In der Forschung leitet Professor Volz die Arbeitsgruppe »Network Plasticity«, die untersucht, wie sich die Netzwerke des menschlichen Gehirns nach einem Schlaganfall reorganisieren können, um funktionelle Beeinträchtigungen zu kompensieren. Mithilfe moderner Methoden der funktionellen und strukturellen Bildgebung erforscht sein Team, wie sich diese Netzwerke erfolgreich umstrukturieren. Die Gruppe nutzt nicht-invasive Hirnstimulation und belohnungs-verstärktes motorisches Lernen, um die motorische Erholung nach einem Schlaganfall zu verbessern.
Nach seinem Studium der Humanmedizin an der Ruhr-Universität Bochum, der University of Stellenbosch (Südafrika) und der National University of Singapore (Singapur), arbeitete Lucas Volz an verschiedenen renommierten Institutionen. Dazu gehören das Max-Planck-Institut für neurologische Forschung und die University of California, Santa Barbara (USA). Seit 2019 leitet er die Arbeitsgruppe Network Plasticity an der Uniklinik Köln. Seine Habilitation erlangte er im Dezember 2023 mit der Schrift »The human motor network: motor control, plasticity and reorganization after stroke«.
 

Dr. Martin Schultz

Privatdozent Dr. Martin Schultz, Forschungszentrum Jülich, ist zum W2-Professor für „Computational Earth System Science“ ernannt worden (nach dem Jülicher Modell). In seiner Forschung zur Anwendung von KI-Verfahren für die Modellierung von Wetter und Klima verbindet er computerwissenschaftliche und meteorologische Fragestellungen. Er hat in Bonn und Heidelberg Physik studiert, in Wuppertal promoviert und seine Habilitation in Hamburg erlangt. Schultz war als Postdoc an der Harvard University, danach mehrere Jahre am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und wechselte anschließend an das Forschungszentrum Jülich. Dort entwickelte er gekoppelte Chemie-Klimamodelle, bis er dann 2018 an das Jülich Supercomputing Centre wechselte, an dem er weiterhin seine Position als Gruppen- und Co-Abteilungsleiter behält.

Mirjam Thomann

Mirjam Thomann ist zur W2-Professorin für Künstlerische Praxis mit erweitertem Materialbegriff am Department Kunst und Musik der Humanwissenschaftlichen Fakultät ernannt worden. Die 1978 in Haan geborene und in Wuppertal aufgewachsene Künstlerin hat Bildende Kunst an der Kingston University London und der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg studiert. Seit 2006 ist Thomann als freie Künstlerin in Berlin tätig. Sie hat an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen. Sie erhielt Stipendien der Akademie der Künste, Berlin, der Stiftung Kunstfond, Bonn, und war Artist in Residence des MAK Schindler Stipendienprogramms in Los Angeles. Sie ist Autorin von „Texte zur Kunst“ und wird von der Galerie Nagel Draxler, Berlin/Köln und der Galerie Krobath, Wien vertreten. Neben Lehraufträgen an der Akademie der Bildenden Künste, Wien, und der Merz Akademie, Stuttgart, war sie von 2018 bis 2020 als Vertretungsprofessorin für Plastik/Mehrdimensionale Strategien an der Kunsthochschule Kassel tätig. 2020 wurde sie zur Gastwissenschaftlerin am Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft der Leuphana Universität Lüneburg ernannt. Seit 2020 war sie als Vertretungsprofessorin für Künstlerische Praxis an der Universität zu Köln tätig, bis sie der Ruf auf eben diese Stelle erreichte. Der Schwerpunkt ihrer Lehre und künstlerischen Forschung liegt auf einer erweiterten materiellen Praxis und deren Potential für gesellschaftspolitische Diskurse, insbesondere im Feld der kritischen Raumproduktion. Ihr Interesse gilt der Reflexion und Überschreitung architektonischer, sozialer und institutioneller Ordnungen mit den Mitteln der Skulptur, Installation und mit Text.