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Kölner Forschende bestimmen den Ursprung von Methanquellen in der Arktis

Ein von Dr. Jan Melchert vom Institut für Geologie und Mineralogie konstruiertes Gerät eröffnet die Möglichkeiten zur Unterscheidung zwischen modernen und fossilen Methanquellen / Die Ergebnisse werden dazu beitragen, präzisere Klimamodelle zu entwickeln

Ein Forschungsteam um Professorin Dr. Janet Rethemeyer, Dr. Jan Melchert und André Faust vom Institut für Geologie und Mineralogie hat auf der Diskoinsel im Westen Grönlands Methanproben aus tauendem Permafrost entnommen, um die Herkunft des Methans zu ermitteln. Während der gerade abgeschlossenen Messkampagne kam erstmals ein von Dr. Jan Melchert konstruiertes, portables Methanoxidations-Gerät zum Einsatz. Das Gerät oxidiert das aus den Böden durch Mikroorganismen freigesetzte Methan zu Kohlendioxid. Diese Umwandlung ist nötig, um das radioaktive Kohlenstoffisotop 14C im Methan zu analysieren. Hierdurch kann unterschieden werden, ob das Methan aus frischen, pflanzlichen Quellen oder aus tieferen, älteren Bereichen des tauenden Permafrostbodens stammt.

Der globale Klimawandel führt zu einer verstärkten Erwärmung insbesondere der arktischen Region. Diese Erwärmung hat zur Folge, dass neben Kohlendioxid auch das viel stärkere Treibhausgas Methan aus den tauenden Permafrostböden freigesetzt wird und die Erderwärmung beschleunigt. Die bisher in Permafrostgebieten gemessenen Methanflüsse sind jedoch extrem variabel, sodass Prognosen zukünftiger Methanemissionen mit großen Unsicherheiten behaftet sind. Dr. Jan Melchert sagt: „Unsere Daten werden helfen, diese Unsicherheiten zu reduzieren, da wir in der Lage sind ältere, bisher gefrorene Methanquellen zu identifizieren.“

Professorin Dr. Janet Rethemeyer fügt hinzu: „Diese Analytik kann auch außerhalb der Arktis wertvolle Informationen liefen, und das portable Gerät kann direkt vor Ort eingesetzt werden, um zum Beispiel Leckagen in Methanproduktionsanlagen aufzudecken oder um zu ermitteln, wie hoch der Anteil von Methan aus fossilen Quellen in der Luft ist.“ Ein entsprechendes Gerät wurde bisher nur von zwei weiteren Forschungsgruppen weltweit konstruiert und kam bisher noch nicht zur Untersuchung von Methanquellen in der Arktis zum Einsatz.

Die Forschung ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekt MOMENT, das Wissenslücken im Bereich des Methankreislaufes schließen will. Die in Arbeit befindlichen Analysen der genommenen Methanproben sind eine wichtige Grundlage für die Modellierung von Methanflüssen, mit deren Hilfe zukünftige Prognosen verbessert werden sollen.
 

Inhaltlicher Kontakt:
Professorin Dr. Janet Rethemeyer
Dr. Jan Melchert
Institut für Geologie und Mineralogie
janet.rethemeyerSpamProtectionuni-koeln.de
jan.melchert@uni-koeln.de

Presse und Kommunikation:
Eva Schissler
+49 221 470 4030
e.schisslerSpamProtectionverw.uni-koeln.de

Weitere Informationen:
https://geologie.uni-koeln.de/arbeitsgruppen/organische-geochemie-radiokohlenstoffdatierung/projekte