Aus den Begründungen der Jury:
Blut, das zentrale Element des 3. Preises, zeigt auf eine deutliche Weise den Gegensatz zwischen Wissensgewinn und der Endlichkeit eines Menschen dar. Das Bild faziniert durch seinen morbiden Charakter.
Auf den ersten Blick besticht die Photographie durch eine hellrote Flüssigkeit – es handelt sich wohl um Blut – die über einen hell gekachelten Boden in mehreren Rinnsalen und Ansammlungen auf einen Abfluss zuläuft. Ein weiteres kompositorisches Element ist ein metallener Seziertisch, der von links ins Bild ragt. Am oberen Bildrand ist gerade noch ein menschlicher Arm erkennbar, am Kopfende liegt ein gelber Schwamm. Es könnte sich um eine Ausbildungssituation von Medizinstudenten handeln, wie sie zur Grundlage eines solchen Studiums gehört. Liegt dem Bild einerseits eine reale Situation zugrunde, gewinnt diese andererseits durch Ausschnitthaftigkeit und Farbbetonung eine surreale Qualität. Die Photographie bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen Dokumentation, Symbolik und Erzählung, sie findet hier eine eigenständige Position.