Das International Office der Universität zu Köln hat in den vergangenen Jahren Stipendien in Höhe von rund 120.000 Euro an Studierende oder Promovenden mit Fluchthintergrund vergeben. Die Stipendien wurden durch Spenden zugunsten des Flüchtlingsfonds der Stiftung Studium und Lehre an der Universität zu Köln finanziert.
Insgesamt konnten 19 Studierende mit Fluchthintergrund, die akute Finanzierungslücken hatten, unterstützt werden.
Das Stipendium wurde jeweils für ein Semester vergeben und konnte durch Nachweis eines erfolgreichen Studienverlaufs verlängert werden. Die Höhe des Stipendiums orientierte sich am Bafög-Höchstsatz. Voraussetzung für eine Förderung war der Nachweis der finanziellen Bedürftigkeit.
Jabbar Alabdullah
"Ich will mithelfen, das UNESCO-Weltkulturerbe Palmyra vor dem Vergessen zu bewahren."
Jabbar Alabdullah wuchs im syrischen Raqqa auf. Er studierte Archäologie in Aleppo, als 2011 die Hoffnung auf einen arabischen Frühling auch in Syrien aufkeimte. Mit weiteren Kommilitonen entschloss er sich die revolutionären, oppositionellen Kräfte gegen das Assad-Regime zu unterstützen. Sie sprühten Anti-Regierungs-Parolen auf die Mauern der Baath-Parteizentrale, Schulen und öffentliche Gebäude.
Doch schnell gerieten er und seine Mitstreiter ins Fadenkreuz der syrischen Geheimdienste. Alarmiert und der großen Gefahr für sein Leben bewusst, floh er mit Hilfe seines Bruders zunächst in den Libanon und fünf Tage später zu Freunden nach Alexandria in Ägypten.
Da sich auch die ägyptische Gesellschaft großen politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen ausgesetzt sah, setzte er 2013 seine monatelange Flucht über die Türkei und Bulgarien bis nach Deutschland fort.
Bereits während seines Studiums in Aleppo half er bei Ausgrabungen deutscher Archäologen-Teams an den Fundorten römischer Siedlungen in Al-Rusafa und Al-Sura. Auch heute bleibt er seiner Heimat verbunden und organisiert Ausstellungen zum UNESCO-Weltkulturerbe im syrischen Palmyra. Diese antike Oasenstadt wurde vom so genannten "Islamischen Staat" in großen Teilen zerstört.