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Achtung, tiefliegender Professor! Meine Abenteuer auf drei Rädern

Prof. Bernd Irlenbusch, Seminar für Unternehmensentwicklung und Wirtschaftsethik, über sein liebstes Fortbewegungsmittel

Jeder kennt sie, jeder hat sie: Dinge, die unter den vielen Gegenständen, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben, einen besonderen Stellenwert haben. Professor Dr. Bernd Irlenbusch, Direktor des Seminars für Unternehmensentwicklung und Wirtschaftsethik, über sein liebstes Fortbewegungsmittel. 


Die tägliche Fahrt mit meinem Liegerad schätze ich immer mehr – es ist nicht nur umweltfreundlich und gesund, sondern beschert mir auch jeden Tag schöne Erlebnisse und Begegnungen. Die Uni Köln ist ja weitläufig, aber dank meines Liegerads flitze ich von Hörsaal zu Hörsaal und bin (fast) immer pünktlich und oft sogar schneller als meine Studierenden. Die neue Fahrradgarage auf dem Campus wird natürlich auch genutzt.

Ihr müsst wissen, Fahrradfahren war für mich aufgrund meiner Kleinwüchsigkeit immer eine Herausforderung. Zu meinem 50. Geburtstag wünschte ich mir deshalb ein Liegerad. Das Modell »Kettwiesel « war genau das Richtige, aber die Suche nach einem Fahrradbauer, der sich an den Umbau traute – puh, das war eine Geschichte für sich. Schlussendlich fand ich dann aber einen Spezialisten in Norddeutschland, einen echten Tüftler, der sich auf Fahrräder für Menschen mit Bewegungseinschränkungen spezialisiert hat. Nach mehreren »Anproben« und Anpassungen war mein individuelles Liegerad fertig: Länge und Tretradius gekürzt, Motor für die extra Power eingebaut, Sitz perfekt angepasst. Ein Meisterwerk! 

Seitdem genieße ich die entspannte Sitzposition, die Natur und trainiere gleichzeitig meine Beinmuskulatur und Kniegelenke. Besonders die Fahrten entlang des Rheins sind herrlich. Neulich hatte ich sogar eine Begegnung der besonderen Art: Plötzlich stand ein Fuchs direkt vor mir auf dem Weg. Hätte ich im Auto gesessen, wäre mir das bestimmt nicht passiert. 

Natürlich gibt es auch Herausforderungen: Man liegt ja ziemlich tief auf der Straße und ist nicht so gut sichtbar. Rückwärtsfahrende Autos – mein Albtraum! Deshalb ist das Gefährt nun mit einer Fahne – natürlich mit dem Kölner Stadtwappen – und einer Blinkanlage aufgerüstet. Sicherheit geht vor. 

Mein Liegerad ist für mich mehr als nur ein Transportmittel. Es ist ein Symbol für eine aktive und umweltbewusste Lebensweise. Und es macht einfach Spaß, zumindest wenn ausreichend (schienenfreie) Radwege vorhanden sind – da sollte die Stadt Köln noch deutlich nachbessern. Ich kann Liegeradfahren jedem empfehlen, der eine gesunde und nachhaltige Art der Fortbewegung sucht – und keine Angst vor neugierigen Blicken hat!