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1976

Das Augusta-Hospital wird abgerissen

Zwischen Zülpicher Straße und Otto-Fischer Straße, wo heute das Bio-Zentrum der Uni steht, lag einst das Augusta-Hospital der Stadt Köln. Ursprünglich nur als Barackenhospital für die Heilung an Seuchen erkrankter Kölner Bürger weit vor den Stadtmauern auf dem Gelände des preußischen Forts V angelegt, wurden zwischen 1893 und 1899 zwei große dreistöckige Bauten (Haus I und II) mit jeweils 200 Krankenbetten errichtet. Nach dem Ausbau der Lindenburg stand Haus II leer und wurde zwischen 1933 und 1935 für die Aufnahme des Chemischen Instituts der 1919 wieder gegründeten Universität umgebaut.

Dr. Klaus Glinka studierte dort zwischen 1961 und 1970 Che mie. Er erinnert sich: „Das Bild zeigt Haus II des Hospitals während des Abrisses. Oben im Torbogen sieht man mich stehen. Hinter den Fenstern im 2. Stock hat Kurt-Alder gearbeitet, der 1950 zusammen mit seinem Lehrer Otto Diels den Nobelpreis Chemie für das Dien-Syntheseprinzip be kommen hat. Er wurde 1939 zum Direktor des Chemischen Instituts ernannt. 1935 zog die Chemie in das Gebäude. Die großen Krankensäle waren in Praktikumslaboratorien verwandelt worden. Für den großen Hörsaal musste man die Decke höher legen, damit alle Studierenden Platz fanden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Hospital noch bis in die siebziger Jahre als Standort für die chemischen Institute. 1976 wurde es größtenteils ab gerissen, es war zu alt und zu klein und die Ausstattung war zu unmodern geworden. Zum Sommersemester 1975 sind die drei Chemischen Institute in ihr Gebäude an der Luxemburger- und Grein straße umgezogen. Der Rundbau, in dem die Verwaltung des Hos - pitals saß, ist heute noch zu sehen. Darüber hinaus ist in den neu erbauten „Südbau“ der Geographen an der Otto- Fischer-Straße ein Rest des Koch- und Waschküchen gebäudes des al - ten Augusta-Hospitals integriert worden.“