Kölner Modell der strukturierten Promotionen
Für die Universität zu Köln (UzK) stellt die Verantwortung für den Promotionsprozess und die Betreuung ihrer Doktorand*innen eine hohe Priorität dar, um ihre Doktorand*innen bestmöglich auf ihre Promotion aber auch spätere Karriereschritte innerhalb und außerhalb der Wissenschaft vorzubereiten.
Für eine effektive Umsetzung dieser Prozesse hat das Albertus Magnus Center (AMC) in Zusammenarbeit mit den Fakultäten das Kölner Modell der strukturierten Promotionen entwickelt.
Mit dem Kölner Modell der strukturierten Promotionen verpflichtet sich die UzK gemeinsamen Leitlinien, um allen unseren Doktorand*innen, unabhängig von ihrer Fakultätszugehörigkeit, Promotionsform und Finanzierung, eine qualitätsvolle Promotionsbetreuung zu gewährleisten. Als gemeinsames Projekt der Fakultäten ist das Ziel des Kölner Modells eine transparente und vergleichbare Gestaltung der Promotionsphase. Zugleich berücksichtigt es die fakultäts- und fächerbezogenen Besonderheiten und flankiert die Promotionsordnungen der Fakultäten.
Das Kölner Modell der strukturierten Promotionen umfasst die folgenden sieben Strukturelemente:
Promotionsbetreuung
In erster Linie stellen unsere Fakultäten und Institute der Universität die fachlichen wie auch die überfachlichen sowie berufsbegleitenden Rahmenbedingungen für eine qualitätsvolle Betreuung sicher. Nach Möglichkeit werden neben der Erstbetreuung auch weitere Betreuende (dissertation committee oder thesis advisory committee) einbezogen. Die Fakultäten stellen einen transparenten verfahrenstechnischen Ablauf des gesamten Promotionsverfahrens sicher. Diese können z.T. auch in strukturierten Promotionsmodellen der Fakultäten erfolgen.
Betreuungsvereinbarung
Eine Betreuungsvereinbarung stellt ein wichtiges Element einer guten Betreuung Ihrer Promotion dar. Sie sollte im Verlauf Ihres ersten Promotionsjahres abgeschlossen werden. Das Albertus Magnus Center (AMC) stellt eine rechtlich geprüfte Vorlage basierend auf den Empfehlungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Wissenschaftsrates zur Verfügung. Fakultäts- oder programmspezifische Betreuungsvereinbarungen können diese Vorlage individuell ergänzen. Wenden Sie sich für weitere Informationen zu den fakultätsspezifischen Betreuungsvereinbarungen gerne an die Graduierteneinrichtungen Ihrer Fakultät.
Promotionsbegleitende Angebote
Neben einer exzellenten wissenschaftlichen Ausbildung steht die Vorbereitung auf vielfältige Karrieren innerhalb und außerhalb der Wissenschaft im Fokus. Hierfür sieht das Kölner Modell zahlreiche Angebote vor:
- Einführungsveranstaltungen zum Ablauf der Promotion und zu guter wissenschaftlicher Praxis
- Teilnahme an wissenschaftlichen Netzwerken (Fachtagungen, Seminare, Klassensitzungen etc.)
- Teilnahme an Fortbildungen und Seminaren zu fachlichen und überfachlichen Schlüsselqualifikationen
- Beratungsmöglichkeiten an der UzK (z.B. zu Karriereentwicklung, Diskriminierung, Ombudswesen, psychosoziale Beratung)
Internationalisierung
Als global orientierte Forschungsuniversität forschen und arbeiten wir an der UzK zusammen mit den besten internationalen Wissenschaftler*innen und bieten den besten Nachwuchswissenschaftler*innen aus aller Welt eine Möglichkeit für eine Promotion in Köln. Deshalb berücksichtigen wir bei der Gestaltung der Promotion die kulturelle und sprachliche Vielfalt. Auch bei den fachübergreifenden Qualifizierungen spielen internationale Aspekte (z.B. durch Angebote in englischer Sprache) eine wichtige Rolle. Ausdrücklich gefördert werden internationale Promotionsmodelle wie Cotutelle-Verfahren, Doctor europaeus oder joint doctorates. Wenden Sie sich für weitere Informationen zu den Möglichkeiten gerne an die Graduierteneinrichtungen Ihrer Fakultät.
Qualitätssicherung
Das Kölner Modell unterstützt die Anwendung von allgemeinen Qualitätsstandards bei der Promotionsbetreuung durch z.B.:
- transparente und institutionalisierte Verfahren zur Sicherstellung wissenschaftlicher Integrität
- aktive Verfolgung und Vermittlung der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis durch die Fakultäten bei allen Aspekten der Forschung sowie bei der Betreuung von Doktorand*innen
- transparente Entscheidungsverfahren (z.B. bei Personalentscheidungen, Finanzierungsfragen und Konfliktlösungen) innerhalb der Fakultäten
- Zugang zu einem unabhängigen Ombudswesen auf Fakultäts- und Universitätsebene für alle Doktorand*innen
Graduiertenschulen
Die institutionelle Verantwortung für die Promotionen ist in den Promotionsordnungen unserer sechs Fakultäten festgelegt. Für eine optimale Unterstützung der Promotion haben alle Fakultäten zentrale Graduiertenschulen aufgebaut, die unter Berücksichtigung der fachlichen Besonderheiten und der fakultätsspezifischen Regularien für vergleichbare Qualitätsstandards sorgen.
Albertus Magnus Center
Das AMC arbeitet im Netzwerk mit den fakultätsweiten Graduiertenschulen der UzK als zentrale Informations-, Weiterbildungs- und Beratungsstelle für alle Promotionsinteressierten sowie Doktorand*innen und Postdocs der UzK. Ziel des AMC ist es, Sie vor allem bei den Übergangsphasen zwischen einzelnen Karriereschritten sowie bei überfachlichen Fragestellungen effektiv zu unterstützen.
Lesen Sie hier auch das Interview mit Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Speer zu den Hintergründen, Zielen und Inhalten des Kölner Modells.
Interview mit dem Hauptautor zum Kölner Modell der strukturierten Promotionen
Kölner Modell der strukturierten Promotionen