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Eis, Wasser und Wolken in der Arktis

Ein Meteorologe unterwegs auf MOSAiC-Expedition im arktischen Meereis

Schiff Polarstern im arktischen Eis von oben

Seit einem Jahr ist das deutsche Forschungsschiff Polarstern des Alfred-Wegener- Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) im Rahmen der MOSAiC-Expedition im arktischen Meereis unterwegs. Im Spätsommer 2020 werden die Messungen vom Schiff durch Flugzeugbeobachtungen ergänzt. Mit dabei ist auch Dr. Mario Mech vom Kölner Institut für Geophysik und Meteorologie.

Von Mario Mech

Ziel der MOSAiC-Expedition ist es, Messdaten aus Atmosphäre, Eis, Ozean und zum Ökosystem zu sammeln, um die Rolle der Arktis und der dort auftretenden Prozesse bei der Klimaerwärmung besser zu verstehen. Eins ist jetzt schon klar: In Zukunft wird mehr und mehr des Arktischen Ozeans eisfrei sein. Das sieht man aktuell. Die Polarstern hat im August den nördlichsten Punkt ihrer Reise bereits viel schneller erreicht als gedacht, da die Eiskonzentration so gering und das Eis so dünn ist.

Wir vom Institut für Geophysik und Meteorologie führen im Rahmen des Transregionalen Sonderforschungsbereichs 172 »(AC)3 – Arctic Amplification« Messungen auf dem Forschungsschiff durch und sind ein zentraler Teil der ergänzenden Flugzeugmessungen. Um mehr über die arktischen Wolken in Erfahrung zu bringen und zu untersuchen, wie sie mit der beobachteten starken Temperaturzunahme in der Arktis – der sogenannten arktischen Verstärkung – zusammenhängen, führen wir Forschungsflüge von Spitzbergen aus in Richtung Norden durch. Das Flugzeug ist dabei mit Instrumenten zur Wolkenbeobachtung ausgestattet.

Von Ende August bis Mitte September 2020 werde ich stellvertretend für die Arbeitsgruppe von Professorin Dr. Susanne Crewell das Messgerät MiRAC (Microwave Radar/Radiometer for Arctic Clouds) auf einem der Forschungsflieger betreiben. Die Messungen zielen vor allem darauf ab, Unterschiede in der Bewölkung zwischen dem eisbedeckten Ozean und dem vermehrt auftretenden eisfreien Ozean festzustellen. Gerade weil die eisfreien Flächen zunehmen werden, sind diese Messungen besonders wichtig und interessant für unser Verständnis des arktischen Klimas und seines Einflusses auf weltweite Wetterereignisse.

 

Weitere Informationen
Webseite MOSAiC
Institut für Geophysik und Meteorologie