Virtuelle Vortragsreihe "Globale Ernährungssicherung" im WS 21/22
Studium Integrale, Wintersemester 2021/22, dienstags 18 - 19:30 Uhr
Die Ursachen für Hunger sind vielfältig: Armut, Konflikte, extreme Naturereignisse, Ungleichheit oder Bevölkerungswachstum tragen unter anderem zu Ernährungsunsicherheit bei. In unserer Ringvorlesung beleuchten wir die vielen unterschiedlichen Herausforderungen aus den Sichtweisen verschiedener Fachbereiche und verdeutlichen so die interdisziplinären Zusammenhänge globaler Ernährungssicherung.
Die Vorlesungsreihe richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen sowie an die breite Öffentlichkeit. Die Dozenten geben in allgemeinverständlicher Weise jeweils einen allgemeinen Überblick über den Bezug ihrer Fachrichtung zur globalen Ernährungssicherung, sowie einen Einblick in ihre aktuellen, verständlich aufbereiteten Forschungsergebnisse.
Studierende mit Fixplatz erhalten im Rahmen des Studium Integrale 3 Leistungspunkte (LPs). Voraussetzung für die Vergabe von LPs ist die Erstellung einer Hausarbeit. Details werden in der Vorlesung bekannt gegeben. Bitte beachten Sie, dass Sie sich bis spätestens 22.02.2022 für die Prüfung in KLIPS anmelden müssen!
Teilnahme
Studierende mit Fixplatz erhalten ihren Zugangslink automatisch per Mail.
Teilnehmer*innen der interessierten Öffentlichkeit sind erwünscht und sehr willkommen. Die Veranstaltung findet in digitaler Form statt. Für die Registrierung klicken Sie bitte hier.
Nach erfolgreicher Registrierung bekommen Sie die Zugangsdaten per Mail. Diese sind für alle Veranstaltungen gültig.
Programm
26.10.2021
Sen. Prof. Peter Westhoff, Universität Düsseldorf
Kulturpflanzen und Ernährungssicherheit aus globaler Sicht - die Herausforderungen der Zukunft
Im Jahre 2050 werden ca. 10 Milliarden Menschen auf der Erde wohnen, die allesamt ernährt werden wollen. Realistischen Schätzungen zufolge müssen wir dafür die pflanzliche Nahrungsmittelproduktion etwa verdoppeln - und das unter dem Damoklesschwert der globalen Klimaveränderungen. Technologische Innovationen in der Pflanzenzüchtung sind daher gefragt - und nicht ein romantisierender Blick in die Vergangenheit. Wie können wir diese Herausforderung meistern?
02.11.2021
keine Veranstaltung
09.11.2021
Dr. Markus Stetter, Universität zu Köln
Der Beitrag verlorener Kulturpflanzen zur Diversität und Ernährung der Zukunft
Seit Beginn menschlicher Zivilisation wurden weltweit tausende Kulturpflanzen domestiziert und waren essentiell für die frühe Ernährungssicherung. Dennoch liefern heute nur drei Kulturpflanzen über 40 % der Kalorien für fast 8 Milliarden Menschen. Die Nutzung verlorener und lokaler Kulturpflanzen kann in Zukunft einen Beitrag zur Erzeugung nachhaltiger und qualitativ hochwertiger Nahrung leisten.
16.11.2021
keine Veranstaltung
23.11.2021
Dr. Martin Reich, Öko-Progressives Netzwerk e.V.
Hört auf die Wissenschaft!" - Zivilgesellschaftliches Engagement für evidenzbasierte Politik
Um die anstehenden ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen zu meistern, muss die Politik wissenschaftliche Erkenntnisse in ihre Entscheidungsprozesse mit einfließen lassen. Denn nur dann kann echte Nachhaltigkeit gelingen. Eine neue, junge NGO hat es sich zur Aufgabe gemacht, wissensbasierter Nachhaltigkeit eine zivilgesellschaftliche Stimme zu geben: Das Öko-Progressive Netzwerk.
30.11.2021
Prof. Gunther Döhlemann, Universität zu Köln
Was unser Essen krank macht – die Rolle pflanzenpathogener Mikroorganismen in der Landwirtschaft
Ein großer Teil der landwirtschaftlichen Produktion fällt dem Befall durch pflanzenpathogene Mikroorganismen zum Opfer. Faktoren wie Globalisierung, Monokulturen sowie der Klimawandel tragen zur Entstehung und Ausbreitung neuer Krankeitserreger bei. Für eine nachhaltige und effiziente Nahrungsproduktion müssen wir gleichzeitig verstehen, wie Mikroben Pflanzenkrankheiten verursachen und wie die Krankheitsresistenz unserer Nutzpflanzen verbessert werden kann.
07.12.2021
Dr. Sarah M. Schmidt, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Ernährungssicherung in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit
14.12.2021
Prof. Michael Schmitt, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Negative Emissionen: Wie bekommen wir CO2 wieder aus der Atmosphäre?
Simulationen zeigen, dass wir die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C, wie im Paris Agreement beschlossen, nur durch eine Reduktion von CO2-Emissionen nicht einhalten werden können. Es werden Techniken benötigt, die bereits emittiertes CO2 langfristig aus der Atmosphäre entfernen können. Da CO2-Gehalt der Atmosphäre über lange Zeiträume in einem natürlichen Gleichgewicht stand, weist uns die Natur Wege auf, wie diese Senken zu realisieren sind.
21.12.2021
Gertrud Falk, FIAN Deutschland e.V.
Frauen ernähren die Welt - aber unter welchen Bedingungen?
Weltweit sind Frauen für die Ernährung ihrer Familien verantwortlich. Sie arbeiten in allen Bereichen der Lebensmittelproduktion. Dennoch sind sie überdurchschnittlich von Hunger betroffen. Was sind die Ursachen für diese widersprüchliche Situation und wie lässt sich diese verbessern?
11.01.2022
Dr. Stefan Schwarz, KWS SAAT SE & Co. KGaA
Ertragreiches Saatgut als Beitrag zur weltweiten Ernährungsfrage – aus dem Blickwinkel der Saatgutindustrie
Die gesamte landwirtschaftliche Wertschöpfungskette und damit auch die Entwicklung und Produktion von Saatgut sind einem starken Wandel unterzogen. Saatgutfirmen müssen sich den großen Herausforderungen einer wachsenden Weltbevölkerung, des Klimawandels, der Änderungen von menschlichen Ernährungsgewohnheiten, stärkerer Anforderungen an eine nachhaltige Landwirtschaft und nicht zuletzt gewaltiger technischer Umwälzungen stellen. Mit der Bereitstellung von hochqualitativem und den zukünftigen Bedürfnissen angepasstem Saatgut tragen Saatgutfirmen dazu bei, die globale Ernährungssicherheit zu erlangen und zu bewahren.
18.01.2022
Martin Krist, Verwalter Gut Vogelsang, Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung
Landwirtschaft in Deutschland im Wandel der Zeit
25.01.2022
Florian Sander, Ernährungsrat für Köln und Umgebung e.V.
Einblick in Struktur und Arbeitsweise des Ernährungsrates
Der Ernährungsrat für Köln und Umgebung e.V. möchte die Ernährungspolitik zurück in die Region holen, auf die kommunale Ebene. Dazu fördert er den aktiven Dialog zwischen Politik, Verwaltung, Erzeuger:innen, Vertrieben und Verbraucher:innen, um so langfristig und nachhaltig die Strukturen einer regionalen Lebensmittelversorgung zu stärken. Gleichzeitig möchten wir Informations- und Aktionsplattform für engagierte Bürger:innen sein, die sich für ein regionales Ernährungssystem einsetzen möchten. Der Vortrag gibt einen Einblick in unsere Struktur und Arbeitsweise und zeigt anhand aktueller Projekte, wie und welche Herausforderungen wir derzeit angehen.
1.02.2022
Dr. Alexander Follmann, Universität zu Köln
Peri-urbane Landwirtschaft in Kenia – zwischen Verdrängung und Intensivierung
Der Vortrag diskutiert am Beispiel einer der am schnellsten wachsenden Städte der Welt, Nakuru in Kenia, wie sich die Landwirtschaft in Stadtrandgebieten in Afrika verändert. Basierend auf der Analyse von Satellitenbildern, quantitativen Bauernbefragungen und qualitativen Interviews zeigt der Vortrag auf, dass die peri-urbane Landwirtschaft in Nakuru keinesfalls nur verdrängt wird, sondern es zu vielfältigen Transformationsprozessen kommt. Landwirtschaftliche Betriebe reagieren u. a. auf die wachsende städtische Nachfrage nach frischen und hochwertigen Lebensmitteln (Gemüse, Obst, Milch, Eier, Fleisch) und entwickeln intensivere Produktionsweisen. Die peri-urbane Landwirtschaft leistest auf diese Weise einen Beitrag zur urbanen Ernährungssicherheit und bietet Erwerbsmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung.
27.02.2022
Abgabe Hausarbeit