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Wie zufrieden sind Menschen im hohen Alter?

Ergebnisse der bundesweiten Studie »Hohes Alter in Deutschland (D80+)«

Sie sind eine der am schnellsten wachsenden Bevölkerungsgruppen in Deutschland: die über 80-Jährigen. Doch bisher war wenig über ihre psychosoziale Situation bekannt. Das Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (ceres) widmet sich der interdiziplinären Alternsforschung. Es hat nun die Daten einer großen Umfrage für weitere Forschungsvorhaben zugänglich gemacht.

Menschen über 80 Jahre machen inzwischen über 7 Prozent der deutschen Bevölkerung aus, Tendenz steigend. Doch bis jetzt war das Wissen über die Bevölkerungsgruppe der sogenannten Hochaltrigen trotz ihres schnellen Wachstums eher gering – für die Wissenschaftler*innen von ceres eine unhaltbare Situation. Denn eine gute Datenlage ist wichtig, um dem Unterstützungsbedarf im hohen Alter gerecht zu werden, Hinweise auf sozialpolitische Herausforderungen einer alternden Gesellschaft zu geben und Lösungsansätze für mehr Generationengerechtigkeit zu entwickeln. Die Daten der ersten bundesweiten, repräsentativen Studie »Hohes Alter in Deutschland (D80+)« stehen jetzt über das Forschungsdatenzentrum des Deutschen Zentrums für Alternsfragen (DZA) zur Verfügung. Sie zeigen, dass Menschen im Alter ab 80 Jahren ihre Lebenssituation oft als besser beurteilen als angenommen.

So sind mehr als drei von vier hochaltrigen Menschen in Deutschland mit ihrem Leben alles in allem zufrieden. Unterschiede bestehen vor allem zwischen verschiedenen soziodemographischen Gruppen, da die Lebensqualität auch von der Lebenssituation abhängt: Sozioökonomische Risikolagen wie Einsamkeit, das Leben in einem Pflegeheim, Armut oder eine geringe formale Bildung gehen relativ häufig bei sehr alten Menschen mit geringer Lebenszufriedenheit einher.  

Auch das Thema Krankheit wird von den Befragten anders beurteilt, als man annehmen möchte: Obwohl die Mehrheit der Hochaltrigen mehrfach physisch und psychisch belastet ist, bewertet mehr als die Hälfte ihre Gesundheit als eher gut oder sehr gut. Die Forschung spricht hierbei auch von einem Zufriedenheitsparadox: Trotz eingeschränkter Gesundheit ist die Mehrheit der 80-Jährigen und Älteren mit ihrem Leben zufrieden und lebt nach ihren eigenen Vorstellungen.

Für die Studie wurden über zehntausend Personen ab 80 Jahren befragt. Durch stellvertretende Interviews mit nahestehenden Personen, sogenannten Proxy-Interviews, wurden auch Personen in die Studie einbezogen, die nicht mehr auskunftsfähig sind. Die Forschung wurde durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Kooperation mit dem DZA gefördert.