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Wie können wir Stress im Homeoffice bewältigen?

Es antwortet Dr. Jana Bauer, Lehrstuhl für Arbeit und berufliche Rehabilitation.

Illustration Homeoffice Vater am PC mit Kind

Gerade ist alles etwas stressig. Wie oft haben Sie das schon gehört oder selbst gesagt? In der Psychologie versteht man unter Stress die Gedanken, Gefühle und körperlichen Prozesse, die resultieren, wenn wir in einer für uns wichtigen Situation das Gefühl haben, unsere Ressourcen reichen nicht aus, um die Situation erfolgreich zu bewältigen.

Ein gewisses Maß an Stress ist ein normaler und sogar notwendiger Teil des Lebens. Problematisch wird es allerdings dann, wenn der Stress chronisch wird – weil wir uns zum Beispiel in einer Umgebung befinden, die uns pausenlos überfordert, oder weil wir keine guten Bewältigungsstrategien haben. Denn chronischer Stress fördert die Entstehung körperlicher und psychischer Erkrankungen und wirkt sich negativ auf ihren Verlauf aus.

Dass wir etwas tun sollten, merken wir zum Beispiel daran, dass wir leicht reizbar sind. Oder dass sich unsere körperlichen »Sollbruchstellen« wie Migräne, Schlafstörungen oder Magenprobleme bemerkbar machen. Daher ist es wichtig, Bewältigungsressourcen (zum Beispiel soziale Unterstützung) zu stärken und gezielt Phasen der Anspannung durch Phasen der Entspannung zu unterbrechen.

Die Coronapandemie hat Arbeit und Studium für viele Menschen ins Homeoffice verlegt. Dadurch fallen einige Stressoren weg – etwa das Pendeln zur Arbeit oder Uni. Andere können jedoch dazukommen oder sich verstärken.

Das soziale Miteinander leidet: Es ist wichtig auch dem informellen Austausch Raum zu geben. Möglich sind fest vereinbarte digitale Kaffeepausen oder eine WhatsApp- Gruppe für private Themen. Auch sollten Sie noch mehr als sonst Konflikte frühzeitig ansprechen.

Die Organisation im Homeoffice fällt schwer: Gute Planung, Absprachen (auf der Arbeit und privat) und Routinen (feste Arbeitszeiten und ein fester Arbeitsplatz) können helfen.

Es gelingt nicht abzuschalten: Auch Pausen und Feierabend sollten fest geplant und mit positiven und entspannenden Aktivitäten gestaltet werden – gerne draußen und ohne Bildschirm. Rituale, zum Beispiel die Arbeitsunterlagen wegräumen, helfen den Arbeitstag abzuschließen. Handy und Laptop unbedingt ausschalten!

Multitasking belastet: Widerstehen Sie der Versuchung des Multitasking. Wer parallel zu Videokonferenzen Mails bearbeitet, schafft beides nicht gut und ist am Ende des Tages ausgelaugt.  

 

WEITERE INFORMATIONEN
Bei dauerhaften Problemen in der Stressbewältigung steht an der Uni Köln für Studierende beispielsweise das Servicezentrum Inklusion (https://inklusion.uni-koeln.de/) zur Verfügung, für Beschäftigte das betriebliche Gesundheitsmanagement (https://portal.uni-koeln.de/subportale/gesundheitsportal).