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Unternehmerisches Umdenken: Veränderungen wie die Coronakrise werden neue Chancen eröffnen

Professor Jan Recker legt Analyse historischer Umbrüche und Bedeutung von Disruptionen für neue Erfolgsstrategien vor / Mögliche Schablone für die Coronakrise

Die Veränderungen äußerer Umweltbedingungen wirken sich auch auf den Erfolg von Unternehmen aus und bringen bisher gültige Gesetzmäßigkeiten aus dem Gleichgewicht. Diese disruptiven Veränderungen – aktuell ist es die weltweite Coronakrise – sollten Unternehmen lernen, für sich zum Vorteil zu nutzen, schreibt Professor Jan Recker. Sein Beitrag „External Enablement of New Venture Creation: A Framework“ ist im Journal „Academy of Management Perspectives“ erschienen.

„Wer in einer Welt nach Covid-19 bestehen möchte, muss seine bisherige Strategie genau jetzt hinterfragen. Jede Krise führt zu Veränderungen. Das heißt aber auch, dass Krisen auch zu neuen, noch besseren Businessstrategien führen kann. Das zeigt der Blick in die Geschichte deutlich, etwa auf die globale Finanzkrise von 2008“, so Recker. Aus der Finanzkrise seien Startups wie beispielsweise Airbnb und Uber entstanden. Zuvor hätten Privatpersonen Vorbehalte gehabt, Fremde in das eigene Auto oder die eigene Wohnung zu lassen; in Anbetracht der finanziellen Engpässe durch die Krise wurden diese Geschäftsmodelle aber erst akzeptiert und erfolgreich. Als ein weiteres Beispiel nennt der Kölner Wirtschaftsinformatiker die Abstinenz-Bewegung in den USA der frühen 1920er Jahre, die erst zu einem Erfolg von Softdrinkgrößen wie Pepsi und Coca-Cola führte.

Recker: „Zu verstehen, welche Veränderungen stattfinden, wie sie sich auf Unternehmen auswirken und was man dagegen tun kann, ist für Unternehmen nicht nur entscheidend, um Veränderungen zu überleben – sondern auch, um sie in Vorteile umzuwandeln. Die meisten Unternehmen setzen in der gegenwärtigen Krise allerdings auf temporäre Zwischenlösungen, bis sie wieder zum ‚normalen Betrieb‘ zurückkehren. Ob es überhaupt jemals ein ‚Zurück‘ geben wird, und was unser neues ‚Normal‘ sein wird, lässt sich dabei nicht sagen. Gute Geschäftsmodelle müssen sich anpassen können.“

Mit einem neuen Konzeptrahmen beschreibt der Professor für Systementwicklung externe Faktoren wie neue Technologien, regulatorische oder demographische Veränderungen und Veränderungen des soziokulturellen, wirtschaftlichen, politischen oder ökologischen Umfelds, welche Mechanismen dahinterstecken und wie sie sich auf unternehmerisches Handeln und Gründertum auswirken. „Die historische Rückbetrachtung zeigt eines deutlich“, sagt Recker, „nämlich, dass Geschichte sich wiederholt. Und daraus können wir lernen.“

Inhaltlicher Kontakt:
Prof. Dr. Jan Recker
Professur für Wirtschaftsinformatik und Systementwicklung, WiSo-Fakultät
+49 221 470-5397
jan.reckerSpamProtectionwiso.uni-koeln.de

Presse und Kommunikation:
Frieda Berg
+49 221 470-1704
f.bergSpamProtectionuni-koeln.de

Zur Veröffentlichung:
https://journals.aom.org/toc/amp/current
DOI: 10.5465/amp.2017.0163