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Genomforschung: Kölner Team will das Erbgut aller europäischen Arten entschlüsseln

Initiative fordert die Europäische Kommission dazu auf, in die Erforschung des Erbgutes aller Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen in Europa zu investieren

Mit Kölner Initiative soll der „European Reference Genome Atlas“ entstehen, ein gesamteuropäisches Projekt zur Erforschung der Genome aller Tiere und Pflanzen in Europa. Die Entschlüsselung des Erbguts ist ein wesentlicher Schritt für den Artenschutz. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 16 EU-Ländern von mehr als 39 Institutionen haben sich dem Vorhaben verschrieben und ein Positionspapier an die Europäische Kommission gesandt. „Als wissenschaftliche Vereinigung über ganz Europa fordern wir, die wichtige gesellschaftliche Herausforderung des Artenschutzes voranzutreiben und die Förderung der Genomforschung in den Vordergrund zu stellen“ so Jun.-Prof. Dr. Ann-Marie Waldvogel, Mitbegründerin der Initiative. Durch das Vorhaben entwickelt sich für Europa eine Führungsrolle in der Biodiversitäts- und Genomforschung, wobei das Zoologische Institut der Universität zu Köln eine zentrale Position für Deutschland einnehmen soll.

Täglich schrumpft die Artenvielfalt in Europa durch die Klimakrise oder direktes menschliches Handeln. Welche Arten dabei gewinnen oder verlieren ist in der Wissenschaft noch ein großes Rätsel. „Die Antwort dazu kann aus dem Erbgut abgelesen werden,“ so Dr. Philipp Schiffer, ebenfalls Mitbegründer der „European Reference Genome Atlas“-Initiative. „Diese Erkenntnisse sind maßgeblich für eine nachhaltige Landwirtschaft und Fischerei sowie den Artenschutz. Es geht hierbei also auch um das Wohl des Menschen, unserer Gesundheit und Wirtschaftssysteme.“ Wie lässt sich die europäische Artenvielfalt nachhaltig schützen und somit die Leistung der Ökosysteme erhalten? Für jede einzelne Art muss herausgefunden werden, durch welche Faktoren sie besonders beeinträchtigt ist. Dieser Herausforderung kann man nur mit einem großangelegten, länderübergreifenden Projekt begegnen. Erkenntnisse der Genomforschung werden es ermöglichen ein maßgeschneidertes und effektives Artenschutzmanagement für Europa aufzubauen.
 

Inhaltlicher Kontakt:
Ann-Marie Waldvogel
Institut für Zoologie der Universität zu Köln
+49 221 470 5294
a.waldvogelSpamProtectionuni-koeln.de

 

Philipp Schiffer
Institut für Zoologie der Universität zu Köln
+49 221 470-3238
p.schifferSpamProtectionuni-koeln.de

 

Presse und Kommunikation:
Jan Voelkel
+49 221 470-2356
j.voelkelSpamProtectionverw.uni-koeln.de

Weitere Informationen:
https://zoologie.uni-koeln.de/arbeitsgruppen/ag-waldvogel
https://worm-lab.eu/