Die siebte Kölner Poetica, die vom 25. bis 30. Januar 2021 stattfinden sollte, muss aufgrund der Pandemieschutzverordnungen der Universität zu Köln, die neben dem Bundesministerium für Forschung und Bildung Hauptgeld- wie auch Gastgeber dieses Weltliteraturfestivals ist, leider abgesagt werden.
Die Kuratorin Uljana Wolf hatte zusammen mit dem Team des Internationalen Kollegs Morphomata ein spannendes Programm zum Thema „Sounding Archives – Poesie zwischen Experiment und Dokument“ entwickelt, das aufgreift, wie die Frage nach Zeugenschaft– vor dem Hintergrund der politischen Umwälzungen der letzten dreißig Jahre, der Zunahme nationalistischer Abschottungen, der Zerstörung von Ressourcen im Klimawandel und der gleichzeitigen ‚Orwellisierung‘ unserer Datenströme, stärker dokumentarisch und experimentell ins Gedicht drängt. Die Poetica 2021 wollte darum fragen: Wie erweitern Gedichte heute das Archiv? Wie dechiffrieren sie, dokumentieren sie, wie bringen sie zu Gehör, was an traumatischem Gehalt zu Tage tritt? Und wenn andersrum Gedichte selbst opake, klingende Archive sind, wie erweitern sie unsere Vorstellung von Zeugnis, von Entzifferung der Wirklichkeit, vom Verstehen? Ist Klang selbst eine Kammer aus Erinnerung, alternative Sprachklammer? Kann Klang retten, was Archive vergessen?
Die eingeladenen Autorinnen und Autorinnen hatten alle schon zugesagt, unter anderen die Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk aus Polen.
- Ain Bailey (Sound-Künstlerin, UK)
- Don Mee Choi (USA) / englisch
- Yan Jun (China) / chinesisch
- Antjie Krog (Südafrika) / afrikaans und englisch
- Fiston Mwanza Mujila (Kongo) / französisch
- Carlos Soto-Róman (Chile / USA) / spanisch und englisch
- Maria Stepanova (Russland) / russisch
- Olga Tokarczuk (Polen) / polnisch
- Anja Utler (Deutschland) / deutsch
- Cecilia Vicuña (Chile) / spanisch
Eine Verschiebung der Poetica 7 ist leider nicht möglich, da die nächste Poetica für den Januar 2022 – hoffentlich dann nach dem Ende der Pandemie – mit Navid Kermani als Kurator schon vorgeplant ist.
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