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International Service Learning – Lernen durch internationales Engagement

Projektverantwortlich: Sarah Wirtherle (Professional Center)

Projektlaufzeit: 04/2014 bis 09/2015 (3 Semester)

Innovation und Profilbildung durch (International) Service Learning

Mit der Einführung der innovativen Lehr-Lern-Methode Service Learning – Lernen durch Engagement ab dem Wintersemester 2010/2011 am ProfessionalCenter der Universität zu Köln wurde ein institutionalisiertes Angebot in der Verbindung von lokalem gesellschaftlichem Engagement und Kompetenzentwicklung für Studierende geschaffen. Studierende aller Fakultäten arbeiten in interdisziplinären Teams an realen Projektaufgaben von gemeinnützigen Einrichtungen (beispielsweise aus den Bereichen Soziales, Kunst und Kultur, Umwelt und Klimaschutz, Bildung und Gesundheit). Sie werden auf ihren Einsatz vorbereitet, dabei sowohl thematisch als auch in der Projektarbeit betreut und reflektieren ihre Erfahrungen hinsichtlich ihres zivilbürgerlichen Engagements und ihre darüber entwickelten Kompetenzen. Die Universität zu Köln unterstützt damit nicht nur das soziale Engagement von Studierenden, sondern stellt sich auch als Institution ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. International Service Learning stellt eine Weiterentwicklung des Lehr-Lern-Ansatzes dar, welcher weltweit insbesondere an Elite-Universitäten an Verbreitung gewinnt (prominentes Beispiel: MIT) und besondere Kompetenzbereiche der teilnehmenden Studierenden fördern kann.
 

Konzeptionelle Umsetzung

Mit dem zwei-semestrigen Lernprogramm International Service Learning schafft das ProfessionalCenter der Universität zu Köln ab dem Wintersemester 2014/15 ein Angebot, das es Studierenden aller Fakultäten ermöglicht, sich intensiv und kritisch mit entwicklungspolitischen Themen auseinanderzusetzen, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und zu reflektieren und gemeinsam im Team Lösungsansätze für globale Herausforderungen zu entwickeln.

Für einen ersten Durchlauf ist ein Angebot von vier internationalen Projekten in Zusammenarbeit mit Non-Profit-Organisationen in Schwellen- und Entwicklungsländern geplant. Für jedes Projekt wird eine spezifische, praxisrelevante Aufgabenstellung definiert und im Anschluss über die Website des ProfessionalCenters ausgeschrieben. Interessierte Studierende können sich auf die jeweiligen Projekte mit einem umfangreichen Motivationsschreiben bewerben. Nach persönlichen Auswahlgesprächen werden die Teams zusammengestellt.

In den Projekten arbeiten sie von Beginn an eng mit lokalen Vereinen zusammen, die jahrelange Kooperationen mit Organisationen in den Partnerländern pflegen und bereits zahlreiche gemeinsame Aktionen durchgeführt haben. Die Studierenden-Gruppen bekommen somit wertvolle Einblicke in die ehrenamtliche Entwicklungszusammenarbeit und die Chance, sich sinnvoll und aktiv einbringen zu können.

Im ersten Semester erhalten die TeilnehmerInnen je nach Projektschwerpunkt eine theoretische Einführung zur Vorbereitung auf ihren praktischen Einsatz und setzen sich kritisch mit Themen rund um die Entwicklungszusammenarbeit und internationale Freiwilligendienste im Dialog mit Akteuren aus der Praxis auseinander (Modul I). Ergänzend lernen sie die Grundlagen des Projektmanagements, der PR- und Öffentlichkeitsarbeit und effektiver Teamarbeit kennen und wenden diese Kenntnisse direkt in der Planung und Vorbereitung ihres gemeinnützigen Projektes im Team an. Hierfür sammeln sie z.B. durch Literaturrecherche oder Interviews mit unterschiedlichen Stakeholdern Informationen, um sich zu Beginn einen Überblick über die relevanten Herausforderungen ihres Projektes zu verschaffen. In enger Abstimmung und im Austausch mit ihren Dozenten werten die Teams alle Recherche-Ergebnisse aus und entwickeln daraus einen Maßnahmenplan zur Lösung der vorgegebenen Problemstellung (unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen und landesspezifischen Besonderheiten). Dabei stehen sie immer im Kontakt mit ihren Ansprechpartnern der jeweiligen Partnerorganisation. Alle TeilnehmerInnen erhalten zusätzlich ein interkulturelles Training, das auf ihr Projekt-Land ausgerichtet ist. Als Prüfungsleistung dieses Moduls ist die Abgabe eines ausgearbeiteten Projektplans vorstellbar.

Nach diesem Vorbereitungssemester in Köln reisen die Gruppen im März 2015 in ihr jeweiliges Partnerland und erfahren dort, wie die Menschen vor Ort leben, welche Herausforderungen sie sich stellen müssen und welche Wirksamkeit (gutgemeinte) Hilfsmaßnahmen tatsächlich haben. Darüber hinaus unterstützen sie die Organisationen tatkräftig, setzen ihre entwickelten Ideen um und dokumentieren ihren Aufenthalt.

Um die intensiven Erfahrungen im Ausland und in der Teamarbeit reflektieren und Transfermöglichkeiten aufzeigen zu können, finden im Anschluss an den Projekteinsatz nachbereitende Sitzungen in Köln statt. Ziel dieses zweiten Semesters ist es darüber hinaus, anhand der gesammelten Eindrücke und Informationen gemeinsam Aktionen zu planen und umzusetzen, um die lokalen und internationalen Partnerorganisationen in ihrer Arbeit zu unterstützen (Modul II).

Eine öffentliche Abschlusspräsentation rundet die Projektarbeit ab. Beide Module werden jeweils mit 3 Credit Points im Studium Integrale bewertet. Zusätzlich erhalten die TeilnehmerInnen ein aussagekräftiges Zertifikat über ihren engagierten Einsatz.

Global Denken - Engagiert Handeln!
 

Projektfortschritt

Planung 2015

Im März 2015 werden die Studierenden dann an Ihre Projektstandorte reisen und spannende Projekt einleiten, die sie im Sommersemester 2015 aktiv reflektieren und nachbereiten werden.

Die öffentliche Abschlussveranstaltung findet am 26. Juni 2015 im Rautenstrauch-Joest-Museum statt.
 

Projektfortschritt 2014

Anfang Juli 2014 wurde die Website freigeschaltet und damit die Bewerbungsphase eröffnet.

Zur Auswahl standen 4 Projekte in Ghana, Kenia und Nicaragua (2 Standorte).

Bis zu Bewerbungsfrist-Ende am 13. Juli gingen daraufhin 120 Bewerbungen aus 5 Fakultäten ein. Nach zahlreichen Bewerbungsgesprächen wurden die 20 Kandidaten ausgewählt, die es in das Programm geschafft haben.

Am 06. Oktober beginnt das wöchentlich stattfindende Vorbereitungssemester mit spannenden Themen wie eine Einführung in die Entwicklungszusammenarbeit, Internationales Projektmanagement oder Critical Whiteness. Eine Diskussion zu Freiwilligendiensten sowie eine Fotopräsentation zum illegalen Goldabbau in Ghana runden das Programm ab.