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© Sebastian Knoth

Promotion im Rahmen eines strukturierten Programms

Die Zahl der sogenannten Promotionsprogramme bzw. Graduiertenprogramme an der Universität zu Köln ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Die Programme haben unterschiedliche Formate und Finanzierungsformen und sind daher unterschiedlich bezeichnet (Graduiertenkolleg, Graduiertenschule, International Research Training Group, Innovative Training Group, Research School usw.). Viele dieser Programme sind Kooperationsprojekte zwischen der Universität zu Köln und außeruniversitären Einrichtungen, wie Max-Planck-Instituten oder Helmholtz-Zentren.

Die meisten strukturierten Promotionsprogramme legen den Fokus auf bestimmte Forschungstrends und -themen. Wenn Sie sich für eine solche Form der Promotion interessieren, sollten Sie also zunächst nach einem Promotionsprogramm suchen, in dessen Forschungsthematik Ihr eigenes Vorhaben gut passt.

Strukturierte Gestaltung der Promotionsphase

Die Promotion in einem Promotionsprogramm unterscheidet sich in formaler Hinsicht grundlegend von der Individualpromotion. Als Promovierende sind Sie in eine klar vorgegebene Struktur aus engmaschiger Betreuung, regelmäßigen Zwischenberichten und Lehrangeboten eingebunden. All das soll Ihnen bei der Planung und zügigen Durchführung Ihres eigenen Promotionsprojekts helfen. Über das Programm ergibt sich auch der wissenschaftliche und persönliche Austausch mit anderen Nachwuchswissenschaftler*innen.


Regelmäßig (meist jährlich) zu erbringende Berichte, Zwischenprüfungen oder Präsentationen in Kolloquien und Symposien sind ein weiterer Bestandteil vieler Promotionsprogramme. Dabei sollen Sie einerseits Ihre Arbeitsfortschritte nachweisen und andererseits – speziell bei Präsentationen in der Gruppe – Ihr Projekt mit anderen Promovierenden und Betreuenden inhaltlich diskutieren. Dies hilft dabei, eventuelle methodische Fehler oder Probleme frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls gegenzusteuern. In einigen Programmen ist dieser jährliche Bericht bzw. die Prüfung Grundlage für die Verlängerung des Promotionsstipendiums.

Darüber hinaus ist die aktive Teilnahme an Forschungskolloquien Ihres Lehrstuhls, Instituts oder Departments empfehlenswert. Dort haben Sie die Möglichkeit, sich über das Promotionsprogramm hinaus wissenschaftlich zu vernetzen und unterschiedliche Diskussionskulturen kennen zu lernen.

 

Curriculum und Qualifikationsangebote

Ein Angebot an Lehrveranstaltungen und Qualifikationskursen ist ein weiteres Merkmal von Promotionsprogrammen. Angebotsumfang und Teilnahmeverpflichtungen variieren dabei: Einige Programme haben ein festes Pflichtcurriculum aus fachbezogenen Seminaren oder Übungen, andere empfehlen den Besuch bestimmter forschungs- bzw. berufsorientierter Veranstaltungen, machen ihn aber nicht zur verpflichtenden Auflage. Meist nimmt der Umfang verpflichtender Lehrveranstaltungen nach dem ersten Promotionsjahr deutlich ab, spätestens im dritten Jahr steht die Arbeit an Ihrer Dissertation im Mittelpunkt.

 

Betreuung

Die Betreuung von Promotionen in strukturierten Programmen erfolgt in der Regel durch mehrköpfige Betreuungsteams. Sie bestehen aus einer Erstbetreuerin bzw. einem Erstbetreuer der Dissertation, der oder die in den meisten Fällen später auch das Erstgutachten zur eingereichten Dissertation schreibt, einer Zweitbetreuerin oder einem Zweibetreuer (die oder der später das Zweitgutachten erstellt) und in vielen Fällen noch einer dritten Betreuungsperson und/oder einer Mentorin bzw. einem Mentor, mit vor allem beratender Funktion.
Ihr Betreuungsteam stellen Sie oft erst im Laufe des ersten Promotionsjahres zusammen. Sinnvoll ist es aber, bereits im Vorfeld der Bewerbung zumindest eine für die Betreuung infrage kommende Person unter den Mitgliedern des Promotionsprogramms identifiziert zu haben.

 

Finanzierung und Mitgliedsvoraussetzungen in strukturierten Programmen

Falls ein Programm Stellen bzw. Promotionsstipendien vergibt, werden diese meist einmal pro Jahr ausgeschrieben und dann für drei Jahre vergeben. Teilweise werden Stipendien auch zunächst nur für ein Jahr bewilligt; für die Verlängerung sind in diesem Fall Fortschritte des Dissertationsprojekts nachzuweisen.

Viele Promotionsprogramme fördern außerdem Forschungsaufenthalte und Konferenzteilnahme im Ausland und stellen dafür – je nach finanzieller Ausstattung des Programms – auch Reisestipendien bereit. Daneben gibt es in einigen Programmen verschiedene Einzelförderinstrumente wie Mittel für Lektorate, organisierte Kleinkindbetreuung usw.

Einige strukturierte Promotionsprogramme sind auch offen für Promovierende mit Finanzierung von anderer Seite oder verlangen diese sogar. Eine solche aus anderer Quelle finanzierte Mitgliedschaft im Programm wird teilweise auch als „Kollegiaten-Stelle“ oder „assoziierte Mitgliedschaft“ bezeichnet. Das Aufnahmeverfahren dafür ist in der Regel identisch mit dem Verfahren für eine Promotion mit Stipendium. In einigen Promotionsprogrammen  müssen die Kandidat*innen nachweisen, dass sie eine Promotionsstelle haben, bevor sie in das Programm aufgenommen werden können.
Genauere Informationen zu Bewerbungsterminen, Aufnahmekriterien und weiteren Fragen erfahren Sie über die Webseiten und Kontaktpersonen der jeweiligen Programme.

Schauen Sie auch hier: Tipps für die Bewerbung bei einem strukturierten Programm