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Individualpromotion

Dieser Weg zur Promotion ist in Deutschland noch immer der häufigste Weg, „den Doktor zu machen“. Hier nehmen zukünftige Promovierende individuell Kontakt zu einer Professorin bzw. einem Professor auf und verfassen ihre Dissertation selbstorganisiert und unabhängig von einem festgelegten Programm.

Typisch für eine Individualpromotion ist meist die Freiheit bei der Wahl des Promotionsthemas, der Gestaltung der Zwischenziele und des Zeitrahmens. Das gilt vor allem für Individualpromotionen, die berufsbegleitend oder mit externen Stipendien durchgeführt werden. Wie weit oder eng die Vorgaben tatsächlich sind, hängt immer auch vom Promotionsfach, von Ihrer Betreuerin bzw. Ihrem Betreuer und der Finanzierung ab.

Bei einer individuellen Promotion ist die oder der Betreuende Ihre Ansprechperson für alle Fragen und Belange. Jedoch wird an der Universität zu Köln zunehmend das Prinzip der zwei- bis dreiköpfigen Betreuungsteams auch für Individualpromotionen umgesetzt.

 

Selbstorganisierte Gestaltung der Promotionsphase

Da es bei der Individualpromotion keine festgelegten Zwischenprüfungen oder Regularien gibt, gestalten Sie Ihre Promotionszeit weitgehend selbst. Dieser Promotionsweg erfordert daher von den Promovierenden ein hohes Maß an Selbstdisziplin und die Fähigkeit, sich immer wieder selbst zu motivieren.

Um Kontakt zu anderen Doktorand*innen und wissenschaftlichen Austausch sollten Sie sich aktiv bemühen. Neben dem individuellen Kontakt zur Betreuerin bzw. zum Betreuer ist dafür die Teilnahme an den Doktorandenkolloquien des Instituts, Departments, der Forschergruppe oder des Lehrstuhls ein wichtiger Baustein. In solchen Kolloquien können Promovierende ihre Projektfortschritte der oder dem Betreuenden und anderen Promovierenden vorstellen und ihre Hypothesen und eigenen (Zwischen)Ergebnisse diskutieren.

Neben dem wissenschaftlichen und arbeitsbezogenen Austausch erfolgt auch ein persönliches Kennenlernen der anderen Nachwuchswissenschaftler*innen.  So lernen Sie, wissenschaftliche Projekte zu diskutieren, knüpfen Kontakte und erfahren eventuell etwas über neue Forschungsarbeiten, die für Ihr Thema relevant sind. Für Professor*innen sind solche Kolloquien oft ein entscheidender Rahmen für die Auswahl der wissenschaftlichen Nachwuchskräfte, für deren Förderung sie sich auch nach der Promotion einsetzen möchten. Hier aktiv zu sein und kluge Fragen zu stellen, kann einer späteren (akademischen) Karriere sehr nützlich sein.

Sollte es kein explizites Doktorandenkolloquium geben, aber ein regelmäßig stattfindendes Forschungskolloquium oder Fachkolloquium, scheuen Sie sich nicht, nach den Teilnahmemöglichkeiten zu fragen und sich dort zu engagieren. Auch die Diskussion mit Postdocs  ist eine gute und gewinnbringende Übung.

Zudem sollten Sie sich in E-Mail-Verteiler von Instituten und Fachverbänden aufnehmen lassen, über die Hinweise auf Konferenzen und Veranstaltungen verschickt werden.

 

Bewerbung und Annahmeverfahren bei einer Individualpromotion

Für die Aufnahme einer Individualpromotion gibt es an der Universität zu Köln kein zentrales Bewerbungsverfahren und wenige Regularien. Unsere Tipps für die Bewerbung bei einem Promotionsprogramm lassen sich in vielen Punkten auf die Bewerbung für eine Individualpromotion übertragen. Beispielsweise ist an den meisten Fakultäten bei der Aufnahme einer Individualpromotion kein Exposé oder Motivationsschreiben gefordert. Es ist aber sinnvoll, sich trotzdem über die eigenen Beweggründe und die fachliche Herangehensweise im Klaren zu sein und diese schriftlich zu fixieren. Bei der Suche nach einer geeigneten Betreuung und bei der späteren Bewerbung um Reisestipendien ist ein durchdachtes Exposé von Vorteil.

Auch wenn es für die Individualpromotion kein festes Bewerbungsverfahren gibt, müssen Sie bestimmte administrative Schritte einhalten.

Zuerst nehmen Sie selbständig Kontakt zu einer promotionsberechtigten Professorin bzw. einem Professor auf. Mit ihr bzw. ihm besprechen Sie das Promotionsthema, den Zeitplan und mögliche Finanzierungsformen.

Wenn sie bzw. er bereit ist Ihre Doktorarbeit zu betreuen, erhalten Sie eine schriftliche Betreuungszusage und unterschreiben ggf. eine Betreuungsvereinbarung. Die Betreuungszusage und weitere Unterlagen müssen Sie für die Zulassung beim Promotionsbüro einreichen.

Weiterführende Informationen auf unserer Webseite